Am 7. Oktober 25 erreichte ein weiterer Schrottzug aus dem fernen Osten (Lokfriedhof Karsdorf) den Ortsteil Opladen der nicht nur vom Fußball bekannten Stadt Leverkusen. Diesmal sollte es alles ganz schnell gehen und dauerte letztlich besonders lange . . . weil wieder einmal die rechte Hand bei der Eisenbahn nicht wußte, was die linke tut: Die Zustellung war so wie geplant überhaupt NICHT MÖGLICH durch eine Baustelle genau in der Einfahrt von Opladen und der damit verbundenen Sperrung der Strecke. Also mußte der Zug nach langer Wartepause zur Problemlösung (= neuer Fahrplan) zunächst an Opladen vorbeifahren bis Köln-Kalk, dort Kopf machen, und wieder (über die eigentlich gesperrte Güterstrecke) von Süden her zurückfahren zum Bender-Anschluß, was natürlich Zeit gekostet hat. Zeit, in der die üblichen Paparazzi nicht nur sprichwörtlich im Regen standen und vom warmen Wohnzimmer träumten . . . Soviel zum Thema “Hobby”, harte Arbeit ist das (manchmal) . . .
Nachfolgend sind die Bilder des Tages zu sehen, vorab aber ein paar ältere Betriebsaufnahmen, die einen Überblick über die überraschenderweise schon 50-jährige Geschichte der Baureihe 111 geben, und ganz am Ende runden noch ein paar Zerlegebilder das Thema ab, bitte sehr:
Der Zug bestand aus diesen 17 lange ausgemusterten Lokomotiven:
Ein kurzer Überblick über die Historie der Baureihe 111:
(in der Hauptsache mit Loks aus dem Anlieferungszug, es sind aber auch andere dabei)
<1> Zu einer Historie gehört natürlich die 001. Hier sehen wir sie, wie sich mich ziemlich neu in Stuttgart überraschte in 1975 oder 76 (kein Datum überliefert), als es die Baureihe 111 noch gar nicht wirklich gab, die Lok war noch im Testeinsatz und Niemand konnte ahnen, daß sie zu einer Erfolgsgeschichte mit über 50 Jahren werden würde<2> Zu dieser Zeit traf ich auch die 007 an, die heute zum Lieferzug für Bender gehört, siehe unten. Sie war zur Zeit der Aufnahme bereits im Planeinsatz<3> Ebenfalls noch in meiner schwarz-weißen Zeit traf ich diese drei ziemlich neuen Loks an in München, wobei die linke die 026 ist, die zum Lieferzug gehört. Die anderen sind die 006 und die 044 (Letztere mit einem französischen Zug)<4> Dann ist es dies Bild der 019 (die zum heutigen Zuge gehört) das, welches deutlich dokumentiert, warum die 111 damals NICHT so gern gesehen war wie heute = SIE war es, die in Bayern die schönen Altbauelloks verdrängt hat. Auf diesem Bild sieht man die neue 111 mit einem Zug, der vor Kurzem noch eine E16 gehabt hätte, so wie die 116 019, die ihr gerade zufällig entgegenkommt: Wir sehen also Vorgänger und Nachfolgerin auf einem Bild, da hat Petrus also sicher etwas nachgeholfen, solche Zufälle gibts doch eigentlich gar nicht. Beide Loks die 019, unglaublich, aber wahr, was ich natürlich beweisen muß . . .<5> Da: 019! Die 111 war also (zumindest hier zwischen München, Salzburg und Berchtesgaden) ein Sargnagel für die ehrwürdigen E16 <6> Kommen wir zu den frühen Farbaufnahmen: Mit alten Bundesbahn-Logos stehen hier 1987 die 111 203 und die 207 in der 111er- Hochburg München. Die 203 ist beim heutigen Lieferzug dabei, damals ging es ihr noch gut und sie brauchte sich keine Sorgen um ihre Zukunft zu machen<7> Zur selben Zeit konnte Markus die 111 042 aus dem heutigen Zug in Nürnberg ablichten mit einer österreichischen 1018, die auf der Überführung zu einer Austellung nach Würzburg unterwegs war<8> Und die 050 aus heutigem Zug sehen wir hier in Hamburg Eidelstedt zwar noch in alter Farbe, aber schon mit dem moderneren, roten DB-Emblem in guter Gesellschaft<9> Und auch dies war eine Lieferfarbe vom Hersteller: Einige 111er wurden fabrikneu ausgeliefert in der S-Bahn-Farbe des Ruhrgebiets (und Nürnberg). Wir sehen 111 135, die zum heutigen Zug gehört, im Bw Düsseldorf Abstellbahnhof, ihrem langjährigen Zuhause <10> Auf den ersten Blick zur selben Zeit sah Markus die 111 184 (die zum heutigen Benderzug gehört) in Dortmund, aber die Aufnahme muß wesentlich jünger sein wegen der im Hintergrund erkennbaren 143 901, die frühestens im Herbst 1992 in Dortmund gewesen sein kann, wahrscheinlich erst 1993<11> Dieses Bild war in der Kartei fälschlich als 111 140 gespeichert, was dann eine Lok des heutigen Zuges gewesen wäre. Tatsächlich ist es aber die 111 144 mit einem x.Wagenzug ihrer Zeit, so wie auch die 140 unterwegs war. Wir sind am “Heißener Berg” in Mülheim an der Ruhr, der damals noch sechsgleisig war (heute sind die beiden rechten Gleise durch einen Radschnellweg ersetzt) <12> Zum heute betrachteten Benderzug gehört auch 111 047, die Markus in der nächsten offiziellen Farbe gesehen hat: 1998 in Köln-Deutz. Diese Farbe “orientrot” ist aber keine Herstellerfarbe, sondern ein späteres “Corporate Identity” der deutschen Bahn DBAG<13> Auch ich habe eine Lok aus dem heute betrachteten Zug in dieser orientroten Farbgebung erwischt: 111 113 mit einem zeitgemäßen “lichtgrauen” Dostozug in Duisburg- Großenbaum Anno 2001<14> Noch eine falsch einsortierte Aufnahme: Ich dachte lange Jahre, das sei die 111 023 aus dem heutigen Zuge, aber die KOntrollziffer paßt nicht, es muß die 111 003 sein, die ich dort in Bayern zwischen Traunstein und Freilassing (bei Anger) erwischt hatte 2005, als es noch gepflegte Silberlinge im Planeinsatz gab. Dies ist die letzte amtliche Farbgebung “verkehrsrot” <15> Die 111 046 ist beim heute betrachteten Zug dabei und hier 2009 in München zu sehen in ihrem letzten Outfit <16> Stellvertretend für die vielen Sonderlackierungen und Werbeloks zeige ich hier noch die 111 039 aus dem heutigen Lieferzug, sie im Januar 2015 Werbung vom Deutschen Alpenverein DAV zeigte, wieder gesehen in der 111-Hochburg München <17> Und auch dieses Bild gehört vielleicht noch hierhin: Von der 111 161 aus dem heute betrachteten Zug gibt oder gab es sogar ein Modell, und zwar von Roco. Dies ist ein willkürlich ausgewähltes Bild von Vielen aus dem Netz (Quelle: ebay) .
Nun der eigentliche Überführungszug vom 07.10.25:
<18> Ich erwartete den Zug, der hier noch einigermaßen pünktlich war, im Regen von Wuppertal. An der Straße “Wolkenburg” im Stadtteil Elberfeld sehen wir die 17 ausgemusterten Loks für den verwerter ihres Vertrauens in Opladen, gezogen von der modernen Hybrid-Lokomotive 159 226 der MEG<19> Der Nachschuß zeigt die Reihung des Zuges an dieser Stelle, wo 111 039 hinten lief.
Dank für Euer Interesse
und zusätzlichen herzlichen Dank an die Bildzulieferer!
..
Kommentare werden geladen …
Zum Ändern Ihrer Datenschutzeinstellung, z.B. Erteilung oder Widerruf von Einwilligungen, klicken Sie hier:
Einstellungen