Etwas überraschend hat die Bahn mitgeteilt, daß am 11. Oktober 24 der letzte Tag der Baureihe Et 420 in Düsseldorf sei, wo viele Jahre lang dieser „Olympiatriebwagen“ zuhause war. Zuletzt war er nur noch in wenigen Exemplaren verfügbar und lief auf der Verstärkerlinie S68, diese aber fiel schon lange aus wegen Personalmangel. Nun resignieren die Verantwortlichen und lassen die S68 weiterhin ausfallen nach kurzer Rückkehr, aber dafür die Et 420 als Splittergattung weiter vorzuhalten wurde verworfen – Sie werden abgestellt. Aus Anlaß dessen fuhren am frühen Morgen des 11. Oktober 24 nochmal insgesamt drei Triebwagen in zwei Zuggarnituren einen Umlauf auf der S68, dies aber als Sonderzüge, um die üblichen Reisenden nicht zu verunsichern, die S68 käme wieder regelmäßig ans rollen . . .
Die laufenden Einheiten fuhren etwas anders wie „früher“ als S68, nachfolgend ist aber für jede geknipste Zugleistung die Zugnummer mit angegeben und das Ziel. Die Mitarbeiter des Bw Düsseldorf-Abstellbahnhof haben sich sehr viel Mühe gegeben, den 420 stilvoll zu verabschieden und den Fans noch ein paar Fotos zu ermöglichen, herzlichen Dank dafür! Was ich an diesem Tage umsetzen konnte, ist nachfolgend zu sehen, danach kommen noch ein paar Bilder aus Planeinsatzzeiten der 420 im Rhein/Ruhrgebiet. Gute Unterhaltung:
<1> Als Fotostandort entschied ich mich für den Düsseldorfer Hauptbahnhof, weil ich erstens bereits im Dunkeln anfangen wollte mit knipsen, und wel ich zweitens ein paar Details aufnehmen wollte, die an der Strecke nicht möglich gewesen wären. Als ich noch weit vor Sonnenaufgang ankam am Bahnhof, war dieser doch schon zehn Jahre alte 1440 322 nach Mönchengladbach sozusagen das Testobjekt für die nun folgenden Nachtaufnahmen<2> Dies ist die Zuganzeige für den ersten zu knipsenden Zug: Er lief als Sonderzug S 31868 mit genau der Zugnummer, die er auch als reguläre S68 gehabt hätte, wurde betrieblich aber als Sonderzug gewertet. Er kam nun schon von Wuppertal zurück und hatte noch die Fahrt nach Langenfeld vor sich<3> Hier steht der 420 484/984 am Bahnsteig 11 wie ein normaler S68-Einsatzzug, er stand für Fahrgäste auch zur Verfügung. Durch die Bearbeitung und die Lichtstärke des Objektivs erscheint es, als hätte der Tag bereits begonnen, aber wir waren tatsächlich noch eine gute halbe Stunde vor Sonnenaufgang und es war noch wesentlich dunkler, als die Aufnahme es suggeriert, es ist erst 7.21h, die Sonne wird um 7.54h aufgehen<4> Der Zug mit seinem Umfeld des Bahnhofs aus den Jahren 1980 bis 1985 <5> Hier der Kopf 420 984, zu dem nachher noch ein schönes Detail auffallen wird<6> Die Abfahrt dieses Zuges nach Langenfeld war schon zu schnell für meine Kamera und ist daher unscharf, als Erinnerungsbild mit dem Ausfahrsignal und dem ansonsten (nur fotografisch) „scharfen Umfeld“ möchte ich es aber dennoch zeigen<7> Während der Wartezeit auf den nächsten Zug entstand noch dieses Bild eines modernen Nachfolgers des 420, wir sehen den 422 521, es ist ebenfalls noch ein Nachtbild. Und wenn man sich das Dach so ansieht, hätte man fast den Eindruck, hier würden noch regelmäßig Dampfloks fahren (über dem Gleis 10 ist alles schwarz), ich kann aber versichern: Das ist nicht der Fall, sonst wäre ich öfters hier, vermag aber den schwarzen Ruß nicht zu erklären, er KANN eigentlich nur von Dieselfahrzeugen stammen, also in erster Linie von den S28-Integralen, von denen wir gleich noch einen sehen werden . . .<8> Die Anzeige für den nächsten Knipskandidaten: Es ist die zweite Garnutur, die nun als S 31867 nach Wuppertal-Vohwinkel fährt<9> Dies ist jetzt die Doppeleinheit aus 420 415/915 und 420 479/979 (noch vor Sonnenaufgang)<10> Auch dieser Zug war für den Anlaß vorbereitet<11> Dies war viele Jahre lang ein gewohnter Anblick in Düsseldorf – Nun nicht mehr<12> Wir sehen bei der Ausfahrt als „mitgezogenes“ Motiv einen der freundlichen Macher hinter den Kulissen, für den es auch ein schmerzhafter persönlicher Abschied vom liebgewonnenen und reichlich unterstützten 420 war. An ihn und die Anderen ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!<13> Da fährt er hin: Letztmals fährt ein 420 von Düsseldorf nach Wuppertal. Er wird gleich die im Hintergrund sichtbare Rampe erklimmen und über die Hauptgleise nach Duisburg hinwegfahren, er biegt quasi rechts ab. Hier ist nun der 420 479 zu sehen<14> Und wieder entstanden während der Wartezeit ein paar Spielaufnahmen, darunter dieser 422 mit einer Doppelnummer: Es ist der 422 513, der aber am Zug mit dem 422 057 hängt, daher ist die zweite Nummer unter der Originalnummer aufgeklebt. Es gibt in Düsseldorf mehrere solcher „krummen“ Garnituren. In diesem Falle waren die Züge 013/513 und 057/557 als Doppeleinheit unterwegs, als 2016 in Essen ein Feuer die beiden direkt gekuppelten 422 013 und 422 557 beschädigte. Die Beiden sind zwar längst wieder aufgebaut, aber die kurz nach dem Brand umgesetzte Notlösung von einem einsatzbereiten Zug aus den zwei verbliebenen Feuerzügen wurde dennoch beibehalten, nur die beiden Köpfe 013 und 557 sind eben vertauscht und jeweils mit einer solchen Doppelnummer versehen<15> Und dies ist dann die Anzeige für die zurückkehrende S 31871 aus Langenfeld. Dabei hat die Anzeige eine doppelte und sogar symbolische Aussage: Es ist nicht nur der Zug, der hier endet, sondern auch die Baureihe!<16> Da kommt die S 31871 aus Langenfeld, natürlich wie erwartet mit 420 484. Der daneben gerade einfahrende 422 hat ein unfeines Grafitto auf dem Dach, das ich aber trotzdem stehengelassen (und nur entschärft) habe, weil der Begriff „Ameise“ zufällig sehr schön die früheren Leistungen der 420 beschreibt – Die waren wuselig wie Ameisen im ganzen Ruhrgebiet und darüber hinaus unterwegs . . . (Achtung: Düsseldorf gehört nicht zum Ruhrgebiet!) . . . <17> Zum stehen gekommen sehen wir nun am anderen Ende den 420 984 neben einem modernen Nachfolger = 1429 011 der Vias<18> Und da der Zug hier „umsetzen“ sollte (Fahrtrichtung ändern für die Fahrt ins Bw), waren ein paar Minuten Zeit für Detailaufnahmen, wie dieses S68-Logo an einem 420, das wir ab heute nicht mehr zu sehen bekommen werden<19> Ohne Kommentar, außer: Sehr schön gemacht!<20> Und hier die Sachlage zur S68, den 420 gibt es natürlich schon viele Jahre länger in Düsseldorf (aber mit einer längeren Pause)<21> Auch die vollständige NVR-Nummer konnte einmal festgehalten werden, mit ihr aber noch viel mehr: Das Fabrikschild!<22> Schaut nach unten rechts auf das Vorgängerbild: Dort ist das Fabrikschild angeschraubt und = Donnerwetter! Dieser Wagen ist sogar heimatnah bei der DÜWAG gebaut worden, der „Düsseldofer Waggonbau-AG„! Das bedeutet allerdings nicht, daß er wirklich in Düsseldorf entstanden ist, denn auf dem Schild steht ausdrücklich „Werk Uerdingen“. Zu dieser Zeit gab es das Werk in Düsseldorf aber noch und sicherlich sind Teile für den Et 420 auch dort entstanden, nicht weit vom heutigen Standort der Triebwagen entfernt, das Anno 2000 geschlossene Werk lag an der Königsberger Straße 100, mitten in der Stadt Düsseldorf (Lierenfeld)<23> Auch nach innen darf ein Blick nicht fehlen > Das ist durchaus noch zeitgemäß und keineswegs verkommen<24> Der Führerstand mit dem Fahrpult = aufgeräumt und übersichtlich<25> Auch für solche Bilder war Zeit, bzw. die Zeit wurde dankenswerterweise einfach genommen<26> Aber auch ohne Fans kam ein Bild zustande, das dafür eine interessierte Normalo-Reisende zeigt<27> Und mit der letzten Ausfahrt dieses Zuges zum Abstellbahnhof kommt auch die symbolhafte Zugzielanzeige nochmal ins Bild = Nicht nur der Zug endet hier, sondern auch die Geschichte des 420 in Düsseldorf (jedenfalls nach gegenwärtigem Kenntnisstand)!<28> Da fährt er hin nach KDA (Bw Düsseldorf Abstellbahnhof Hardtstraße) und kommt nie wieder (!)<29> Dann lag wieder Wartezeit an, und nochmals kam ein (relativ) bemerkenswertes Fahrzeug in die Kamera: der 422 079 ist einer von nur (so ich weiß:) sieben Fahrzeugen seiner Art, die einen Taufnamen bekommen haben = Dies ist der Triebzug „Haltern am See“ (Schriftzug über dem erster-Klasse-Fenster, hier zugegebenermaßen schlecht erkennbar)<30> Und hier einer der möglichen Verursacher von schwarzen Dächern: Der dieselgetriebene Vt 106 609 106 der S28 Mettmann- Kaarst, ein aus Bayern übernommener „Integral“ vom Hersteller Jenbach aus Österreich (1998)<31> Und damit sind wir beim Laufschild für die letzte 420-Leistung des Tages und des Bw Düsseldorf!<32> Das ist dann der letzte Betriebszug Et 420 in Düsseldorf = Tw 420 479 und 420 415. Von hier aus gehts nur noch zur Abstellung für heute und vielleicht für immer . . . Man hört, zwei Fahrzeuge könnten noch nach München gehen als Ersatzteilspender, für den Rest sieht es düster aus . . .<33> Auch der 420 479 ist etwas verziert und eindeutig beschriftet: „Letzte Fahrt!“<34> Ein feiner Gruß vom Fahrzeug an die anwesenden Fotografen -> Herzliche Grüße zurück (der Kollege bekommt die Bilder natürlich)!<35> Und hier haben wir mit 422 015 mal den direkten Nachfolger vom 420, Vorgänger und Nachfahre auf einem Bild -> Toller Zufall!<36> Der Nachschuß auf den letzten 420 aus Düsseldorf, Tschüß, das war´s! Schade drum . . .
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In Memoriam . . .
In Erinnerung an den 420 im Großraum Düsseldorf habe ich mal ein paar Beispielbilder aus dem Archiv gefischt, hier also Bilder aus besseren Zeiten des 420, aus Zeiten, in denen der Et 420 nicht wegzudenken war aus der Region:
<37> Wir waren ja oben bei Nachtaufnahmen, auch dies ist unverkennbar eine (wenn auch schlechte) Nachtaufnahme, die damals aus der Hand entstanden ist: 420 303/803 in zeitgenössischem Lack im Düsseldorfer Flughafenbahnhof, der damals noch direkt im Flughafen lag, unterhalb der Terminals (September 1996)<38> Sauwetter in Wuppertal, im alten Hbf Elberfeld. 420 311/811 als S8<39> Derselbe Wagen in Gegenrichtung, aber zu anderer Zeit und ohne moderne „Kunst“ (420 311, gerade haben wir den anderen Kopf 811 gesehen)<40> Nachschuß auf eine Werkstattfahrt des 420 291/791 in Duisburg-Großenbaum<41> S7 mit 420 186/686 in Düsseldorf-Derendorf<42> Hier die direkte Schwester 420 185/685, allerdings mit falschen Lampen (Rückfahrscheinwerfer), er kommt auf uns zu<43> 420 129/629 in Düsseldorf-Volksgarten als S6 nach Essen via Hösel<44> Noch einer an fast selber Stelle: 420 142/642<45> 420 302/802 in alten Farben auf der alten Hammer Rheinbrücke in Düsseldorf<46> 420 378/878 mit Schwester in Derendorf<47> 420 176/676 fährt in Duisburg etwas verziert nach „Bitte nicht einsteigen“<48> Wieder eine Leerfahrt (Nachschuß) in Großenbaum = 420 215/715<49> Ein fahrendes Gesamtkunstwerk (nicht die unsäglichen Grafitti!) mit der Nummer 420 377/877<50> Die wohl ungewöhnlichste Aufnahme gleich mehrerer 420 fast zum Schluß: Wir sind im AW Opladen! Auch dort wurden zweitweilig Reparaturen an 420ern ausgeführt, wie dieses Bild belegt. Hauptmotiv waren zwar die drei 181er, aber die Nummer 420 449 ist eindeutig lesbar, leider keine weitere. Und dieser 420 449 scheint noch etwas Besonderes zu haben: Er ist neben dem 435 (nächstes Bild) der einzige der hier dargestellten 420, der noch existiert, alle anderen weilen bereits im Lokhimmel<51> Und die beiden vielleicht besten 420-Bilder, die ich habe ganz zum Schluß: Hier der 420 435/935 anno 2016. Er fährt aus Langenfeld Richtung Düsseldorf (Nachschuß), im Hintergrund der Ortsteil Berghausen. Dieser Zug müßte in Düsseldorf noch abgestellt existieren<52> Die schönste meiner Aufnahmen eines 420 = Auch das ist Ruhrgebiet, und zwar mitten drin, in Bottrop! Am Tetraeder. Die Spitze des Kunstwerks „Tetraeder“ ist links oben auf der Halde noch erkennbar. Im übrigen sehen wir den 420 183/683, der zwei Jahre später in Eberswalde zerlegt wurde
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Und nun noch ältere Betriebsbilder der drei oben gesehenen Hauptdarsteller:
<53> Von allen drei 420ern aus Düsseldorf, denen diese Seite gewidmet ist, habe ich schon Bilder im Archiv, die ich hier natürlich auch zeigen möchte: Hier der als Düsseldofer Reservefahrzeug eingesetzte 420 415/915 als Fußball-Sonderzug in Duisburg im Herbst 2018<54> Hier hab ich damals die Nummern akribisch notiert, auch wenn sie auf die Entfernung natürlich nicht lesbar sind: Das sind 420 487/987 links und 420 479/979 rechts in Köln am Hbf – sorry, aber geht nicht anders: Das ist das einzige Bild vom 479, sonst hätte ich nicht „Köln“ und „Düsseldorf“ gemeinsam auf einer Seite genannt . . . ;-))<55> Hier sagen wir mal besser nicht, daß dies wahrscheinlich vermutlich auch Köln sein könnte . . . mit 420 484/984 . . .
Und nun . . .
Wie geht es weiter?
In Düsseldorf gar nicht – Die Würfel sind gefallen, der 420 ist Geschichte.
Die beiden besterhaltenen Wagen 479 und 487 gehen vsl nach München-Steinhausen,
die restlichen Düsseldorfer Wagen haben keine große Zukunft mehr . . .
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Dank für Euer Interesse
und einen großen Dank an Alle, die diese Bilder erst möglich gemacht haben!
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