Mit mehrjähriger Verspätung (unter anderem durch Corona) wird nun klarer, daß ab Mitte Dezember 25 mehrere Zuggarnituren einer “neuen” IC- Baureihe im Einsatz stehen. Sie sollen vorrangig die nach Ansicht der Bahn veralteten IC1- Reisezugwagen ersetzen und sollen mittelfristig mit den IC2 die einzigen dann noch lokbespannten Züge im deutschen Fernverkehr sein. Die Wagenzüge bestehen dabei aus 17 Einzelwagen, von denen 15 recht kurze 13- Meter- Wagen sind, deren Übergänge auf verbesserten “Einzelachsfahrwerken” ruhen und aus zwei Kopfwagen von etwa 18 Metern Länge, von denen einer ein reiner Endwagen ist ohne Führerstand und der andere ein Steuerwagen. Diese 17- Wagen- Garnituren, die beladen nur 357t wiegen, sollen wie Triebzüge behandelt werden, also nicht nach Bedarf verkürzt oder verlängert werden, und sollen immer von einer speziell für diesen Zug konzipierten Ellok gezogen oder geschoben werden, von denen allerdings bis jetzt noch keine abgenommen ist. Bis dahin und wahrscheinlich auch im späteren Ersatzverkehr bei Ausfällen der neuen Baureihe 105 können und werden speziell ausgerüstete Vectron 193 von Siemens eingesetzt.Beachte: Siemens war an der Ausschreibung für die Züge beteiligt und wollte selber zum Zuge kommen, dann wurde Talgo bevorzugt . . . und nun fahren- Talgo- Züge mit Loks von Siemens, das wird dort und dort wohl not very amused aufgefaßt, nehme ich an . . .
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Ich habe das Wort “neu” für diese Züge oben im Eingangssatz in Gänsefüßchen gesetzt, weil die Idee natürlich keineswegs neu ist und die Bahn bereits über solche Züge verfügte, die jahrelang als Nachtzüge Bonn mit Berlin verbunden haben und die dasselbe Konzept besaßen – Außer, daß sie damals von fast allen vorhandenen Elloks gezogen werden konnten, was möglicherweise ein Vorteil war, der aber heute keine Rolle spielt: Wichtig ist, daß alles scheinbar Neue als Neu- Erfindung des Rades hoch herausgestellt werden kann und daß es zur Eröffnung Freibier gibt . . . Scherz beiseite: Vielleicht leisten diese Züge tatsächlich Neues, zum Beispiel im seit vielen Jahren nicht funktionierenden Syltverkehr, und möglicherweise erobern sich die Züge ein neues Publikums- Segment: Die Gehbehinderten, denn: Der Zug ist durchgehend ein Niederflurzug und es sind tatsächlich nur wenige Zentimeter zu überwinden, um ihn als Eingeschränkter zu entern. Das allerdings hatten die alten Talgozüge schon längst, die nach der Aufgabe der Nachtzüge damals alle verschrottet wurden, nun wird aus ihnen wieder etwas “vollkommen Neues” weiterentwickelt, das sich die Gunst der Reisenden aber erst wieder erarbeiten muß, da hilft Freibier nicht langfristig.
Zur Zeit (Anfang November 25) ist die Garnitur Tz 1806 des ICE L im Sonderverkehr testweise unterwegs, eine weitere soll bald folgen, teils mit Publikum, um Kinderkrankheiten zu finden und die notwendigen Einstellungen vornehmen zu können, aber auch, damit die Reisenden Unannehmlichkeiten finden. Der erste mit wirklichen lebenden Beförderungsfällen (Bahnmitarbeiter) gefüllte Zug war der ICE 1148 vom 1. November 2025, der von Berlin aus nach Düsseldorf verkehrte und nach wenigen Minuten bereits wieder zurück nach Berlin summte als ICE 1149. Von diesem Zug wird gleich bildhaft die Rede sein. Ein zweiter Umlauf erreichte Düsseldorf am 4. November, diesmal mit einer einstündigen Pause zur “Besichtigung” . . . ABER nur für Bahnmitarbeiter mit Konzernausweis . . . die Bahn hat die gute Werbe- Chance nicht genutzt
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Ein paar Eckdaten:
Es waren 79, jetzt nur noch 60 komplette Zuggarnituren beim spanischen Hersteller Talgo bestellt, die ersten sind in Deutschland im Testeinsatz: 15 kurze Wagen mit unterschiedlichen Zwecken und Ausrüstungen, ein Endwagen und ein Steuerwagen zur Fernsteuerung der Lok im Schiebeverkehr, das alles verteilt auf etwa 250 Metern mit einem Gewicht von etwa 350 Tonnen für etwa 550 (sitzende) Fahrgäste = Dies sind die gut merkbaren Zahlen. HG 230 km/h, bespannt mit neuen Lokomotiven der Baureihe 105 oder noch recht neuen Siemens- Vectron im reinen E- Betrieb, wie auch mit speziellen Vectron der Baureihe 248, die sich ohne Fahrleitung den Strom für die Fahrmotoren selber produzieren können durch abgasoptimierte Dieselaggregate – Damit wäre es möglich, durchgehend und ohne Lokwechsel z.B. die Insel Sylt anzusteuern, was 55 Jahre nach dem Ende der Dampflokomotiven dort endlich eine Fahrzeitverkürzung bringen könnte auf ICE- Niveau, was allerdings die (längst verschrotteten) Superdieselzüge der Baureihe 605 auch mehr als gekonnt hätten. Aber auch hier gibts wieder eine Einschränkung: Die 193 kann 230 fahren, die 248 nur 160. Deshalb werden die von weither kommenden Züge weiterhin in Itzehoe umgespannt von 193 auf 248, nur die von Hamburg kommenden Züge laufen mit 248 schon ab Hamburg. Hier also der neue Zug, der immerhin schonmal bewiesen hat, daß er im Regen von Berlin bis Düsseldorf und zurück durchgehalten hat. Bemerkenswert vielleicht noch, daß sich das “L” in der Typbezeichnung auf “Low floor” bezieht, also auf Niederflurwagen, und tatsächlich: Der Einstieg ist fast niveaugleich, angepaßt auf die Regelhöhe in D von 76 cm über Schienenoberkante. DAS könnte sich zum großen Vorteil der ICE L erweisen.
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Kommt mit nach Düsseldorf am Mittag des 1. und des 4. Novembers ´25:
<2> Einfahrt des Test- ICE 1148 aus Berlin nach Düsseldorf. Es ist der Tz 1806 alias “006”. Er kam über die Wupper, fuhr zunächst nach Köln und von dort aus via Dormagen und Neuß, daher erreicht er Düsseldorf in dieser Gleisgruppe, geplant war aber das Gleis links neben dem Zug, das fotografisch um Klassen “besser” gewesen wäre, wenn nicht unmittelbar vor der Ankunft das Gleis noch schnell gewechselt worden wäre, was eigentlich eine feine Spezialität von Duisburg ist, aber Ddorf kann das (leider) auch . . .<3> Der bei diesem Zug vorne laufende und tatsächlich neu entwickelte Steuerwagen, der aber wie alle anderen Wagen nur im Testeinsatz ist ohne regelkonforme Abnahme. Die Steuerung nicht nur einer 105, sondern einer Vectron 193 und/oder 248 ist dabei natürlich Bedingung, aber auch andere Lokomotiven sollen nutzbar sein am ICE L<4> Und so läuft 193 440 am 01.11.25 vor dem Steuerwagen, und hinten schiebt die Angstlok 193 448, um kein Risiko einzugehen, natürlich wird im Planbetrieb eine Lok vollkommen ausreichen
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Der Griff dazu in die Mottenkiste:
Ein kurzes umblättern zum Original . . .
In den Jahren 1994 bis 2009 waren Talgo- Züge ähnlicher Bauart aus Spanien schonmal im Bundesgebiet vertreten, lange als Nachtzug von und nach München, letztlich dann als Sprinterzüge vom Rhein an die Spree:
<5> Einer ist unterwegs aus München und erreicht gerade Köln Hbf (mit 110 253)<6> Und kurz vor dem Ende ist einer aus Bonn in Berlin angekommen im neuen Hauptbahnhof<7> Und auch damals, so wie heute (das ist also ebenfalls nicht “neu”), wurden und werden die Züge in der Werkstatt an der Warschauer Straße in Berlin gewartet und gepflegt. Wir erkennen unter dem ersten Mittelwagen links ein Hilfsfahrgestell, da die Achse, die an diese Stelle gehört, schon zum nächsten Wagen gehört, will sagen: Dieser Wagen würde an dem Ende auf dem Boden liegen ohne die Hilfsachse = Jeweils ein Drehgestell oder eine einzelne Achse trägt die Enden zweier Wagen, was früher “Jakobs- Gestell” hieß und ebenfalls keineswegs “neu” ist). Genau so sind die neuen Züge ebenfalls aufgebaut, sie wurden mit jahrzehntelanger Erfahrung des spanischen Herstellers Talgo aus den bisherigen Konstruktionen weiterentwickelt und für 230 km/h ertüchtigt<8> Dies waren damals die Nummern und Gattungen der Talgos (als Beispiel), wobei das kleine “c” darauf verweist, daß es Liegewagen sind, die sich tagsüber zu Sitzen umklappen lassen<9> Bis 2009 dann die Signale auf HALT standen für die Talgos . . . Alle wanderten um 2010 herum in den Schrott, um nun als Erfindung des Jahrzehnts wieder aufzuerstehen . . . “Alles Gute kommt mal wieder!?”
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Achtung, bitte beachten:
Ich habe bewußt keine Passagen aus Pressemitteilungen übernomnmen, sondern mir in allen Belangen einen eigenen Eindruck verschafft, der an manchen Stellen kritische Würdigungen beinhaltet, die meiner persönlichen Ansicht entsprechen
Der erste Fahrgastzug = Die Garnitur “006” . . .
Wieviele der nun 60 bestellten Züge schon gebaut sind, läßt sich (noch) nicht sicher erwähnen, aber der in Düsseldorf als erste überhaupt gesehene Zug hat die laufende Nummer 006, was zweifelsfrei ist. Hier ein paar Eindrücke von diesem Zug, der (noch) von Siemens Vectrons gezogen wird. Wann die zum Zug gehörende Lokbaureihe 105 ans Laufen kommt, ist (noch) nicht klar, und völlig unklar ist, wann ein Zug voll abgenommen sein wird, was (noch) nicht der Fall ist, es ist auch (noch) nicht sicher, daß diese Züge im Dezember wirklich ans rollen kommen. Aber es ist klar, daß das Wort “noch” ziemlich oft gebraucht wird in diesem Zusammenhang . . .
<10> So erreicht der ICE 1148 am 01.11.25 Düsseldorf Hbf: Mit Ersatzlok vor dem Steuerwagen 006<11> “Hinten” läuft der Endwagen 306, der im Zugverband “Wagen 1” heißt, der Steuerwagen ist immer der Wagen 17. Und beachte: Hier können auch acht Fahrräder mitgenommen werden = Sehr schön! Es ist aber der einzige Wagen mit Mehrzweckabteil (also Stauraum), wer mit seinem Fahrrad am falschen Ende des Zuges am Bahnsteig gewartet hat, hat schlechte Karten<12> Als Angstlok schiebt 193 448, es wäre ja peinlich, würde ein Lokschaden DIESEN Zug an den Rand stellen<13> Die Zugzielanzeige in Ddorf, die Manche etwas verunsicherte, da der Zug quasi sofort wieder zurückfuhr nach Berlin<14> Nummer und Gattung des Endwagens mal im Klartext hervorgeholt. Und was bedeutet “Bpdz”? Na, diese Homepage erklärt es im Ordner 33 = B heißt 2.Klasse, p steht für einen Wagen mit Großraum, Mittelgang und Klimaanlage, d weist auf den Mehrzweckraum oder Fahrradstellplätze hin und z bedeutet, daß der Wagen aus der “Zugsammelschiene” von der Lok aus mit Strom versorgt wird und keine eigenen Achsgeneratoren hat (die im Stand nicht arbeiten)<15> Tatsächlich sind es nur wenige Zentimeter zum Einstieg über keine große Lücke –> Ein großes Lob, das schaffen auch Gehbehinderte. Anpeaßt ist die Höhe an die Regelhöhe von 76 cm bei deutschen Bahnsteigen, die sich bei Neubauten durchgesetzt hat, aber bei älteren Bahnsteigen abweichen kann<16> Der Größenunterschied zwischen den Mittelwagen und einem Kopfwagen (hier: Der Steuerwagen) = Die Mittelwagen haben etwa 13 Meter, die beiden Kopfwagen etwa 18 Meter<17> Der Steuerwagen im Ganzen und die Technik der Jakobs-Achsen: Jeder Mittelwagen hat praktisch nur eine einzelne Achse, auf der auch der jeweils nächste Wagen abgestützt ist, dort findet sich kein “Drehgestell”, sondern ein “Einzelachsfahrwerk”, das im Prinzip aber jahzehntealt ist und nur in der HG- Version neu<18> Die Informationen des Steuerwagens Apzf<19> Hier die genaue Länge des Steuerwagens, die Fahrgastanzahl (sitzend) und die Gewichte des kompletten Zuges (unbeladen/beladen), zudem das Abnahmedatum “00.00.00”, was bedeutet, daß es noch kein Abnahmedatum gibt. Zum Gewicht der Vergleich: Ein beladener 462 (Desiro) wiegt 260 Tonnen, zwei Einheiten mit 8 langen Wagen entsprechen also in etwa den 17 Wagen des ICE L, und die wiegen also 520 Tonnen, der Talgo nichtmal 360, das ist schon signifikant weniger! Ob das aber langfristig wirklich von Vorteil ist, mag dahingestellt bleiben, man will nicht hoffen, daß etwas Ähnliches wie damals in Eschede passiert, wo ein schiebendes schweres Fahrzeug die vor ihm laufenden leichten Wagen zusammengefaltet hat wie eine Ziehharmonika<20> Auch an allen Mittelwagen: “Abnahme” = Fehlanzeige (leeres Feld oder nur Nullen)<21> Eine Siemens Vectron am Zug des Konkurrenten, der gegen Siemens die Ausschreibung gewonnen hat (!)<22> Was steht da hinten: “Willkommen im Unkraut von Düsseldorf” . . . ach nein, das steht da ja doch nicht, könnte aber da stehen . . .<23> Mit etwas Geduld und Photoshop ging es auch ohne Leute im Bild
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Und nun die einzelnen Wagen des Zuges:
<24> Hier die Übersicht eines scheinbaren Durcheinanders
(Nun die EINZELBILDER in umgekehrter Reihenfolge als bei der Ausfahrt aus Düsseldorf, denn: Der Steuerwagen ist immer Wagen 17, der Endwagen immer Wagen 1, was bedeutet, daß nach Ansicht des Herstellers der Zug immer vorwärts mit der Lokomotive fährt und rückwärts mit einem Steuerwagen)
<25> Wagen 1 = Ein Endwagen Ohne Führerstand, Sitze bis zur Rückwand, an dieser Seite soll immer die Lok ankuppeln. Aber hinter der Rückwand befindet sich noch ein kleiner “Pausenraum” für die Mitarbeiter des Zuges, und DAFÜR befindet sich in der Außenwand zur Lok hin ein kleines Fenster (das weiter unten noch sichtbar wird), damit Tageslicht dieses kleine Abteil erreicht<26> Also Wagen 1 = Endwagen, ein 18m- Bpdz = 84-91 306<27> Wagen 2 = Ruhewagen Bpz = 28-91 806<28> Wagen 3 = Ruhewagen Bpz = 28-91 706<29> Wagen 4 = Ruhewagen Bpz = 28-91 206<30> Wagen 5 = Ruhewagen Bpz = 28-91 506<31> Wagen 6 = 2.Klasse Bpz = 28-91 606<32> Wagen 7 = 2.Klasse Bpz = 28-91 306<33> Wagen 8 = 2.Klasse Bpz = 28-91 406<34> Wagen 9 = 2.Klasse Bpz = 28-91 106<35> Wagen 10 = 2.Klasse Bpz = 28-91 006<36> Wagen 11 = Familienwagen Bpz = 84-91 706<37> Wagen 12 = Familienwagen Bpz = 84 91 206<38> Wagen 13 = Rollstuhlwagen Bpbsz = 84-91 006, den Rollstuhlfahrer alleine anfahren können sollen, DAS aber halte ich für etwas übertrieben und nur unter optimalen Bedingungen für gegeben<39> Wagen 14 = Restaurant WRz = 88-91 106<40> Wagen 15 = 1.Klasse Apz = 17-91 206<41> Wagen 16 = 1.Klasse Apz = 17-91 106<42> Wagen 17 = Steuerwagen Apzf = 80-91 006, wie ALLE Wagen des Zuges OHNE Abnahmedatum<43> Noch zwei Details der Wagen: Ein weiteres Anschriftenfeld mit dem Beweis für ein leeres HU- Raster<44> Und nochmal ein deutliches “Einzelachsfahrwerk”. Diese einzelne Achse ist mit einem der beiden Wagen konstruktiv verbunden, der andere Wagen liegt nur auf und ist verschraubt, aber trennbar, DANN muß er jedoch unterstützt werden durch eine Hilfsachse. Ohne es zu wissen, würde ich vermuten, daß diese Achse zum rechten Wagen gehört und der linke der trennbare Wagen ist. Dieses “Trennen” ist aber nicht mal eben gemacht und kann im Betrieb überhaupt nicht stattfinden, sondern nur in der Werkstatt und aus technischen Gründen; Die Einheit von 17 Wagen bleibt im Regelfall immer zusammen wie ein Triebwagen.
Und nun die Innneneinrichtung . . .
Der Umlauf vom 4. November 25 nach Düsseldorf wurde so gelegt, daß in der NRW- Landeshauptstadt ein Aufenthalt von einer guten Stunde anstand, der zu einer “Besichtigung” zur Verfügung stand. ABER diese Besichtigung stand NUR Personen offen, die sich durch den Konzernausweis der DB als eigene Eisenbahner ausweisen konnten, Andere wurden tatsächlich abgewiesen. Ich war beim ersten Schwung von Presseleuten und Interessierten mit einem befreundeten aktiven Eisenbahner in den Zug gelangt, machte einen schnellen Durchgang und wollte ein zweites Mal hindurchlaufen für Detailbilder > Dies wurde mir aber verwehrt, mein Lokführerausweis nicht anerkannt, weil er nicht vom DB- Konzern ausgestellt war. Ich finde, dieses Verhalten der Bahn ist wieder diskussionswürdig und völlig falsch, wo man doch auf Werbung so sehr angewiesen ist = Jetzt kommen mal freiwillig Interessierte zum Bahnhof, weil eine “Besichtigung” ansteht, und Viele von ihnen werden nicht reingelassen, das hat manchen Ärger an diesem Tage provoziert und hätte von der Bahn besser genutzt werden können . . .
<45> Das war die Einfahrt des ICE 1148 am 4.11. in Düsseldorf: Vom Duisburger Ferngleis aus direkt nach ganz links herüber ins Gleis 20, was öfter für Sonderaktionen in Düsseldorf verwendet wird und das (leider) nur von einer Seite aus zugänglich ist<46> Der Bahnsteig voller Leute, das Interesse riesengroß . . . aber Viele wurden enttäuscht<47> “Exklusiv für DB- Mitarbeiter und Gäste” > Das ist eindeutig. Einige Normalos haben es dennoch geschafft, hineinzukommen, so auch ich, aber an der Hand eines Ausweisinhabers vom Konzern (also legal), beim zweiten geplanten Rundgang wurde ich abgewiesen. Also kommt mit zu einem Durchgang durch den ganzen Zug, wir werden alle 17 Wagen durchwandern und sehen, was die Kamera für knipswürdig hält . . .<48> Der erste Einduck innen = leichte Ernüchterung. Bei dem ganzen Hype um Großartiges, das die Welt der Eisenbahn verändern werde, war nichts wirklich Neues auf den ersten Blick zu erkennen, alles ist wie gehabt, der Hype relativiert sich schnell . . .<49> Okay, die Reservierungsanzeigen sind wohl neu designt, die Sitze neu entwickelt, was man aber nicht auf den ersten Blick sieht . . .<50> Aber die Beinfreiheit wurde wohl eher nicht neu designt, obwohl davon doch die Rede war? Und nachwievor gibt es Sitze, auf die man keinen Einfluß hat, ob sie eine Aussicht aus dem Fenster überhaupt zulassen oder nicht = Ist das hier jetzt ein Fensterplatz? Zwei übliche D- Steckdosen zwischen den Sitzen gut zugänglich runden das Bild ab<51> Und? Sehen wir hier etwas Neues? Ja, vielleicht die Tablet- Halter über dem normalen Klapptisch, der (wie so viele andere) keinen Kaffeebecher festhält während der Fahrt, damit könnte man jeden Tag Anke-Engelke-Boah-Filme drehen, die Zahl der verkauften Kaffees weicht sicher stark von der Menge der wirklich getrunkenen Kaffees ab, aber die Teppiche werden täglich vollflächig gut nachgeschwärzt . . .<52> In einem der Psst- Ruhe- Wagen. Erkennen wir hier sofort, daß wir in einem neuen ICE sind ?? Es ist alles neu entwickelt und sieht aus wie bisher<53> Positiv betrachtet ist es hell und freundlich, aber “kalt”. Vielleicht fehlt hier und da auch etwas Farbe<54> Möchte von euch Jemand hier mitmachen ?? Nur zu! Ich schicke einen Link zu dieser Galerie dahin<55> Wie schön – Es gibt auch ein paar Gepäckablagen, das übliche Reisgepäck soll nach oben in die Ablagen über den Fenstern. Ich konnte aber Niemanden fragen, wo man denn einen Kinderwagen hinstellen könnte . . . Und das hier gefällt mir leider auch nicht: In einigen Wagen gibt es nur eine Sitznische mit Tischen = Immer in der Mitte, wo sich damit auch die Sitzrichtung verändert<56> Die Tische sind nicht wegklappbar. Es gibt häufig 5 Sitzreihen in Richtung I, dann den Tisch und 5 Sitzreihen in Richtung II, aber es gibt auch Abweichungen, nicht jeder Wagen ist wie der Nächste gestaltet<57> Wunderbar auch dieser Scherz. In einem flammneuen Zug, in dem nur Eisenbahner mitfahren . . . da muß man mal drüber nachdenken . . . das ist dann nicht mehr so lustig . . . auch andere Toiletten waren verriegelt, aber wenige waren auch benutzbar, immerhin<58> Solche Schilder wirken auf den ersten Blick lächerlich . . . sind sie aber nicht! Denn der jeweilige Nutzungszweck der einzelnen Wagen ist dort aufgeführt und die Richtung zum Bistrowagen. Das gefällt sehr<59> Eine geschlossene Übergangstüre, gut gedämmt, das Design gefällt. Auch die Funktionsweise mit Bewegungsmeldern scheint zuverlässig<60> Dieser Wagen steht in einer leichten Kurve etwas überhöht, dann liegt der Boden des Wagens sogar noch unterhalb des Bahnsteigs. Aber nicht kritikwürdig: Diese Stufe ist für Jeden Reisenden (meiner Ansicht nach) zumutbar und deutlich weniger hoch als bei den herkömmlichen IC1- Wagen. Die Bezeichnung des Zuges als L = Niederflurzug ist nicht übertrieben und überaus positiv; Sie wird sicher auch von Gehbehinderten gerne angenommen<61> Der hier nur angedeutete Schritt war völlig problemlos und absolut zumutbar auch für Eingeschränkte<62> Blick in eine funktionsfähige Toilette: Sehr eng, aber funktional. Dickmöpse brauchen etwas Phantasie, Sumo- Ringer brauchen es gar nicht erst zu probieren, alle Anderen werden zufrieden sein. Saubere Verarbeitung überall, logische Icons, aber jetzt das ABER = Alle Bedienungselemente sind Sensoren, auch die Klappe für den Mülleimer! Wenn hier mal was nicht funktioniert, braucht der Nutzer gute Phantasie! Hier wurde viel zu viel Elektronik verbaut, die kein Mensch braucht . . .<63> Aber für den Ringer, Dickmöpse und Platzangsthabende gibt es auch mindestens ein Riesenklo, das muß man nur finden, und dann noch mit den Sensoren klarkommen . . .<64> Und was ist das? DAS ist Nix gut: Wenn ich einen Fensterplatz reserviert hätte und diesen Platz bekommen hätte, hätte ich mich aufgeregt. Hätte sich Bud Spencer hier wohlgefühlt ?<65> Aber das hier ist gut, sehr gut sogar! In einem der Familienwagen gibts tatsächlich etwas Auflockerung, zwar nur ganz dezent in schwarz/weiß (wo ICH persönlich auch etwas Farbe gern gesehen hätte), aber auf jeden Fall gut gemacht<66> Ein ganz feiner Gag! Hier haben kleine Reisende Freude an der Fahrt<67> Auch ein abgeteiltes Familien- Kinderabteil gibt es, schön dekoriert<68> Hier würde sich eine reisende Familie rundum wohlfühlen, das ist vielleicht sogar besser gelöst als in den herkömmlichen ICE! Mit einer Ausnahme: Wir sehen deutlich die zwei Steckdosen neben dem Puppenbaby, also in Griffhöhe von kleinen Kindern . . . So gut Steckdosen auch sein mögen, HIER gehören sie NICHT hin, sie stellen ausgerechnet in einem Kinderabteil in dieser Höhe ein gewaltiges Sicherheitsrisiko dar, Aufpassen, liebe Bahn, und zwar rechtzeitig!<69> Kommen wir zum Restaurant- Wagen. Jedenfalls steht draußen “Restaurant” dran, drinnen wird der eher zutreffendere Begriff “Bistro” verwendet. Aber das reicht aus, WENN es dann besetzt íst und NICHT “das gastronomische Angebot eingeschränkt” ist . . . Die Möglichkeiten sind gut und durchdacht, großes Lob, jetzt muß es nur genutzt werden<70> Sehr schön die Drehsessel, die an den Club- TEE- Wagen vom DB Museum denken lassen (Dank an Söhnke, der als Meister selber mit im Bild ist, so wie Edgar Wallace das auch gemacht hat)<71> Dann kommen wir doch mal in die erste Klasse. 1.Klasse ?? Wie? Wenn das nicht dranstehen würde, käme Keiner auf die Idee, daß das hier die erste Klasse überhaupt nur sein könnte! Meint die Bahn das ernst ?? Es sollen andere Sitze sein als in der zweiten Klasse, aber die Unterschiede verschwimmen<72> Ich erkenne an Accessoires andere Ohrenpolster und Leselampen. Hab ich was übersehen? Ach ja, die teurere Fahrkarte . . . Ich glaube, ich würde mich etwas veralbert fühlen, bei allem Respekt. Was ist hier erstklassig ??<73> Ah . . . etwas fällt doch auf in der ersten Klasse: Der breitere Durchgang und die feinen Einzelsitze: DAS würde ich mir gefallen lassen<74> Da stimmt dann auch die Beinfreiheit, keine Frage: Das sieht sehr bequem aus. Aber was ist jetzt ein “Fensterplatz”?<75> Die einzige sinnvolle Spielerei in der 1.Klasse: Die Leselämpchen<76> Inzwischen sind wir im Wagen 17 angekommen, dem Steuerwagen. Und dort ergab sich zufällig für einen kurzen Moment eine offene Tür und ein schneller Knips des Führerstandes. Es ist weitgehend ein Einheitscockpit und wird wohl auch in etwa den Bedienungstisch der neuen Baureihe 105 beschreiben<77> Das ist übersichtlich und aufgeräumt, auf das Wesentliche konzentriert = Ein feiner Arbeitsplatz<78> Dann kommen wir zu den einzigen Stufen des Zuges. Wir sind ja im Steuerwagen, und der hat am Kopfende ein richtiges Drehgestell, kein Einachsfahrwerk wie am anderen Übergang zum nächsten Wagen. Und dieses Drehgestell nimmt natürlich Platz weg, weshalb in diesem Bereich kein Niederflurboden angeboten werden kann, was völlig in Ordnung ist. Dort führen also drei Stufen auf die höhere Ebene, von der aus auch der Führerstand erreicht werden kann und wo es noch Sitzgelegenheiten gibt<79> Ja, vor dem Führerstand da oben herrscht etwas Gedränge, aber im wirklichen Betriebsleben wird dort ja kein Dauerbetrieb zu erleben sein. Für Bahnfans vielleicht etwas traurig, daß es keine Scheibe in der Tür zum Lokführer gibt, aber dem Vernehmen nach wollten dies viele Lokführer einfach nicht, daher wird darauf verzichtet<80> Nochmal die Frage: Ist hier sofort ersichtlich, daß wir uns in der ersten Klasse befinden ??<81> Nur diese feinen Sitze erfüllen (fast) den 1.Klasse- Anspruch, den ich erwarten würde<82> Das wird der Blick sein, den die meisten demnächstigen Reisenden von der ersten Klasse erhaschen werden = Der Blick von draußen. Das kann man aber auch positiv sehen: Früher war man voller Neid und Ehrfurcht beim vorsichtigen Blick in die erste Klasse, das relativiert sich heute, anstatt Stirnrunzeln schiebt sich ein leichtes Grinsen ins Gesicht, daß man dieses Geld gespart hat<83> Wir sind wieder draußen = Das war ein Durchgang durch den kompletten Zug mit dem, was dabei aufgefallen ist als Fotomotiv. Hier haben wir die Kupplung zur 193, zu der ein angeblich Informierter Mitarbeiter meinte, es könnten auch “normale” Lokomotiven mit dem ICE L gekuppelt werden. Okay, das glauben wir mal, “Glauben” heißt ja “nicht wissen” . . . Erstmal sind die 193 und 248 vom Mitbewerber am Zug<84> Nun wollte ich ein zweites Mal den Zug entern und in ihm wieder zurücklaufen, um weitere Details zu knipsen. Das wurde mir verwehrt: “Sie sind kein Mitarbeiter vom Konzern!”– Okay, ich hatte keine Lust zu Diskussionen, die Bahn hat das Hausrecht, wenn sie keine Werbung für den Zug will, dann ist das so, einige Bilder habe ich ja<85> Also machte ich (wie Andere) noch ein paar Bilder von draußen<86> Und dabei fiel mir erstmalig das kleine, klassische “Talgo”- Logo auf, dezent angebracht auf einem Einachs- Fahrwerk<87> Und nun gelang auch ein Blick auf das kleine Fenster zum “Pausenraum” im Wagen 1, dem Endwagen ohne Führerstand. Wozu die Verkleidung angebracht ist, die doch eigentlich für einen Luftstau sorgen müßte, bleibt für mich aber rätselhaft . . . Vielleicht schließt diese Verkleidung passend die Lücke, wenn mit der “richtigen” Lok, der 105, gefahren wird?<88> Wenn man sich die einfache Konstruktion so ansieht, kommt zwangsläufug die Frage auf, wieso das Verkleidungsblech bei dem hohen Luftdruck bei 230 km/h nicht abreißt? Es hat ja offenbar keine technische, sondern “nur” eine optische Funktion, oder täuscht das – Ich weiß es nicht<89> Und da ich in Düsseldorf ja Nichts mehr zu tun hatte, weil ich nicht mehr in den Zug hineinkam, beschloß ich, irgendwo eine Streckenaufnahme der Rückfahrt zu versuchen. Was gar nicht so einfach war, weil man mit dem PKW aus Düsseldorf nicht wieder herauskommt und mehr steht als fährt. Letztlich paßte es mit weniger als zwei Minuten Luft in Duisburg- Großenbaum = Hier also der ICE 1149 vom 4. November 25, der von Düsseldorf nach Berlin fährt. Und er fährt sogar “vorwärts”, also genauso, als würde er mit einer 105 bespannt sein, mit dem von 1 bis 17 gereihten Wagenzug. Die beiden 193 konnten aber nicht zeigen, was in ihnen steckt, denn: Im Block vor diesem Zug lief ein 402- Doppel, das auch nach Berlin wollte und den ICE L immer wieder auflaufen ließ <90> Da fährt er hin – Und kommt bald wieder . . . Ab dem 14. Dezember soll er regelmäßig von Berlin nach Köln fahren und zurück, dann aber mit zugelassenen Wagen, dem funktionsfähigen Steuerwagen, und einer betriebsbereiten und alltagstauglichen 105 . . .
. . . Wir werden sehen, was sich davon umsetzen läßt . . .
( . . . oder ob uns die Siemens Vectron noch eine zeitlang erhalten bleiben)
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Dank für Euer Interesse
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