Im Ordner 14 „DDR-Bilder“:

 

 

30 Jahre Deutsche Einheit = 30 Jahre Ende der DDR

(Entstanden im Jahre 2020 zur Erinnerung)

 

(HIER unten nachfolgend die Teile 1 und daran automatisch anschließend Teil 2)

Aus diesem Anlaß zum 3. Oktober 2020 habe ich diese zweiteilige Galerie „DDR“ mit 100 Bildern zusammengestellt, die bewußt unsortiert ist und das ganze Thema umfassend beleuchten soll, ohne zu werten – soweit das möglich ist. Diese Bilder haben nicht alle Bahnbezug, aber alle einen DDR-Bezug. Viel Freude beim Durchblättern, Vorhang auf!


„Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte“

 

(zur vollen Darstellung der Aufnahmen bitte auf ein Bild klicken, dann öffnet sich ein neues Fenster)   

Search
 
Ein Uralt-Kombi-Trabi im Jahre 1990, ein auch in der DDR seltenes Auto, das in kleiner Serie gebaut worden war. Es ist die Kombi-Ausführung des "P70", von dem wir oben die (noch seltenere) Coupé-Version gesehen haben
 
"Vom Bunkerbeton zum Schweizer Käse!" - ein geniales Grafitto auf der Berliner Mauer. Darunter waren die Mauerspechte kräftig beschäftigt, im Januar 1990. Dieses Stück Mauer hätte erhalten werden sollen
 
Im April 1990 gelang vom Grenzwachtturm in Schwanheide dieses Bild einer DR-132, die von Hamburg/Büchen kommend Richtung Osten fährt
 
Wir sind in Probstzella, also im Osten. In einem Ort, in dem NIE Touristen waren, da er im Sperrgebiet lag. Und nun, im Februar 1990, werden die Wessis plötzlich freudig begrüßt - eine schöne, aber leider nur kurze Randnotiz der Geschichte
 
132 118 erreicht den Grenzbahnhof Büchen. Das Wort "Grenzkontrolle" ist noch lesbar und erst vor Kurzem entfernt worden (1990/09)
 
Ellrich - auch ein Grenzbahnhof. Im April 90 sind noch Teile der Sicherungsanlagen vorhanden, wie die Wachbrücke beim Stellwerk. 216 123 fährt Richtung Westen aus
 
Grenzzaun mit offenem Tor im Februar 1990 bei Sonneberg. Im Bild ein Kolonnenweg im Streifen zwischen den Vorzäunen und dem eigentlichen Grenzzaun
 
Dies ist der einzige Fotobeweis eines VW Golf mit DDR-Kennzeichen, den ich habe! Wir sind bei den Paraden in Riesa, April 1989, und im Fahrzeug sitzen offenbar Aufpasser der Reichsbahn. Es sind tatsächlich mehrfach Serien von Golfs fabrikneu nach "drüben" geliefert worden im Rahmen der Milliardenkredite von FJ Strauß
 
Februar 1990 in Lauscha, Thüringen. Auch hier "Willkommen"-Transparente für Wessis, ansonsten aber morbide DDR-Infrastruktur
 
Noch ein Bild aus einem Wachtturm, diesmal an der Grenze bei Gerstungen. Im Juni 1992 kommt die frisch umgezeichnete 232 256 aus Richtung Bebra und fährt nach Eisenach. Das war der tägliche Blick der DDR-Grenzer direkt in den Westen
 
Die Besonderheit ist das kleine Schild in Bildmitte: B1. Die Bundesstraße 1, zu DDR-Zeiten F1, führte und führt nicht nur mitten durchs Ruhrgebiet, durch Helmstedt und Magdeburg, sondern auch über die Glienicker Brücke, durch Berlin und bis zur polnischen Grenze - früher sogar bis Königsberg und noch etwas darüber hinaus. Es war einst die längste deutsche Fernstrasse (von Aachen nach Königsberg = ca. 1300 km)
 
1993 im Mai. Noch gibt es zwei deutsche Staatsbahnverwaltungen. Und die "Ostbahn" stellt hochmoderne Fahrzeuge für den West-Einsatz im Ruhrgebiet zur Verfügung! Ein Einsatz, der viele Jahre erfolgreich andauern sollte. Hier stehen die ersten 143, noch mit DR beschriftet, in Düsseldorf bereit für Probeeinsätze (und natürlich sind die ersten Grafittis bereits drauf)
 
Vorher vermintes Hochsicherheitsgebiet: Der Bahnhof Probstzella, Grenzbahnhof zum Westen. Nun, im Januar 1990, ist alles offen und zugänglich
 
Und dort, am Grenzzaun (bei Sonneberg) konnte man plötzlich Dampfzüge knipsen! Das wäre wenige Wochen vorher noch unvorstellbar gewesen (95 027 im 1990/01)
 
Auch eine Folge der Einheit: Für kurze Zeit mußten sogar Dampfloks dem Nummernschema der neuen DBAG angepaßt werden - und zusätzlich sehen wir links, wo das ganze Geld versickert ist: In teils unnötigen Straßenschildern, die nur dem West-Standard entsprechen sollten und vollkommen ausreichende Ostschilder ersetzten
 
Ein weiterer Scherz der Geschichte: Ein amtliches DB-Nummernschild an einem DR-Fahrzeug der Reichsbahn (Arnstadt 1993)
 
Solche Autos (= alte IFA-DDR-Wagen aus den Fünfzigern) waren bis zur Wende noch in relativ großer Zahl im Einsatz, hier in Riesa 1989. Nach der Wende verschwanden sie spurlos
 
Das hier ist natürlich Blödsinn und Unfug: Niemals hat eine West-41 die typischen "Winkelemente" der DDR getragen. Scherzeshalber wurden sie in Dresden mal kurz angehängt. Zur Wendezeit gingen diese Blechfahnen in großer Zahl in den Schrott, heute sind es gefragte Raritäten (Dresden, 2000/05)
 
Hier sehen wir den Verlauf der Mauer vor dem Brandenburger Tor (Westseite) im Januar 1990
 
Die einfache und schlampige Verkabelung der Grenzanlagen mit verschiedenen Stromkreisen (Nähe Ellrich, 1990/03) darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß sie lebensgefährlich war!
 
Eine typische DDR-Autobahn, hier aber schon neu asphaltiert, der Regelfall war Beton, es gab auch Kopfsteinpfalster auf Autobahnen! Aber Leitplanken waren unbekannt, an den meisten Stellen konnte man problemlos wenden (durfte es aber nicht . . .)
 
Der Eingang zu einer der geheimsten Anlagen der DDR: Das Prominenten-Wohndorf Wandlitz, wo auch Honnecker und Mielke fürstlich wohnten und mit allem erdenklichen West-Luxus versehen waren (1990/03)
 
Das ist der Grenzzaun mal in Großaufnahme: sog. "Streckmetall" aus Stahlplatten, die perforiert und dann gedehnt wurden, sodaß sich ein sehr stabiler Maschenzaun ergab
 
Ein DDR-IFA-LKW der Reichsbahn aus Naumburg, der noch an ein Bundesbahn-Schild kam (1991/10)
 
So sah eine zeitlang der provisorische Grenzübergang Ludwigsstadt- Probstzella aus: Im Hintergund erkennen wir den weiteren Verlauf der Grenze und vorne sehen wir einen von den Behörden gemieteten DDR-Wohnwagen als Dienstzimmer der Grenzer
 
Noch ein fast komplett erhaltener Grenzzaun (im Harz). Dies war der letzte von einer Reihe von Zäunen und trennte tatsächlich Ost und West (März 1990)
 
Nochmal eine Momentaufnahme eines Grenzzaunes, von der Ostseite gesehen: Deutlich wird die Zuführung und die Stärke der elektrischen Leitungen, die im Zaun verteilt werden (und von der Westseite nicht sichtbar waren)
 
An der Grenzlinie bei Büchen konnte dieser westwärts rollende Güterzug im September 1990 aufgenommen werden
 
Ausgerechnet die Städte Elend und Sorge lagen (im Harz) im Sperrgebiet. Und plötzlich gab es in Elend einen Fensterverkauf mit Langnese! Das war schon irre im Juni 1990, es war eine irgendwie tolle Zeit mit neuen Abenteuern an jedem Tag
 
Nur an den Feinheiten ist erkennbar, daß wir schon in der Wendezeit sind: An der TÜV-Plakette nach West-Standard!
-DIG36974h-050 622
-DIG36974h-050 622
Auch dies eine Aufnahme aus der BRD (Schiefe Ebene im Frankenland), hat aber direkt mit dem Osten und dem kalten Krieg zu tun: Hier ist eine strategische Sperre zu sehen, die im Notfall auf die Schienen gesprengt werden sollte und den Nachschub des Feindes ( . . . für wenige Minuten . . .) unterbrechen sollte! (Okober 1987)
-DIG34712h-589-DDR-Intershop
-DIG34712h-589-DDR-Intershop
"Intershop" - darüber könnte man einen eigenen Roman schreiben. Es waren Spezialläden, in denen man ALLES kaufen konnte, aber für Westmark oder Dollar!
-DIG38037h-589
-DIG38037h-589
Eine Aufnahme von 1990, aber diesen Zug gab es auch vorher: Von Düsseldorf und meiner Heimat Duisburg direkt nach Karl-Marx-Stadt (die später wieder Chemnitz hieß)
-DIG38086h-589  556 558
-DIG38086h-589 556 558
DAS war ein geniales Motiv mit einer zeittypischen Werbung für Citröen. Daß ausgerechnet ein Trabi davor stand, war ein Glücksfall, aber Zufall (Arnstadt, 1990/07)
-DIG38092h-589-DDR
-DIG38092h-589-DDR
Das war ein besonderes Ding im Sommer 1990: Ein russischer LKW hatte in Arnstadt einen Unfall (war unter der Brücke hängengeblieben). Das wäre früher sofort abgesperrt und fern der Öffentlichkeit "behoben" worden, nun aber sahen Alle zu und grinsten breit, was man sich vorher nicht getraut hätte! Interessant auch der Polizei-Lada mit West-Neulack und ganz betreten blickende Sowjetsoldaten
-DIG38098h-589-DDR-03 1010
-DIG38098h-589-DDR-03 1010
Ein weiterer Sonderzug unmittelbar an der Grenze bei Gerstungen 1991: Diesmal direkt am Grenzpfahl, der direkt an der Grenzlinie stand
-DIG40867h-991-DDR
-DIG40867h-991-DDR
Auch das war eine direkte Folge der Einheit: defekte alte Autos wurden einfach stehengelassen, sie hatten ihren Wert verloren und wurden von speziellen Schrotthändlern eingesammelt (1991 bei Eisenach)
-DIG41900h-589-DDR
-DIG41900h-589-DDR
1990 gab es noch solche typischen DDR-Landstraßen, heute sind sogut wie keine von ihnen übergeblieben. Zwei Sorten Kopfsteinpflaster, auf dem man Gegenverkehr langsam passieren lassen mußte und dann wieder in der Mitte fuhr
-DIG41902h-589-B242
-DIG41902h-589-B242
Hier wäre eine Vergleichsaufnahme zu heute interessant: Die heutige B242 zwischen Braunlage (West) und Sorge (Ost) an der Harzqerbahn. Grenzlinie und Wachtturm sind noch sichtbar im Mai 1990. Heute ist die B242 dort gut ausgebaut und Nichts mehr von der Grenze erkennbar
-IMG 10673h-580
-IMG 10673h-580
Nur im Modell haben diese typischen DDR-Personenwagen überlebt - und im Museum
-IMG 17608hb-103
-IMG 17608hb-103
Das war ein ungewollter Gag: Der Grafiker dieser offiziellen DDR-Briefmarke aus dem Jahre 1969 hat sich bei der Vorlage etwas vergriffen und sehr deutlich eine West-E03 dargestellt, was aber Jahre später erst so wirklich aufgefallen war
-J-DIG36298h-777
-J-DIG36298h-777
Hier eine Aufnahme aus West-Berlin, die aber mit der Einheit zu tun hat: Es ist der Lehrter Stadtbahnhof, in dem früher schon mal Fernbahn und S-Bahn kreuzten. An dieser Stelle befindet sich heute der neue Berliner Hauptbahnhof . . .
-K-DIG36301h-476 421
-K-DIG36301h-476 421
. . . an dem sich wieder Fernbahn und S-Bahn kreuzen. Hier eine typische Berliner S-Bahn der Wendezeit (= 476 421), die aus dem Lehrter Bahnhof ausfährt. Nochmal: Genau hier steht heute der Berliner Hbf!
-P1000635ha-666
-P1000635ha-666
Honni schaut zu. Was früher aber allgegenwärtig und ehrfurchtgebietend war, war 2011 im AW Meiningen eher scherzhaft gedacht, nun konnte man über Honni lachen und lästern über den Mann aus dem Saarland, der sich selbst überholt hat und zum Schluß als dramatische Witzfigur in die Geschichte einging
-SWN52609h-001 111 u 118 368
-SWN52609h-001 111 u 118 368
Und nun haben zum Schluß noch ein paar ganz alte Bilder: Bis 1973 lagen die Grenzbahnhöfe für der DDR-Verkehr auf westdeutscher Seite und konnten daher problemlos geknipst werden. Hier hat gerade eine hochmoderne Diesellok der Reichsbahn einen Zug einer alten Bundesbahn-Dampflok übernommen zur weiteren Fahrt nach Osten (Hof in Bayern, 1973)
-SWN57578h-015  01 0534 110 179
-SWN57578h-015 01 0534 110 179
Hier 1973 eine ähnliche Situation in Bebra: Eine hochmoderne DDR-Dampflok (Baujahr 1964!) übergibt einen Zug an die bereits alte Bundesbahn-Ellok (Baujahr 1958!)
-SWN56458h-220 066 118 079
-SWN56458h-220 066 118 079
Ein alltägliches Zusammentreffen zwischen Ost und West im Grenz-Bw Helmstedt. Dort trifft die Ost 118 079 auf die West- 220 066, zwei ebenbürtige Schwestern! (Helmstedt, Januar 1973)
-SWN54100h-991-1979
-SWN54100h-991-1979
Hier sehen wir einen Framo-Kleinlieferwagen des Baujahres 1957. Und sehen: Zu dieser Zeit gab es noch keine gravierenden Unterschiede der Technik zwischen Ost und West (Berlin 1979 - und das ist der spätere Unterschied: Im Westen gab es solche Autos 1979 längst nicht mehr)
-SWN99998ha-589-DDR-Geld
-SWN99998ha-589-DDR-Geld
Und diese interessante Info zum Schluß: DDR-Geld. Okay. Nix Besonderes. Oder doch? Schauen Sie mal nach unten rechts: Das Ostgeld hieß bis 1964 ebenfalls (wie im Westen) "D-Mark", also Deutsche Mark! Erst danach wurde es umbenannt in "Mark der DDR" und die alten Münzen wurden eingeschmolzen, sie sind heute Sammlerraritäten - und im übrigen aus Aluminium (daher "Aluchips" genannt)
« von 2 »