Abschied von 101 140

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Die Zerlegung beim Bender in Opladen

101 140 war eine der ersten 101er (nämlich genau die SECHSTE), die den Weg allen alten Eisens gehen mußten, ihr letzter Tag war am 20. Dezember 21 gekommen (Rahmenzerteilung am 21.12.). Dieser Beitrag soll an sie erinnern mit ein paar Betriebsbildern und exklusiven Zerlegebildern aus Opladen, bei denen wieder einmal die Frage nach der Logik der Bahn aufkommt: Die 140 hätte noch gültige Fristen bis 2024 und hatte als eine der ganz wenigen 101er eine LZB an Bord – Warum mußte sie also unbedingt und so schnell verschwinden? Egal, wir können die Frage nicht bantworten, also hier die Bilder vom Bender, die allesamt gesetzeskonform entstanden sind, bitte schön:

<1> Die Daten der SECHSTEN 101, die beim Bender bereits zerlegt wurde (nach 101 112, 119, 092, 105 und 122)
<2> Anlieferung Opladen 25.10.21, als sei sie nochmal extra gewaschen worden für den Schrott!
<3> Die komplette Nummer
<4> Letzte HU Dessau 03.02.16 (also noch mit gültigen Fristen bis 2024)
<5> der letzte Parkplatz in Opladen neben 472 534 (mit 101 122, 101 105, 111 052 und 143 259)
<6> Beginn der Zerlegung am 20.12.21: Dach abreißen, Seiten aufschneiden (und von oben gegen Brand sichern)
<7> Der nette Zufall wollte es, daß just in diesem Moment eine weitere Straßenbahn angeliefert wurde, bzw. ein Mittelteil davon
<8> Es war keine Nummer erkennbar, aber wir haben inzwischen die Nummer
<9> Ein aufmerksamer Leser hat die Nummer mitgeteilt = das Mittelteil vom Tw 281 aus Mülheim/Ruhr
<10> Der senkrechte Schnitt, damit die Wand vom Bagger abgenommen werden kann
<11> Fast erledigt. Dann war schon wieder Pause. Vielleicht auch deshalb, weil ein Fuzzy sichtbar war ?!
<12> Jedenfalls gab es in der Pause noch diese Rohrpost als Beispiel für das, was aus dem Schrott vom Bender wieder entstehen kann – außerdem als Gruß in die Zukunft, denn im Hintergund wird kräftig gebaut und dort wird sich die Skyline von Opladen in Kürze signifikant verändern! Es ist 412 218 (Tz 9218)
<13> Ein weiteres Bild entstand von der Baustelle, zufällig mit 185 202
<14> Die andere Seite ist ebenfalls vorgeschnitten, aber alle Arbeiter sind weg
<15> Sie, die Arbeiter, müssen aber wiedergekommen sein, als der verhaßte Paparazzo weg war – ich war für gut zehn Minuten vorne an der Güterstrecke. Und als ich zurückkam, war bereits der Innenraum entkernt und die Seiten weg! Das muß Ratzfatz gegangen sein. Aber immerhin für den Fuzzy: Nun geht´s an den Führerstand, jetzt kommen die „spektakulären“ Aufnahmen, und die entstanden von ganz oben an der Hauptstraße – gedeckt durch dichte Bäume
<16> Und so konnte die rohe Gewalt dokumentiert werden
<17> Die 101 hat sich ziemlich gewehrt, der Bagger hatte Mühe
<18> Unten rechts der Name, der irgendwie nicht zu Lokomotiven paßt
<19> Das Ganze im Tele
<20> Nein, da möchte man nicht drin sitzen . . .
<21> Hier herrscht keine Ordnung mehr
<22> Ein besonderer Gag des Schicksals: Während die 101 140 hier zerlegt wird, summt dahinter eine (noch) betriebsfähige 101er Schwester vorbei! Es ist 101 073 mit dem Zug 78239, ein Leerzug aus Solingen nach Köln (Dank an Marcus G.!)
<23> Der Intercity mit 101 073 wendet z.Z. fahrplanmäßig in Solingen und fährt leer wieder nach Köln
<24> Plöltzlich kommt die schon längst abgerissene Seitenwand wieder zum Vorschein, die vom Bagger auf einen anderen Haufen umgeschichtet wird
<25> Der andere Führerstand wird angegangen, nachdem der Bagger zunächst am vorderen FS nicht weiterkam und eine „Messer-Griesheim-Schere“ helfen mußte (= Schweißtrennlanze)
<26> Das Dach wird geöffnet wie eine Fischdose
<27> Das waren bis hierhin die Bilder, die ich in meinem Zeitfenster anfertigen konnte, danach gabs bei Bender wieder eine Pause
<28> Einige Zeit später hatte Norbert Töpfer die Gelegenheit, meine Arbeit fortzuführen
<29> Besten Dank an Norbert!
<30> Und hier hat Norbert noch eine Besonderheit eingefangen, die durch das Bild erst aufgefallen ist: Die 101 hat keine üblichen Drehzapfen am Drehgestell, die oben mit dem Lokkasten verschraubt sind, sondern der Kasten liegt nur „lose“ auf, daher muß der Rahmen (wie hier sichtbar) zum Teilen besonders beschwert werden, weil die zerschnittenen Rahmenteile sonst unter Spannung stehen und hochschnellen würden beim Zerschneiden – das wäre ungesund . . .

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Und nun noch ein paar Betriebsbilder aus besseren Tagen:

<31> Hier zum Beispiel in Duisburg im Mai 2000 (als es noch blaue InterRegios gab)
<32> Oder in Duisburg-Großembaum bei voller Fahrt = 200 km/h im März 2007
<33> Oder in Hamburg-Dammtor im März 2015

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Das war´s für 101 140, die Akte kann geschlossen werden. Der „Verwertungsnachweis“ muß nur noch ins Betriebsbuch geheftet werden. Hoffentlich wird was Schönes aus ihr, ein modernes Fahrzeug vielleicht, und nicht nur Konservendosen . . .

Dank für Euer Interesse