Der Schrotti vom 25.01.22 zum Bender

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Version 290122 mit 95 Bildern

Am 25. Januar 22 lief wahrscheinlich wieder einmal ein Superlativ auf Schienen durch Deutschland: Nach dem vermeintlich längsten und schwersten Schrottzug war es heute vermutlich der Zug mit den meisten Lokomotiven einer Baureihe, hier der 143. Es waren nicht weniger als 18 Loks, die ihren letzten Weg antraten zum Verwerter ihres Vertrauens nach Opladen. Darunter war ein Einzelstück in Form von 143 120, die eine zeitlang für 140 km/h zugelassen war und dabei 114 301 hieß, siehe unten. Hier die Aufnahmen von der Überführung, die von Interesse sind:

<1> Es begann an der Lotharstraße in Duisburg (ELOT), km 3,1

Hier die (in diesem Bild sichtbare) Reihenfolge vom Nachschub für Bender:

143: 120 640 190 038 312 952 324 074 644 810 871 050 192 106 354 844 043 + 225

<2> Der „Hauptschuß“ des Motives in der herrlichen leichten Kurve
<3> Die flammneue Lok: 159 235 der MEG, erst seit wenigen Wochen unterwegs, Baujahr 2021
<4> Der Nachschuß auf 143 225 als Schlußläufer
<5> Der Vollständigkeit halber muß natürlich die ins Bild gefahrene Lok ebenfalls gezeigt werden (ehemalige 202 818)
<6> Ein paar Meter weiter bei Lintorf stand für sich und uns Markus Tigges, besten Dank!
<7> Und Markus schaffte es Dank „Fahrzeitverkürzung durch erhöhten Benzinverbrauch“ rechtzeitig nach Opladen für die Einfahrt des Schrottis – Ganz im Gegensatz zu mir, mein Heizöl-Ferrari kam nicht als Sieger ins Ziel . . . (Dank an Markus „KOPLX“!)
<8> Aber als ich dann irgendwann da war, war dies hier mein erstes Motiv: Die immer noch wartende 101 108, an der gerade sehr passend die 101 028 vorbeibraust, die als ältere Lok noch im Dienst ist, während die 108 es hinter sich hat: 101 028 = ABB Kassel 33138, Abnahme 01.08.97 und 101 108 = ABB 33218, Abnahme 08.09.98!
<9> Aber auch der Größenvergleich mit einem PKW war möglich (und interessant)
<10> Und noch ein schnelles Portrait, es war die allerletzte Chance! Das Foto könnte auch in einem Bw entstanden sein, kurz vor dem nächsten Ausritt . . . Aber die Zeiten sind für dieses Rennpferd vorbei
<11> In memoriam: Ein Betriebsbild der 101 108 (südlich Mainz bei Nierstein, 2007/10)
<12> Da war dann der Schrotti, und die weichenschmierenden Arbeiter wunderten sich, daß diese Weiche tatsächlich mal gebraucht wird
<13> Beim umsetzen der Loks lassen sich immer schöne Portraits generieren, so auch dieses hier mit der Diesel-Ellok am Strom (!)
<14> Da geht es zurück, ans andere Ende des Schrottzuges
<15> Und nun war es 143 120, die den Leichenzug anführen durfte – Und ihr gebührte auch eine gewisse Ehre, ist es doch eine ganz besondere 143: Es ist eine, die versuchsweise zugelassen war als Renntrabi für 140 km/h, sie hieß in dieser Zeit 114 301. Nachdem der Versuch aber eingestampft worden war, bekam sie wieder ihre 143-Nummer und durfte noch eine zeitlang privat (vermietet) fahren bis zur Abstellung, das wars dann . . .

Zu 143 120 alias 114 301 erreichten uns zwei weitere Bilder und Infos:

Zu den Betriebsnummer siehe u.A.: revisionsdaten.de

Die vor einigen Jahren dazu übermittelte Geschichte (ohne Gewähr!): Die Bahn hatte Bedarf an weiteren schnellen „Trabis“ und wollte einige 143 mit gleichem Getriebe (also ohne größeren Umbau) mit 140 km/h fahren, also eine Zwischenbaureihe erschaffen zwischen 143 (120 km/h) und 112 (160 km/h) – Das war dann die 114.3, von der aber nur die 301 ins Rennen ging als Versuchsträger. Aber das EBA hatte Bedenken und wollte jede Lok einzeln abnehmen und keine allgemeine Freigabe erteilen, was wieder der DB Regio zu teuer war und daher unterblieben weitere Versuche. 114 301 wurde wieder auf 120 km/h reduziert und rückgenummert in 143 120 bis zur Abstellung am Laufkilometergrenzwert nach IS930 (vereinfachte Auslaufuntersuchung). Wir sehen also oben die einzige 143, die mal für 140 km/h zugelassen war und hier unten dieselbe Lok in der Zeit ihres schnellen Einsatzes, eben als 114 301 (Vielen Dank an Micha für die Überlassung der Bilder!):

<Nachtrag: Bild 93>
<Nachtrag: 94> Vielen Dank an Micha!
<16> Und hier noch ein Betriebsbild der 143 120, bevor sie zum Versuchs-Renntrabi wurde
<17> Zurück nach Opladen: Hier die letzte HU-Anschrift der 120: „LMB R 06.05.15“ (= IS930 km-abhängig)
<18> Da kommt schon die Nächste = 143 640 mit BaWü-Aufkleber
<19> Auch hier die HU-Daten: RF 28.10.11, Verl BSE 9 12.10.18. Bei einem Betriebsbild der 640 müssen wir leider passen
<20> Die Nächste ist 143 190
<21> HU LH 2 28.08.15 (wohl auch km-abhängig)
<22> Ein Betriebsbild der 190: Gemeinsam mit 926 an der Lotharstraße, 2017/03
<23> Und noch ein älteres Betriebsbild von Steffen in bordeauxrot
<24> Die Nächste = Eine der ältesten = 143 038 = LEW 18419/1985, Abnahme 03.04.85 in Dresden
<25> HU LDX 26.02.10, Verl BSE 9 17.02.18
<26> Von Steffen ein Betriebsbild der 038
<27> Dann kommt 143 312, bekannt aus dem Schwarzwald. Im Vergleich der 312 hier mit der 038 oben sieht man übrigens schön den Vergleich der beiden Dachformen: einmal rund (312) und einmal kantig (038 und 190)! Siehe auch hier im Bild den direkten Vergleich oben rechts = die rechte angeschnittene Lok ECKIG, die 312 RUND!
<28> HU RF 03.02.11, Verl LHG 9 12.12.18
<29> Und an der 312 gab es noch einen letzten Gruß aus dem Schwarzwald
<30> Wir sehen: Der Zug ist schon lang, wird aber noch viiieeelll länger . . .
<31> Ein Betriebsbild von mir: Die 312 fuhr auch im Ruhrgebiet noch mit ihrer „Letzte Fahrt“-Beschmückung aus dem Schwarzwald. ELOT 2017/03. Und nun sehen wir auch, was auf dem rechten Aufkleber stand: „10. Dezember 2016 / Letzter Arbeitseinsatz“
<32> 143 952, eine der Jüngsten, Abnahme Oktober 89
<33> Auch hier die HU-Daten: LDX 15.10.09, Verl BSE 22.09.17
<34> Ein Betriebsbild wieder von Steffen
<35> 143 324
<36> HU LDX 22.10.09, Verl BSE 22.10.17
<37> Und von der 324 gibt es sogar eine altrote Aufnahme von mir aus dem (R)AW Dessau von April 1992. Hier heißt sie noch 243 324-1 (Abnahme 24.02.88, also gerade 4 Jahre alt)
<38> Und im Mai 98 heißt sie dann 143 324-2
<39> Ein Blick nach hinten zeigt, daß noch einige Loks kommen
<40> Nächste ist 143 074
<41> HU LMB R 15.12.16
<42> Und auch von der 074 habe ich eine Aufnahme mit alter Farbe und Nummer: Auf einer Ausstellung in Greiz im Mai 1985 habe ich eine reine Dokumentationsaufnahme machen können, ein Warten auf personenfreie Zonen war hoffnungslos (daneben 119 200)
<43> Und auch mit neuer Nummer kam sie mir vor die Linsen: Im Bundes-Hauptbahnhof im Mai 2009. Die Asiaten wollten nur einfach einen Zug hinter sich haben, ich hingegen wollte die 143 in ihrem so toll beleuchteten Umfeld, so waren alle zufrieden
<44> Nächste ist die 143 644
<45> HU FF1 05.05.14
<46> Und an der Lok hat mal dieses Schild gehangen. Es wird wohl das einzige Andenken bleiben, das in Sammlerhand übrig bleibt . . .
<47> Und ein Betriebsbild bleibt über: 143 644 am Rhein bei Koblenz 2007/04
<48> Dann kommt die noch gutaussehende 143 810
<49> HU RF 02.04.11, Verl LH2 26.03.19
<50> Und von der 810 gibt es ein Betriebsfoto als „Delta“-Leihlok in Rheinhausen (2018/04) und ohne den weißen DB-Balken

<51> 143 871
<52> HU LDX 23.04.10, Verl LH2 22.04.18
<53> Und die 871 hat wieder Steffen für uns im Archiv
<54> Dann kommt die eine zeitlang für Delta gefahrene 143 050
<55> HU RF 06.10.11, Verl LMB R 12.09.19
<56> Hier ist sie als Delta-Leihlok in Rheinhausen zu sehen, 2018/04, sie wurde leider nicht von DeltaRail übernommen
<57> Und Steffen hat die Lok auch in orientrot geknipst, extra für uns und für diese Seite hier . . .
<58> Dann die 143 192. Aber was ist das? Schaut Euch die Räder an! Die sind NEU! Oder??
<59> ??? Geht die Lok wirklich mit NEUEN Radsätzen in die Tonne ??? Das sieht ja so aus, als sei hier eine HU (warum auch immer, vielleicht auf Befehl „von oben“) abgebrochen worden
<60> Die Daten der 192: LH 2 18.08.15
<61> Auch die 192 hat Steffen im Bestand
<62> Nächste ist 143 106
<63> Und sie trägt ebenfalls ein BaWü-Logo, an dem der Rost bereits knabbert
<64> Die Daten: LDX 20.01.09, Verl TS 13.01.17 (wohl km-abhängig, hoffe ich mal)
<65> Wer hätt´s gedacht, auch die 106 hat Steffen zu liefern
<66> Die Nächste bitte: 143 354
<67> HU BSN 07.04.17 (aber mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Auslaufuntersuchung mit km-Grenzwert)
<68> Okay, mit dem Bild kann man keinen Preis gewinnen, aber es ist die 354 (von Steffen)
<69> Von der 354 gibt es auch von mir ein Bild, das aber nicht wesentlich besser ist: 2015/11 in Halle
<70> 143 844, kein eigenes Bild verfügbar
<71> HU LMB R 17.02.17 (2017, wie gesagt: wohl Auslaufuntersuchung)
<72> Auch die 844 hat Steffen zu bieten
<73> 143 043
<74> HU LMB R 29.05.17 (!! = Halbe HU nach EBO mit km-Grenzwert)
<75> Wieder ein altfarbenes Bild von Steffen: Die 043 in bordeauxrot
<76> Und die Letzte 18. ist dann 143 225 – puuh . . .
<77> HU BCS 10.07.17, also auch erst vor 5 Jahren, wohl km-abhängig ? Ziemlich sicher.
<78> Und auch die 225 kommt aus Steffens Archiv
<79> Aber von ihr, der 225, gibt es auch ein altes Bild von mir: Erfurt, September 1987, als sie noch 243 225-0 hieß
<80> Und das ist die Zug- und Drucklok: 159 235 der MEG
<81> Und das sind ein paar der Besucher mit Knipse, ich war nicht alleine . . . (Dank für den Kaffee, nur echt mit Keks! Und natürlich besten Dank für den coronagerechten Abstand, an den sich Alle gehalten haben)
<82> Aber das Motiv im Tor vom Bender gibts auch ohne Fuzzy
<83> Wo sich dann auch so ein Motiv förmlich anbot = Wir sehen, wie die 159 die 43er auf zwei Gleise im Bendergelände verteilt hat
<84> Die stolze Nummer nebst dem glänzenden Herstellerlogo
<85> Das Fabrikschild
<86> Der Vollständigkeit halber für die Statistiker die genaue Nummer . . .
<87> . . . und das HU, bzw. Abnahme-Datum = 02.12.21
<88> Und das war dann der Schlußakkord, nachdem die 159 abgerückt war. Nun hat 143 225 den Platz von 101 108 eingenommen
<89> Dann schloß sich der Zaun zum Hochsicherheitstrakt, von hier gibts kein Entrinnen mehr
<90> Aber einen Blick UNTER dem Zaun, den gabs noch! Und hier wissen wir jetzt auch die Reihenfolge der Loks: Wenn wir den angelieferten Zug von HINTEN aufrollen, dann stehen auf dem Zuführgleis die Fahrzeuge 143 225 bis 074 und auf dem Außengleis die Maschinen 143 324 bis 120 plus 101 108 = Zusammen 19 Loks, über 1500 Tonnen

Für die Statistiker die exakte Reihenfolge, nun vom Zerlegeplatz aus gesehen:

Zuführgleis = 143 074, 644, 810, 871, 050, 192, 106, 354, 844, 043 und 225 = 11x

Außengleis ab Prellbock = 101 108 + 143 120, 640, 190, 038, 312, 952 und 324 = 8x

<91> Und dann sehen wir das ganze Ausmaß der Anlieferung im Überblick – Und zwar von öffentlicher, problemloser Stelle aus – wenn man weiß, wo. Es sind nicht mal alle zu sehen, aber zu sehen ist im Vordergrund nach der Abräumung eines großen Berges ein offensichtlicher Überrest vom Rahmen eines der zerlegten 605er!

EDIT: Ein aufmerksamer Leser in der DSO brachte mich auf die richtige Spur, vielen Dank dafür, siehe hier:

<Nachtrag: Bild 95> Kein 605-Rest, sondern eine M6-Straßenbahn der Bogestra, auf diesem Bild ist der Schriftzug aus Bochum deutlich sichtbar (im Original). Inzwischen ist sogar klar, welcher Triebwagen das war: Bogestra 314 B (ausgemustert im November 21)
<92> Und das letzte Bild ist dann ein vorbeibrausender 412, der seine Vorgängerin 101 108 freundlich grüßt! Wir sehen die 101 am Prellbock des Außengleises, dahinter erkennen wir den Baufortschritt am Neuland für die Stadt Opladen, das die Bahntrassenverlegung gebracht hat. Das war´s für heute!

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Soviel dazu, Fortsetzung demnächst,

wenn vielleicht ein paar Zerlegebilder

dieser Loks hinzukommen, wer weiß . . .

Dank jedenfalls für Euer Interesse!

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