Anlieferung vom 07.08.24

Galerie 238 im Ordner 05 „Bender Opladen“

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Schrottzug mit 5x 101 und 3x CNL-Wagen

Am 07.08.24 erreichte ein weiterer Schrottzug den Verwerter ihres Vertrauens in Opladen und diesmal waren eher ungewöhnliche Fahrzeuge dabei: So drei ehemalige City-Nightline-Wagen der Gattung Bomdz und zusätzlich fünf 101er, unter ihnen gleich drei speziell für den „Metropolitan“ umgerüstete Sonderlokomotiven. Hier der Bericht vom Tage mit den machbaren Ergebnissen, zusätzlich gibt es von jeder der angelieferten 101 eine Betriebsaufnahme:

<1> Der Zug kam aus Mukran von der Insel Rügen und ist einmal quer durch Deutschland gefahren. Hier hat der die Lotharstraße im Duisburger Stadtwald erreicht. Hinter der Lok laufen drei ehemalige CNL-Wagen „City-Night-Line“, dann folgen fünf 101er. Die Wagen sind „Sitzwagen“, die Anfang der Neunziger erst gebaut worden waren in Halberstadt und die zur Gattung Bomdz gehören, die hier mal erklärt wird: B = 2. Klasse, o = ohne Klimaanlage, m = Pz-Wagen größer 24,5 m und mit Gummiwulstübergang, d = Mehrzweckraum oder Fahradplätze, z = Energieversorgung aus Zugsammelschiene (ohne Achsgeneratoren)
<2> Als Beispiel für einen CNL-Zug hier mal ein älteres Bild aus dem Jahre 2003 mit 120 122 und einem solchen Nachtzug. Die Wagen waren dabei früher blau lackiert, später weiß mit rotem Fensterband
<3> Der erste der nicht mehr benötigten Wagen, die genaue Nummer wird weiter unten noch genannt
<4> Der zweite Wagen mit der Besonderheit, daß er das Baumuster der CNL-Bomdz war, es ist der 84-90 201. Und genau ihn können wir weiter unten beobachten bei der eigentlichen Zerlegung, die sehr brutal abläuft und in Details dokumentiert werden wird
<5> Und der Dritte, dem eine lange Standzeit deutlich anzusehen ist
<6> Dann folgt 101 130, die einstens silbern lackiert war für den „Metropolitan“-Luxuszug von Köln nach Hamburg
<7> Eine Betriebsaufnahme der 101 130 aus dem Jahre 2000 (Mülheim/Ruhr-Heißen)
<8> Nächste ist die 101 131, die ebenfalls silbern geliefert worden war mit Sonderausrüstung für den Metrop
<9> Hier steht 101 131 in Köln bereit zur schnellen Fahrt (ohne Halt!) nach Hamburg
<10> Dann kommt 101 011, die keine Besonderheit hatte, sondern eine normale 101 ist, die nur wie frisch gewaschen wirkt
<11> Aber 101 011 hatte doch mindestens zwei Besonderheiten in ihrem Leben: Sie war 2018 in Österreich an einem Eisenbahnunglück beteiligt und ist wieder repariert worden, außerdem trug sie im Sommer 2019 für einige Tage ein illegales Bundesbahn-Emblem auf einer Seite, das für einigen Wirbel sorgte
<12> Auch 101 038 war und ist eine normale 101, deren Zeit einfach abgelaufen ist, auch wenn sie gut aussieht
<13> Hier die 101 038 zu besseren Zeiten in der Einfahrt nach Duisburg Hbf im Sommer 2016
<14> Und die letzte Lok des heutigen Schrottzuges ist wieder eine Besondere: 101 126 war gemeinsam mit der 124 eine Reservelok für den Metropolitan. Sie hatte dieselbe Sonderausrüstung die 130 und 131, war aber nie silbern lackiert, sondern immer verkehrsrot. Auch sie macht noch einen sehr gepflegten Eindruck
<15> Hier sehen wir 101 126 mit einer inzwischen weißen Metrop-Garnitur in Mülheim/Ruhr
<16> Die riesige Zuglok des heutigen Zuges = 158 225 der MEG beim Umsetzen in Opladen, noch im Elektromodus
<17> Und sie drückt nun langsam den Schrottzug in das Gelände vom Bender
<18> Dabei war ein Laufzettel festzuhalten aus Mukran für die einmalige Fahrt nach Opladen ohne Rückkehr nach irgendwo
<19> Hier die genaue Nummer, und das HU-Datum haben wir ebenfalls = HU 23.12.11 RB
<20> Der Baumusterwagen „001“ seiner Art mit dem CNL-Logo
<21> Die Nummer 51 80 84-90 201-5 Bomdz 236.9, HU 13.08.12 WWX
<22> Und der dritte im Bunde, sichtbar das Fahrrad-Symbol für den nachträglich eingebauten Mehzweckraum
<23> Die Nummer und das Datum = HU 26.10.12 RB
<24> Die einst so stolze 101 130
<25> Mit dem genauen HU-Datum = HU 04.03.16 AE
<26> 101 131
<27> HU 18.12.15 LDX
<28> Das Datum der 101 011 = HU 21.09.17 AE (man beachte den feinen Pflegezustand dieser Schrottlok)
<29> 101 038 = HU 01.02.18 AE
<30> 101 126 = HU 19.12.16 LDX, wie frisch poliert für die Tonne
<31> Das Fabrikschild der Zuglok 159 225 = Stadler Valencia 4114/2021, Abnahme 06.04.21
<32> Sie drückt den ersten Teil des Zuges ins Außengleis
<33> Und setzt den zweiten Teil ins Zerlegegleis ab 101 011
<34> Links also die drei Wagen mit 101 130 und 131, rechts der Rest
<35> Das war´s für sie, die Reise des Lebens ist beendet
<36> Rechts nun 101 126, dahinter 038 und 011, dahinter die schon länger wartende 151 017 von HSL
<37> Die schön gepflegt wirkende 101 126 in der Seitenansicht wie in einem Bw, wartend auf den nächsten Einsatz
<38> Die schon erwähnte 151 017 (ausgeschlachtet und zur Zerlegung vorbereitet)
<39> Aber vorher warten noch Transformatoren auf die Zerlegung, gerade angeliefert von riesigen 4-Achser-Zugmaschinen aus Köln
<40> Und während drinnen noch rangiert wird, fährt draußen 101 028 grüßend vorbei mit einem IC
<41> Drei Tage später: Auf wundersame Weise haben die Loks nun Grafitti bekommen! Für Fans besteht keine Möglichkeit, das Gelände zu entern, aber Schmutzfinken schaffen das irgendwie, möglicherweise sogar mit Zustimmung der Firma Bender. Jedenfalls stehen hier nun drei Sonderloks für den METROP einträchtig beieinander, es fehlt nur noch 101 124, die ebenfalls Reservelok war und entsprechend ausgerüstet = Sie war im Februar 24 schon zerlegt worden an selbem Ort
<42> 101 131 und 130 mit den drei CNL-Wagen hinter Stacheldraht
<43> Der aufgeräumte Zerlegeplatz, auf dem 151 017 als Erste die einmalige Hauptdarstellerin sein wird
<44> Und zum Schluß noch ein Bonus-Zusatzbild von CNL-Bomdz-„Sitzwagen“, wie sie 2016 noch in Duisburg im Einsatz angetroffen werden konnten. Das Bild soll zeigen, wie die Farbgebung tatsächlich aussah, was aus den Bildern weiter oben ja nicht mehr so ganz ersichtlich ist . . .

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Vielen Dank dafür an Norbert!

<45> Nachfolgtend eine Auswahl aus vielen Einzelbildern von unterschiedlichen Tagen. Inzwischen schreiben wir den 21.08.24 ( > das einkopierte Datum ins NICHT richtig!) und sehen die 101 011, die gerade zerlegt wird. Die Reihenfolge der Anlieferung stimmt nicht mehr, weil mehrfach umrangiert wurde
<46> Und dies ist die Festlegung des Zerlegedatums auf den heutigen Tag = 21.08.24 (einkopiertes Datum falsch!), nämlich das irreversible erste Zerschneiden des Rahmens = Das ist der Moment, der den Tag festlegt für die Statistik
<47> Auch auf dieser Seite wird begonnen, den Rahmen zu zerteilen
<48> Derweil liegt eine Außenwand der 101 011 auf dem großen Haufen, wo sie später zusammengefaltet und abtransportiert wird
<49> Diese spektakulären Funken sind nur Momentaufnahmen, kein Dauerzustand
<50> Zwei Tage später: Nun ist 101 038 die Hauptdarstellerin, dahinter wartet 101 126
<51> Und an ihr wird mal wieder die „Schere“ ausprobiert, nicht der Greifer ist in Benutzung wie sonst
<52> Der Fahrer versucht sich sogar am Rahmen mit der Schere . . . hier wurde sonst immer gebrannt
<53> Und er schafft es sogar, die Rahmenbleche zu durchtrennen!
<54> Ziemlich schnell sogar war das erste Rahmenteil gelöst vom Rest und schwebte davon
<55> Die Schere knabberte noch weitere Stücke vom Rahmen, aber wir wissen nicht, ob das entsprechende Werkzeug eine Vorgabe ist oder ob sich der Baggerfahrer aussuchen kann, welche Möglichkeit er wählt – Der hier hatte jedenfalls Spaß an der Schere
<56> Und dies sind etwas später die letzten Reste von 101 038, beobachtet von 101 126, der es genauso ergehen wird
<57> Noch steht sie komplett, die 101 126, und mit ihr nun die beiden anderen Metropolitan-Loks 101 130 und 131, hier sind also drei der vier Loks zu sehen, die für den Metrop speziell ausgerüstet waren (es „fehlt“ noch die 101 124, die bereits aus dem Lokhimmel zuschaut)
<58> Nun ist die 101 126 weiter vorgezogen zum Zerlegeplatz und die Arbeiten haben begonnen
<59> Vorsichtig wird ein besonderer Schaltschrank geborgen, der vermutlich weiterverwendet wird und an die DB zurückgeht
<60> Am nächsten Tag ist 101 126 bereits leer, es stehen nur noch die Führerstände, und dahinter wurde wieder umrangiert: Nun stehen die CNL-Wagen als nächstes an, die 101 130 und 131 wurden ins dritte Gleis gestellt, das links von uns hinter den Bäumen liegt
<61> Etwas später ist der vordere Führerstand weg
<62> Und noch etwas später beginnt die Zerteilung des Rahmens der 101 126
<63> Während der Bagger nebenan etwas aufräumt und eine Seitenwand der 101 126 zu einem Lagerplatz bringt
<64> Stück für Stück wird der Rahmen in etwa gleichgroße Stücke von „ungefähr 3 bis 5 Tonnen“ zerschnitten
<65> Und das war es dann für 101 126 . . . Der Rahmen wurde in 10 Teile zerlegt, die nun einzeln abgehoben werden können
<66> Ein paar Tage später: Die ersten beiden CNL-Wagen sind bereits weg, der Dritte steht nun an. Links stehen noch 101 130 und 131 auf dem alten Gleisstummel der früheren Zufahrt und im Zerlegegleis ist ein neuer Lieferzug angekommen, der nochmals ein paar Berliner S-Bahnen der Baureihe 485 betrifft

Und jetzt eine Wagenzerlegung:

Das wird gleich ziemlich brutal. Aber beachte = Die Aufgabenstellung lautet: Mache das Material des Wagen so kaputt, daß sich handgroße Stücke ergeben, die in einem Shredder endsortiert werden können. Und dazu ist nur ein Bagger mit einem Fahrer notwendig, der Rest wird dann zusammengekehrt und per LKW zu einem Shredderbetrieb gefahren, HIER geht es nur um die grobe Vorzerlegung, und die Geschichte dazu vom 30.08.24 ist schnell erzählt:

<67> Eine Fischdose aufzumachen, ist schwieriger! Der Greifer setzt auf und zieht sich zusammen, dann ist das Dach auf. Widerstand gleich Null
<68> Beim ersten Griff kommen schon meterweise Kabel und Kleinteile mit
<69> Scheinbar mühelos greift der Bagger alles, was in seinen Bereich kommt
<70> Den Schaltschrank aus dem Kopfbereich braucht keiner mehr
<71> Jetzt noch ein wenig ruckeln und hin und her biegen
<72> Da wundert man sich, wie wenig Stabilität der Wagen zu bieten hat
<73> Das Material gibt nach, die Verbindungen reißen wie Papier
<74> Weg damit. Das kommt später alles in LKW und wird weggefahren zum Feinsortieren
<75> Auch die Außenwand hat nicht viel zu bieten, der Bagger reißt sie einfach ab
<75> Die Trennwand zwischen zwei Abteilen = Alle Sitze sind noch drin, die Gardinen hängen an den Fenstern, die Spiegel spiegeln
<76> Mit geübtem Griff wirft der Baggerfahrer alles auf einen Haufen
<77> Sitze einzeln ausbauen? Viel zu aufwändig. Das geht einfacher . . .
<78> Okay, solche Sitze hätten Hobbyfreunde vielleicht noch verwenden können . . . hätten . . . zu teuer, weg damit . . .
<79> Hier kommt mal die Nummer des Wagen deutlich ins Bild: Es ist der Baumusterwagen 84-90 201, der Erste seiner Art (Baujahr 1991)
<80> Wir sehen deutlich: Alles ist drin, was in einen solchen Wagen gehört! Nichts wurde ausgebaut
<81> Es dauert nur Minuten, dann bleibt nur noch Kleinholz
<82> Schon ist das andere Ende des Wagens erreicht
<83> Der Wagen leistet keinen Widerstand
<84> Das letzte Abteil ist platt
<85> Die verschweißte Wand reißt ab wie Alufolie
<86> Der hintere Übergang wehrt sich etwas, hat aber keine Chance
<87> Rupf, und weg sind alle Aufbauten, übrig bleibt nur der Rahmen
<88> Der Rahmen wird später mit der „Schere“ zerschnitten und nur für die Drehgestelle kommen nochmal kurz die Schweißbrenner, dann paßt alles in LKW und kann weggefahren werden zu einem Shredderbetrieb, der das alles artenrein sortiert und der Wiederverwendung zuführt, Bender ist hier nur zuständig fürs Grobe

Und erst ab dem 17.09.24 kamen die beiden Metrop-Loks 130 und 131 zu ihrem Auftritt:

<89> Bei einem Kontrollbesuch am 17.09.24 ohne Kenntnis der Umstände fiel dann auf, daß die beiden Metrops vorgezogen worden waren von ihrem Standplatz, der im Bild 66 sichtbar ist. Nun stehen 101 130 und 131 wieder vereint zusammen, wie sie schon zusammen beim Hersteller auf dem Fließband standen
<90> Nun ist auch die Nummer der ersten Lok sichtbar
<91> Der Rahmen ist in viele Stücke zerschnitten (ich zähle 10)
<92> Zwischenzeitlich wird immer mal wieder verladen und abgefahren – Manchmal direkt zu Stahlwerken oder Großanbietern, die für Stahlwerke vorproduzieren (bzw. mischen), manchmal zu Drittanbietern, die die Feinsortierung und artenreine Trennung erst vornehmen; Bei Bender geht es nur ums Grobe
<93> Alle drei Dachhauben der 101 130 liegen im Vordergund, natürlich mit den beiden Stromabnehmern, sie gehen mit zum Schrott
<94> Nun ist der Rahmen bereit zum Abheben der einzelen Stücke
<95> Mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit bewegt der Bagger die Rahmenstücke
<96> Wahrscheinlich letztmalig ist die Nummer „101 130-3“ sichtbar
<97> Diese großen Stücke gehen nicht mehr zu einem Shredder, sondern direkt zur Stahlindustrie
<98> Und Ja, gelegentlich muß auch Ehrgeiz gezeigt werden. Ein Schweißer liegt tatsächlich lang auf dem Boden, um an den Drehzapfen in der Mitte unter dem Drehgestell überhaupt dranzukommen. Es wenn das gelöst ist, kann das darauf befindliche Rahmenstück entfernt werden
<99> „Betreten verboten“. Okay. Aber wir „betreten“ das Gelände ja nur mit Teleobjektiven im Rahmen des deutschen Presserechts. Trotzdem nehmen wir zur Kenntnis, was Chef Bender am liebsten mit den Fotoapparaten machen würde, die ihn „bedrohen“, siehe unten rechts . . .

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Dank für Euer Interesse

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