Der Schrottzug vom 09.11.23

Galerie Nr 220 im Ordner 05 „Bender“

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Version 07 12 23 mit 111 Bildern (mit Betriebsfotos aller Loks + Korrekturen)

Die Anlieferung vom 09.11.23 zum Bender

Nun auch mit vielen Zerlegebildern im Nachtrag II ab Bild 56

Im Herbst 2023 ist klar, daß die Firma RailPool als Eignerin der noch verbliebenen 151er ihre Verträge mit der DB nicht mehr über das Jahr 2024 hinaus verlängern kann und daß daher auch aus Kostengründen aufgeräumt werden muß. Es wurde deshalb ein weiterer Schrottzug in Engelsdorf zusammengestellt aus lange abgestellten und nicht mehr rettbaren Sechsachsern, die allesamt bereits Teile an andere Loks gespendet hatten und die (trotz intensiver Bemühungen) nicht verkaufbar waren. So erreichte am 09.11.23 ein langer Schrottzug aus gut 1300 Tonnen Recyclingmaterial auf den letzten Metern der langen Reise den Duisburger Stadtwald an der „Lotharstraße“ und etwas später das Ziel Leverkusen-Opladen:

<1> Ein Zug nur aus Sechsachsern! Er konnte bei ELOT abgefangen werden in bunten Herbstfarben . . . Wir sehen also Loks auf der letzten Reise im Herbst ihres Lebens in „passender“ Umgebung, sogar der Himmel ist traurig und weint
<2> Und zufällig ergab sich diese Situation: Wir sehen drei völlig unterschiedliche Sechsachser, die dennoch etwas gemein haben: Es sind allesamt Exponate der Hochtechnik ihrer Zeit! Wir sehen die hypermoderne, internationale 159 226, die gerade eine Vorgängerin aus dem Osten (LEW 1981) und eine aus dem Westen (Krauss-Maffei 1977) quasi aus dem Verkehr zieht

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Die Zerlegekandidatinnen in der Reihenfolge des Zuges:

159 226, dann: 155 157, 151 148, 151 135,151 164, 151 160, 151 040, 151 082,

155 126, 151 076, 151 169, 151 059 = zusammen 11 Lokomotiven

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<3> 155 157 (LEW 16748/1981), sie wird später die Vorletzte sein, die von allen zerlegt wird
<4> 151 148 (Krauss-Maffei 19823/1977), sie ist später die Letzte dieses Zuges, die wirklich zerlegt wird
<5> 151 135 (Henschel 32027/1976), sie wird am 7. Dezember 23 in die ewigen Jagdgründe gehen, am Jubiläumstag der Eisenbahn
<6> 151 164 (Henschel 32134/1977)
<7> 151 160 (Krupp 5419/1977)
<8> 151 040 (Krauss-Maffei 19659/1974), von der es weiter unten im Nachtrag II eine Zerlegedoku geben wird
<9> 151 082 (Krupp 5332/1975)
<10> 155 126 (Lokbau Elektrotechnische Werke Hans Beimler Hennigsdorf 16717/1980), sie wird in wenigen Tagen als Erste zerlegt
<11> 151 076 (Krupp 5326/1975)
<12> 151 169 (Henschel 32139/1977) – Vorletzte gebaute 151
<13> 151 059 (Henschel Kassel 31802/1974)
<14> Hier an dieser Stelle im Wald an der Stadtgrenze zwischen Duisburg und Mülheim sind alle Loks des Zuges Hundertfach vorbeigekommen mit eigener Kraft, die beiden Ostloks eingeschlossen, nun sind sie zum letzten Mal hier
<15> Etwas später erreichen sie ihr Ziel Leverkusen-Opladen, im Vordergrund das Bender-Gleis
<16> Die Riesenlok 159 226 muß umsetzen und läßt sich dabei im Portrait festhalten
<17> Und dann ist es die 155 157, die die Ehre hat, den Zug ins Bendergelände anzuführen. Sie wird aber nicht die Erste sein, die zerlegt wird, sondern die vorletzte, denn: Sie wird ins Außengleis gedrückt bis an den Prellbock. Das heißt: An sie kommt man erst wieder heran, wenn alle anderen schon weg sind
<18> Langsam werden 1300 Tonnen Edelschrott eingeschoben zur Wiederverwertung
<19> Dabei picken wir uns die 151 160 nochmal heraus, denn sie hat eine Besonderheit: Als einzige des Zuges trägt sie noch das DB-Emblem. Sie hätte zwar noch Fristen gehabt bis 2023, aber sie stand bereits seit über 4 Jahren in Engelsdorf mit größeren Schäden, was man ihr auch ansieht; Die Ersatzhauben hatte sie allerdings schon zu Betriebszeiten (siehe unten)
<20> Auch bei 151 040 sieht man noch den vorherigen Eigner, aber nur indirekt, wir sehen später die Zerlegung dieses FS 2
<21> Hier die 155 126 von der anderen Seite als eben. Auch sie steht schon über 4 Jahre in Engelsdorf, aber NICHT mit Schäden, sie hätte bis 2023 noch im Einsatz sein KÖNNEN, aber die DBAG hatte verfügt, alle 155 abzustellen, egal in welchem Zustand, man wollte sie einfach nicht mehr und hat dafür Lokmangel in Kauf genommen. Das ist modernes Wirtschafts-Management, das wir als Normalsterbliche natürlich nicht verstehen, dafür muß man studierter Theoretiker sein. Sie wird die erste sein, die aus dieser Reihe tatsächlich verschrottet wird
<22> Dann ließ sich das Fabrikschild der 159 226 von Nahem festhalten: 4115 aus 2021 (Stadler Valencia Spanien)
<23> Und die Werbung der MEG für Lokführer, bei der man sich „einlokken“ kann . . . als m/w und d
<24> Nun ist die Grenze der freien Welt erreicht, hier herrscht Stacheldraht. Vorne erkennen wir einen zusätzlich angebrachten Luftschlauch für die Bremse, die bei 151 169 nicht mehr funktioniert
<25> Und wir sehen das Todesurteil von 151 076, natürlich mit Stempel und Unterschrift
<26> Dann kam der Zug nochmal heraus aus dem Bendergelände, denn er war genau hier getrennt worden. Dieser Zugteil wird nun ins Hauptgleis zum Zerlegeplatz geschoben, was bedeudet: Diese 155 126, die sich letztmalig zufällig zum Portrait anbietet, wird dann die Erste aus diesem Zug sein, die den Zerlegeplatz erreicht von Baggern zerrissen wird
<27> Wind und Wetter haben in Engelsdorf bereits an der Nummer gezerrt, aber für die Klappe mit der Tröte hat sich wohl Niemand interessiert – Es wäre ein schönes Erinnerungsstück gewesen, aber nun ist es zu spät
<28> Wobei dieses Bild kein Erinnerungsstück zeigt, sondern ein Stück modernes Management – wir sprachen bereits darüber. Hier liegen also zwei Stapel druckfrischer Buchfahrpläne auf dem Führerstand, die mit in den Schrott gehen . . . Das wieder-Herausnehmen aus der abgestellten Lok wäre relativ teurer gewesen als der Verbleib, also scheiss drauf und weg damit, alles ist eben nur „relativ“, sogar die Zeit, wie Albert Einstein schon wußte, so also auch Buchfahrpläne
<29> Sie hier ist die Einzige, die das Hochsicherheitsgelände später wieder verlassen darf
<30> Hier sehen wir genau, wie der Zug aufgeteilt wurde: Von 155 157 bis zur 151 082 nach links ins Außengleis, von 155 126 bis 151 059 ins Hauptgleis zum Zerlegeplatz, über dem der „Bender“-Schriftzug zu sehen ist, den Loks nicht ganz so gerne sehen . . . Und jetzt wissen wir auch, warum in der Auflistung der Nummern in der Überschrift oben die Trennung hinter der 151 082 vorgenommen wurde => Aus der Überschrift ergeben sich nun eindeutig die genauen Nummern und die Reihenfolgen der auf dem Bendergelände verteilten Loks
<31> Bei der Ausfahrt noch ein Portrait, ihre Arbeit ist nun erledigt
<32> Und vorne bot sich dann dieses Bild: Die letzte Lok des letzten Schrottzuges (151 023) ist gerade in Arbeit (die ersten Rahmenschnitte sind gesetzt), da steht die erste Lok des neuen Zuges (155 126) schon bereit zum Weitermachen
<33> Und das wird das unausweichliche Ende sein: Kleine Teile für den Konverter eines Stahlerzeugers. Hier sind Reste mindestens der 151 153 und der 043 auszumachen, darunter liegt aber noch mehr und wartet auf einen günstigen Tagespreis, zu dem dann (per LKW) abgefahren werden kann

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Nachtrag I:

Ein paar Betriebsbilder der gerade gesehenen Loks . . .

<34> Hier gibts noch ein paar Betriebsbilder der gerade gesehenen Loks aus dem Schotti. Und dabei ist dieses Bild ja wohl besonders bemerkenswert und kommt an die Spitze der Betriebsbilder: Gerade, als eine MEG-143 im Hintergrund ein paar Schrottloks beim Bender in Opladen abliefert, kommen zufällig 151 148 und 169 (– also gleich ZWEI des jetzigen Schrottzuges !! –) mit dem „Andernacher“ Coilzug ebendort, beim Bender, vorbeigerollt !! Dort, wo sie jetzt selber stehen zum zerlegen . . . rechts ist das Anschlußgleis zum Bender sichtbar, auf dem SIE BEIDE jetzt stehen und auf das Ende warten!
<35> Auch die beiden mitlaufenden 155 sind in meinem Archiv vorhanden: Hier eine Aufnahme der 155 157 aus 2017 an ziemlich genau derselben Stelle, wo die Schrotti-Bilder vom 09.11. entstanden, allerdings in anderer Richtung – Dieser Zug hier fährt nordwärts nach „Mathilde“ (Oberhausen)
<36> Und auch die zweite im Zug laufende 155 kann ich anbieten: Sie wird in wenigen Minuten ebenfalls die Lotharstraße passieren. Hier durcheilt 155 126 im August 2018 gerade Ratingen-Lintorf nordwärts
<37> Nächste wäre dann die 151 040. Naja. Fotografisch ist diese Aufnahme natürlich eine Null. Aber faszinierend interessant ist sie doch irgendwie: Genau hier, wo im Februar 2017 gerade zwei 420 beim Bender zerlegt werden, steht jetzt die 151 040, die damals noch frischen Mutes mit einer Schwester beim Bender vorbeirollt auf dem Weg nach Süden! Und selbst auf die große Entfernung ist die Nummer 151 040-3 einwandfrei lesbar ( . . . im Original, hier natürlich nicht)
<38> Hier sehen wir die offenbar mal erneuerte Nummer genauer. Auch dies ist der „Andernacher“ Coilzug, aber als Leerzug auf dem Rückweg nach Oberhausen (151 040 mit 151 109 in Ratingen-Lintorf mit Fernauslöser)
<39> Und es gibt auch eine Portrait-Aufnahme von ihr: Ein „Standard“-Bild aus dem Bw Oberhausen Osterfeld Süd
<40> Nächste ist die 151 059, und die habe ich in ihrer Ursprungsfarbe im Angebot, bis etwa zur ON 70 waren die Loks noch in grün ausgeliefert worden, danach in beige/türkis. Hier wollte (bzw durfte) ich gerade auf eine E94 aufklettern, so ich erinnere, hatte die 151 den Zug, den wir mit der E94 nachschieben sollten in Laufach, wo ich mitfahren durfte
<41> Und hier ist sie bereits errötet, aber im Outfit von „Railion DB Logistics“ unterwegs in Ratingen
<42> Nummernmäßig die Nächste wäre dann 151 076. Auch sie habe ich im Angebot, zusammen mit der 148, also wieder mit gleich zweien der gerade angelieferten 51er! Hier sehen wir sie bei ELOT im Sommer 2017 noch als DB-Lok
<43> Und hier sehen wir sie im letzten Betriebszustand in Rheinhausen Ost (Sommer 2019)
<44> Dann kommt die 151 082, und sie konnte ich erleben in Rheinkamp im „Railion“-Outfit (Sommer 2012)
<45> Und auch bei ELOT an der Signalbrücke war sie zu sehen im Sommer 2017
<46> Dann kommt die 151 135, und auch sie habe ich ihrer Ursprungsfarbe erwischt: Sie zählte zu den bereits vom Werk in beige/türkis ausgelieferten Maschinen. Hier steht sie im Bw Nürnberg Rbf 1983 und wartet auf neue Einsätze
<47> Im Jahre 1998 traf ich sie dann bei einer HU im AW Opladen in ziemlich illustrer Gesellschaft an: Wir sehen von links = E94 279, E03 001, 110 489 und unsere 151 135, die gerade verkehrsrot geworden ist (> Daher muß das Bild schon im Januar 98 entstanden sein und nicht erst im März, wie meine Kartei es aussagt, denn die HU war zum 30.01.98 beendet)
<48> Dann ist 151 148 die Nächste, und die haben wir bereits oben gesehen in verbindung mit anderen. Dennoch bekommt sie auch ein eigenes Erinnerungsbild hier, und zwar mit der Schwester 055 in Brohl mit dem „Andernacher“, der gerade einen abgestellten Sonderzug mit E10 1309 überholt
<49> Dann folgt nummernmäßig die 151 160, die ich im Herbst 2016 am Gleislager in Wedau antraf – Und wir sehen: Sie hatte schon damals die getauschten Hauben, die bei den Bildern oben so stark auffallen
<50> Dann wäre von 151 164 zu berichten: Sie tauchte 1985 auf dem Nürnberger Messebahnhof auf mit einem Sonderzug aus dem Ruhrgebiet, so ich erinnere und mit Fahrgästen, die zu einer der Paraden wollten. Neben ihr 110 251, übrigens eine ehemalige Rheingold-Lok, die vor Jahren genauso beim Bender platt gemacht wurde wie nun die 151 164
<51> Und hier sehen wir die 151 164 in einer Zeit, als sie automatische Kupplungen trug, allerdings war es sehr selten, eine AK-Lok an der Lotharstraße anzutreffen, da diese langjährig von Hamburg aus nach Salzgitter liefen
<52> Und dann fehlt zum Schluß noch die 151 169, die ich mit ihrer Schwester 155 wieder am „Andernacher“ antraf, und zwar im Sommer 2019 im linksrheinischen Duisburg-Rheinhausen (Brücke Borgschenweg/Schelmenweg)
<53> Und hier steht die 151 169 mit der Schwester 068 im Bw Osterfeld im März 2019 mit leichten Grafittischäden
<54> Und noch einmal sehen wir hier die 169 im Bw Osterfeld, diesmal aber gemeinsam mit der 040, und damit haben wir wieder gleich zwei Loks aus dem Schrottzug vom 09. November 23, über den wir hier berichtet haben

Nun fehlen für die Statistiker noch die genauen NVR-Nummern, die wir an diesem Beispiel für Alle erkennen können:

<55> Die NVR-Nummer der 169 von RailPool, für die sich nur die Halterkennung geändert hat, die Nummer blieb gleich. Übrigens heißt „NVR“ ausgeschrieben „National Vehicle Register“, also „Nationales Fahrzeug Register“

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Nachtrag II:

Einige Zerlegebilder

Es gelang, einige Zerlegebilder der hier oben vogestellten Lokomotiven zu bekommen:

<56> Und so sieht es dann aus beim Bender: Hinten rechts stehen noch mehrere 151er als Arbeitsvorrat im Außengleis, während vorne links bereits die ersten in „handliche“ Stücke von ungefähr 3-5 Tonnen geschnitten sind. Der eigentliche Zerlegeplatz befindet sich auf diesem Bild nicht sichtbar zwischen dem linken Schrottberg und der weißen größeren Halle
<57> Wie oben schon erwähnt, war 155 126 die Erste dieses Lokzuges, die tatsächlich zerlegt wurde, und zwar am 28.11.23. Norbert war mit der Kamera dabei und hat die Bilder zur Verfügung gestellt
<58> Wir sehen den bereits zerteilten Rahmen von 155 126, dahinter wartet 151 076 auf das Ende. Dank an Norbert!
<59> Einen Tag später: Nun ist es der Rahmen von 151 076, der zerteilt wird (siehe die Nummer Mitte rechts) und dahinter wartet 151 169
<60> Sie ist deutlich kürzer geworden, die 151 076 . . . Dank nochmal an Norbert!
<61> Am 30.11.23 war ich dann selbst vor Ort und konnte beim Bender vor der Türe den „Andernacher“ festhalten, der an diesem Tage mit 151 031 und 126 gefahren wurde, während gleichzeitig nur etwa 100 Meter nach rechts andere 151 zerlegt wurden . . .
<62> Nun ist es 151 169, die gerade die kurze Rolle als Hauptdarstellerin bekommen hat. Eine Lok also, die deutlich jünger ist als ihre beiden Schwestern, die gerade draußen vorbeigefahren sind. Nächste in Warteposition ist 151 059, oben rechts das Außengleis. Da hier an der 169 gerade die ersten irreversiblen Rahmenschnitte gesetzt werden, ist dies also per definitionem der Verschrottungstag = 30.11.23
<63> Währenddessen liegt die 151 076 bereits auf dem großen Haufen und auch Teile der 155 126 sind auszumachen. Zusätzlich liegen hier noch Teile von 151 036, 043, 088, 149 und 153 aus dem letzten Schrottzug
<64> Hier ist die 155 126 deutlich sichtbar, das HU-Datum darunter paßt zur 151 043. Am Zerlegeplatz steht der Rahmen der 169
<65> Der Rahmen wird in bis zu 10 etwa gleich große Stücke zerteilt
<66> Dann werden die schon gesetzten senkrechten Schnitte durch einen zweiten Schnitt verbreitert, damit die Schweißlanze an die inneren Rahmenbleche kommen kann, hier wird also gerade der Innenrahmen zerschnitten
<67> Es ist nicht viel, das übrigbleibt: Unten die 151 043, oben die 155, bei der wir im Vergleich zu den Fotos ganz oben nun eindeutig sagen können, daß das obere Rahmenstück mit der „1“ von der linken Fahrzeugseite stammt, und die Nummer darunter ebenfalls
<68> Dann werden einzelne Teile der 155 verladen in LKW. Dieses hier ist wohl eines der leichteren Rahmenstücke, wenn der Drehbolzen des Drehgestells noch dranhängt, wird es schwerer, aber der Bagger geht mit ihnen um wie mit Spielzeug
<69> Beim Blick von der Seite durchs Gebüsch sehen wir neben dem „Bender“-Schriftzug drei Stadien der Verschrottung: Die ganze Lok (151 059), der abgeräumte Rahmen (151 169) und der Berg der Reststücke (155 126). In der Mitte links steht die noch nicht zerkleinerte Fenster-Dachhaube der 169, die vom Bagger einfach so heruntergenommen wird – ohne irgendwelche Verbindungen zu lösen
<70> Vergleich mit Bild 66: Das vordere Rahmenteil ist abgetrennt
<71> Einen Tag später: Nun liegen die Teile der 169 verstreut und brauchen nur noch weggeräumt zu werden. Die Fahrmotoren werden später an anderem Ort geschreddert. Der abgeräumte Rahmen gehört nun zur 151 059
<72> Nun gehts der 059 ans Blech, und der Schweißer macht sich daran, die Nummer zu durchtrennen
<73> Hier im dicken Tele etwas näher
<74> Und dies hier ist der Kenntnisstand vom 1. Dezember Abends: Der Hof ist gefegt fürs Wochenende und für Montag steht die nächste Arbeit in Form von 151 082 bereit. Wir werden sehen, ob es von ihr ein paar Zerlegebilder geben wird

Und nein, von der 082 gibt es keine weiteren Zerlegebilder, dafür aber von der 040:

<75> Erst am 6. Dezember 23 hatte ich wieder die Möglichkeit, nach Opladen zu fahren, wo sich kurz vor Sonnenaufgang die 151 040 zeigte, die am Vorabend schon begonnen worden war: Die Dachhauben fehlten und ein paar Innereien
<76> Und (anders als normalerweise üblich) begannen die heutigen Zerlegearbeiten bei noch nicht „abgeräumtem“ Rahmen am Unterboden – Und zwar deshalb, weil die Bagger noch damit beschäftigt waren, LKW zu beladen
<77> Auf einmal waren sogar drei Schweißer zeitgleich beschäftigt: Einer an einem weiteren Trafo und zwei an der 151, die sich redlich mühen, den Rahmen bereits zu zerschneiden, obwohl das Gewicht der Aufbauten noch auf ihm lastet – DAS ist sehr ungewöhnlich
<78> Aber dann, ganz plötzlich und vollkommen überraschend, und so schnell, daß es kaum wahrnehmbar war, schwenkte einer der beiden Bagger von seiner Beladetätigkeit herum und schlug den Greifer sofort in den hinteren Führerstand der 151 040
<79> Und innerhalb weniger Sekunden, nämlich soo schnell, daß ich fast meinen Einsatz verpaßt hätte, war das Dach der 151 040 geöffnet
<80> Ich begab mich schnell auf die östliche Seite des Geschehens. Dort war die Sicht zwar auch eingeschränkt, aber immerhin war die Nummer der Lok mit im Bild, als der Bagger den hinteren Führerstand in nicht viel mehr als einer Minute wahrlich platt machte
<81> Die Außenwand des Führerstandes wurde einfach nach außen weggedreht, so daß das Blech riß wie eine geöffnete Sardinendose. Dabei kam das Isoliermaterial zum Vorschein, das wahrscheinlich seit dem Einbau noch nie an der frischen Luft war
<82> Und -rupf- war alles weg, was der Greifer gerade zufällig gepackt hatte – es wird später an anderem Ort geschreddert
<83> Auch die Führerstand-Rückwand stellt keine Schwierigkeit dar, zack! ist sie weg samt ihrer vielen Schalter und Kabelverbindungen
<84> Und plötzlich kommt bei einem der nächsten Griffe des Baggers der Lokführerstuhl ins Rampenlicht! Es dürfte ein gefederter und vielfach verstellbarer (einst teurer) „Grammer-Bremshey“-Stuhl sein, und damit genau so ein Teil, auf dem ich jetzt hier gerade sitze beim schreiben dieser Zeilen! Will sagen: Mit diesem Stuhl hätte man so manchem Interessenten einen Gefallen tun können, er wäre auch auf anderen Loks noch gut verwendbar gewesen – Warum wirft man sowas einfach weg?
<85> Der Rest des Führerstandes ist mit einem Haps des Greifers verschwunden, nur der Stuhl liegt mit nun abgeknipster Armlehne noch da

Und dann gings los mit den sog. „spektakulären“ Bildern . . .

<86> Genauso unvermittelt wie beim anderen Führerstand knallte der Greifer wieder ganz plötzlich in den Führerstand
<87> Noch ist die Scheibe ganz
<88> Es ist der Moment, in dem die Scheibe zerspringt!
<89> Das Metall reißt, die 51 hat keine Chance, sich zu wehren
<90> Noch zweimal hin und her mit dem Greifer, dann reißt das Gegriffene ab
<91> Kaum hat der ungleiche Kampf begonnen, ist er auch schon entschieden
<92> Der Rest ist schnell erzählt . . .
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<99> Wer kennt das Geräusch von reißendem Metall ??
<100> Da geht das komplette Armaturenbrett dahin, das Fahrschalter-Handrad ist gut zu erkennen
<101> Der Rest vom Führerstand
<102> Und wieder ist es ein Lokführerstuhl. der auffällig lange „überlebt“, bevor er auf den großen Schredderhaufen geworfen wird
<103> Auch der Trafo ist keine Herausforderung für den Bagger

Und nun gibt es noch ein paar „Funkenbilder“, also Bilder vom Funkenflug beim Zerschneiden des Rahmens von 151 040. Man muß wissen, daß dies keine Dauerzustände sind, sondern kurze Momente, die man zum richtigen Zeitpunkt einfangen muß. Dabei müssen mehrere Dutzend Bilder entstehen, bis mal ein solches Funkenbild dabei ist. Da gibts auch schonmal etwas mehr Rauch als geplant, daher tragen alle Schweißer Atemhilfsgeräte, die möglicherweise auch der Asbestverhütung dienen – Jedenfalls ordne ich die gesehenen Geräte so ein, ohne es genau zu wisssen, seht selbst:

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<107> Die (vermuteten) Atemgeräte sind gut erkennbar
<108> Die einzelnen Rahmenteile hängen nur noch an Kabeln und Leitungen zusammen, die stellen aber beim leichten schütteln kein Hindernis mehr dar, es bleiben nur die Drehgestelle mit den Fahrmotoren übrig, für die nochmals eine knappe Stunde Schweißarbeit zu Buche schlägt
<109> Und das war´s dann für die 151 040, der Rest muß nur noch an die Seite geräumt werden, die nächsten Loks warten bereits = 151 135 +164
<110> Ja, der Name „Bender“ und eine Loknummer passen irgendwie nicht so recht zusammen, aber DANN paßt eine Lok in LKW . . .
<111> Ein Bild, das als Schlußbild gut geeignet ist für diese Galerie . . . Nochmals die DREI Stadien der Entsorgung einer Lok auf EINEM Bild: Die Bereitstellung beim Bender, die Zerlegung in Form des abgeräumten, zerteilten Rahmens, und die aufgehäuften Reststücke zur Fütterung eines Konverters bei der Stahlerzeugung, wo aus Alteisen etwas Neues wird – Vielleicht ja sogar eine Lokomotive . . .

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Das waren jetzt 111 Bilder zum Thema eines Schrottzuges . . .

Dank für Euer Interesse

und dafür, bis hierher durchgehalten zu haben!