01 1104: In alter Zeit

Hier: Galerie Nr. 211 im Ordner 31 „01 1104“

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Version 24 06 23 mit 27 Bildern (Neubearbeitung mit Erweiterungen)

01 1104 in alter Zeit im Planbetrieb

Die stolze alte Dame 01 1104 ist seit dem 8. Juni 2023 wieder fahrfähig, deshalb wollen wir ihr hier ein Denkmal setzen mit Bildern aus ihrem zweiten Leben. Ihr erstes Leben hatte sie in der Kriegszeit noch als Stromliniendampflok, das zweite Leben war das bei der Bundesbahn der Nachkriegszeit bis 1974 und nun zählen wir ihr drittes Leben als betriebsfähige Museumslokomotive in Deutschland! Wir wollen hoffen, daß dieses lange anhält und daß uns diese Lok noch viel Freude bereitet. Hier gehen wir mal ganz weit und deutlich mehr als 50 Jahre zurück: Das älteste z.Z. vorliegende Bild stammt aus dem Jahre 1965, vielen Dank dafür an Detlef Schikorr:

<1> Am 09.04.65 hat Detlef die Lok im Bw Frankfurt/M 1 angetroffen, wo sie bereit gemacht wurde für einen weiteren Einsatz
<2> Dann hat Detlef die 1104 wieder angetroffen in Gießen mit dem D 283, und zwar am 19.03.1967
<3> Und einen Tag später sah er sie erneut, diesmal bei Stadtallendorf mit dem D 74, noch als Kasseler Lok

Dann erfolgte zum 07.04.67 die Umstationierung von Kassel nach Hamburg-Altona:

<4> Folglich muß diese Aufnahme von Klaus-Dieter Hensel nach dem 07.04.67 entstanden sein. Wir sehen die 1104, nun in Hamburg-Altona beheimatet, im dortigen (alten) Bahnhof mit einem D-Zug nach Osnabrück – Vielen Dank an KDH = Klaus-Dieter Hensel
<5> Gleiche Szenerie, aber nun kommt die alte Beschilderung gut zur Geltung: Sie trägt auch an der Seite ein genietetes Lokschild in „Alu rund“ und die Sammler wissen: Mindestens eines dieser Schilder ist im Original erhalten geblieben bei einem Sammler im Ruhrgebiet
<6> Noch weiter zurück sehen wir die ganze Lok, aber noch etwas ganz Besonderes, nämlich ein Alleinstellungsmerkmal der 1104!
<7> Diese Kleinigkeit ist gemeint: Ein kleiner, schräg angesetzter und aufgeschweißter Flicken auf dem Tender. Damit ist dieser Flicken mindestens ab dem Jahre 1967 dokumentiert, wahrscheinlich ist er aber noch viel älter, auch wenn er auf dem obigen Bild von Detlef nicht eindeutig sichtbar ist. Dieser Flicken hat bis in die Neuzeit überlebt, er war nämlich noch an derselben Stelle, als die Lok zur Aufarbeitung nach Krefeld kam. Und dort hat man den Tender ganz bewußt „um den Flicken herum“ aufgearbeitet und diesen alten Flicken als Alleinstellungsmerkmal der 1104 beibehalten
<8>  Ein anderer Tag in Altona in Farbe, und wieder ist es die 1104 mit alten Schildern und mit einem WEISSEN Rohr hinter dem linken Windleitblech = Die 1104 ist längere Zeit so gefahren mit dem weißen Isoliermaterial, und deshalb wurde auch dieses Merkmal beim Neuaufbau berücksichtigt (siehe unten Bild 27!)
<9> Dann schreiben wir den 22.05.1968 und Detlef war dabei, als die 1104 mit dem E 588 in Kiel einlief
<10> Und am 05.07.68 rangiert „unsere“ 1104 in Kiel
<11> Und dann dürfen wir am 01.07.1969 die gerade umgezeichnete 012 104 beobachten, wie sie in Kiel den D 76 beschleunigt
<12> Detlef hat der Lok und dem Zug noch einen Nachschuß gewidmet, übrigens ein Schlafwagenschnellzug von Kiel nach Lindau
<13> Nun sehen wir deutlich die „EDV-Siebdruck-Schilder“ mit der neuen Nummer 012 104-6 bei einer Bw-Aufnahme von KDH. Und auch wenn der Flicken bei diesem Lichteinfall nicht sofort sichtbar ist, in der Vergrößerung tritt er deutlich hervor
<14> Die „1104“ mit einer Schwester im Bw Hamburg-Altona im Abendlicht
<15> Und dann haben wir von Klaus-Dieter noch eine wunderbare Farb-Streckenaufnahme aus Halstenbek, herzlichen Dank auch dafür! Herrlich – mit gut durchgebranntem Rauch bei voller Fahrt . . . So ähnlich kann ein Bild am 8. Juli 23 wiederholt werden auf dem Weg nach Sylt!
<16> Und dann haben wir noch ein Bild aus Klanxbüll, das 1972 noch so ganz anders aussah als heute; Die 1104 hat einen langen D-Zug am Haken
<17> 1973: Und dies ist nun meine älteste Aufnahme der 1104: Da steht die 012 104-6 als Betriebslok in ihrem Heimat-Bw und wird bald wieder im hochwertigen Schnellzugdienst unterwegs sein, aber nun nicht mehr auf der Marschbahn: Sie wurde inzwischen umgesetzt nach Rheine und bedient nun die Emslandstrecke nach Norddeich
<18> Auch von hinten habe ich sie damals, Anno 1973, abgelichtet und auch hier ist in der Vergrößerung der Flicken deutlich sichtbar (wenn er auch in dieser schwachen Auflösung nicht sofort offenkundig ist)
<19>  Es gibt sie auch in Farbe, obwohl es so dunkel war, daß von „Farbe“ eigentlich keine Rede mehr sein kann. Jedenfalls machte sie gerade eine kleine Probefahrt mit einem Güterwagen, nachdem an ihr gebastelt worden war = Der Werkstatt-Laufzettel hängt wie üblich noch vorne an der rechten Lampe
<20>  Auch ein Drehscheibenbild von damals ist erhalten geblieben, wenn auch in unterirdischer Qualität
<21> Und zweimal begegnete sie mir an der Strecke, hier vielleicht mit dem E2640 nordwärts
<22> Und noch einmal an einem anderen Tag und kurz vor der Abstellung der Lok: Sie mußte schon im Mai 1974 den Dienst quittieren
<23> Aber diesmal gibt es einen Nachschuß, und auch diesmal ist der Flicken eindeutig . . .
<24> Dies ist die starke Vergößerung des letzten Bildes und wir sehen wieder: Den kleinen, schräg angeschweißten Flicken, der heute noch so existiert! Und noch ein Hinweis: Unter der Oberkante vom Wasserbehälter des Tenders erkennen wir eine aufgesetzte Leiste. Diese ist ein Relikt aus der Zeit, als die Lok noch ihre Stromlinienverkleidung trug, denn es handelt sich genau um die (damals silberfarbene) Zierleiste der Stromschale! Auch sie wurde bei der Aufarbeitung zwar abgenommen, um den Rost darunter zu entfernen, aber sie wurde wieder korrekt aufgesetzt
<25> Und dann gibt es noch diese schöne Farbaufnahme von Peter Giese, die beim Block Bentlage entstand und den E 1937 zeigt. Zusätzlich zeigt sie auch etwas damals noch verdammt Wichtiges: Den Brandschutzstreifen entlang der Strecke, insbesondere im Waldgebiet. Vielen Dank an Peter!
<26>  Dann wurde die 1104 am 22.05.74 in Rheine z-gestellt (wegen Kesselfristablauf) und bald darauf ausgemustert. Ein englischer Fan interessierte sich für sie und kaufte die Lok kurzerhand. So stellte Dr. Beet aus Lancaster sicher, daß die Lok nicht zerlegt wurde und viele Jahre lang im Eisenbahnmuseum Carnforth zu sehen war. Im Jahre 1996 schließlich fand sie den Weg zurück nach Deutschland durch Initiative von Jürgen Nicklich, den wir gleich noch sehen werden. Vielen Dank an Harald für dieses Bild!
<27> Und mit dem Bild von Frank Klütsch vom 10.06.23 geht diese Galerieseite vorerst zu Ende und schließt den Kreis zur Galerieseite von der Aufarbeitung der Lok. Möglicherweise finden sich ja noch mehr Gönner, die zur Geschichte der 1104 passende Bilder zur Verfügung stellen würden, dann werden sie hier zu sehen sein !?

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Dank für Euer Interesse

Und herzlichen Dank auch an die Bild-Zulieferer Klaus-Dieter Hensel, Detlef Schikorr, Harald Schrempfer und Frank Klütsch!!!