Die Triumph-Reise nach Sylt

Hier: Galerie Nr. 212 im Ordner 31 „01 1104“

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012 104 – Auf alten Pfaden nach Westerland!

Version 18 07 23 mit 82 Bildern + einem weiteren Zusatz-Streckenbild

Für den 08.07.2023 war sie angekündigt: Die große Sonderfahrt der 01 1104 alias 012 104-6, die erstmals seit der Aufarbeitung ohne Angstlok laufen sollte und bei der die Lok richtig gefordert würde wie in alten Zeiten, denn dies hier auf der Marschbahn war einige Jahre lang ihr planmäßiges Refugium, hier kannte sie damals jede Schwelle mit Namen! Allerdings: Die schnellsten Dampfzüge damals (= bis 1972) brauchten für die Strecke Altona- Westerland etwas mehr als 3 Stunden, DAS ist heute mit einer wenn auch neu gemachten Museumslok nicht darstellbar, das ist sogar für die modernen Züge der Bahn nicht realistisch – Die Fahrzeiten der schnelleren Dampfzüge um 1970 herum sind BIS HEUTE nicht wirklich unterboten worden. So brauchte unsere 1104 für die Strecke Altona-Sylt 4 Stunden 25, das aber war eine ganz wundervolle Zeit, die ich mit ihr verbringen durfte. Der Lokführer Sandor Nicklich ging es zunächst vorsichtig an, spürte dann, daß die 1104 wie ein freudig erregtes Rennpferd ihre Leistung anbot und steigerte im Verlaufe der Fahrt die Anforderungen bis zum ( – von damals noch gut bekannten:) „Röhren“ – Das beschreibt die lauten und nicht mehr in einzelne Auspuffschläge unterscheidbaren Geräusche der schwer arbeitenden Lok, die mit Worten nicht beschreibbar sind, man muß sie erlebt haben, um zu wissen, was damit gemeint ist. Und das durften am 8. Juli ungefähr 500 Fans aus aller Welt und ich war einer von ihnen. Hier also die visuelle Essenz des wunderbaren Triumphes der 1104 und natürlich des Vereins Faszination Dampf (!), gute Unterhaltung! Etwas ausgeweitet wird die Bilderschau durch die Zulieferung von Streckenaufnahmen anderer Fotografen, für die ich mich sehr herzlich bedanke!

<1> Das Zuglaufschild dieser schönen Fahrt
<2> Die Zugnummer der Hinfahrt für die Statistiker unter uns und die Abfahrtszeit, das Ziel war dann um 12.ooh Mittags erreicht
<3> Sandor Nicklich, Meister der 1104. Er sieht entspannt aus und ist guter Dinge, aber er ist voller innerlicher Anspannung, denn was er nun vorhat, ist nichts Alltägliches, Mensch und Maschine müssen jetzt harmonieren, damit alles klappt
<4> Hier fällt mir das Bild ein vom wartenden Rennpferd, das mit den Hufen scharrt . . .
<5> Die noch unspektakulär vorsichtige Abfahrt in Altona, aber . . .
<6> . . . aber schon wenige Meter weiter ging es zur Sache und die 1104 machte gutgelaunt mit
<7> Die Vorbeifahrt in Langenfelde und Eidelstedt an den modernen Kolleginnen war allerdings nicht ganz so schön wie früher bei legendären Vorbeifahrten der 1066 oder der 1100 – Früher standen viele Eisenbahner winkend am Gleis und grüßten den Dampfer, heute war die Zahl derer sehr überschaubar
<8> Erster Halt Elmshorn = letzter Zusteigehalt
<9> Und die Ausfahrt aus Elmshorn hat Horst für uns festgehalten, besten Dank für die Zurverfügungstellung! Leider hat es aber nicht so geklappt wie gedacht, denn es war nur eine sehr zaghafte Ausfahrt der 012, weil das nächste Vorsignal noch auf „Halt erwarten“ stand wegen des dicht vor uns laufenden RE6 . . .
<10> Aber dann ging die Post ab und irgendwo gab es eine geeignete Fotokurve an freier Strecke, bei der zwei Arten der Energiegewinnung auf ein Bild paßten, die unterschiedlicher nicht sein können, aber beide typische Kinder ihrer Zeit sind!
<11> Und irgendwo in diesem Bereich liegt die Hochdonner Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal. Dort hat Bernd von www.bernibahn.de auf unseren Zug gewartet und ihn perfekt in Szene gesetzt, vielen Dank an Bernd für diese Bilder!
<12> Dieses Bild hat bei Bernd eine um 6 höhere Nummer als das letzte Bild, er hat also wohl einen dicken Winder . . . und genau die „richtigen“ Bilder für uns herausgesucht
<13> Nochmal besten Dank an Bernd, dessen Homepage ich sehr für einen Besuch empfehle, weiter unten kommt noch was von ihm
<14> Dann ging es vorbei an einem eher selteneren Kilometerschild mit fortlaufenden Ziffern
<15> Und schon sind wir beim Streckenkilometer 141, Ortslage Bahnübergang Lehe
<16> Wo es „endlich“ mal eine langgezogene Lichtkurve für Bilder gibt
<17> Auch dieses KMS („Kilometer-Schild“) war mir gut genug für ein weiteres Bild, vor allem aber dieser linealgerade Schatten!
<18> Noch eine der wenigen „schönen“ Fotokurven
<19> Und irgendwo in diesem Bereich hat Bernd von Bernibahn.de uns ein weiteres Mal einfangen können
<20> Wobei aber angemerkt werden muß, daß an diesem herrlichen Bild etwas Kleines von mir manipuliert (entfernt) wurde, die Kühe sind echt
<21> Herzlichen Dank an Bernd für diese drei weiteren Bilder aus seinem Bestand!
<22> Dann kam Husum, und dort fand die Kreuzung statt mit dem IC 2311, der allen Syltfotografen und in letzter Zeit auch vielen 101-Paparazzi im Westen gut vertraut ist. Das wäre genau einer von den Zügen, den die 01.10 heute fahren würden, WENN es denn noch 01.10 gäbe . . .
<23> Wo auch immer unser Zug zum Halten kam, er war sofort dicht umlagert, was hier ausdrücklich als Lob zu verstehen ist und keineswegs als Kritik = JEDE Nase ist wichtig für das Projekt
<24> In Husum war auch das Lokschild gut im Licht, das mir ein eigenes Bild wert war – Ist es doch ein Schild, das demnächst in einem Hobbykeller (oder sogar im Wohnzimmer?!) hängen wird, denn: Dieses Rauchkammerschild der heutigen Fahrt wurde während der Sonderfahrt elektronisch versteigert, wobei die Gebotschancen bis zum Ende der Fahrt bestanden ( . . . aber leider war der jeweilig erreichte Betrag nicht einsehbar)
<25> Und auch solche Bilder gehören zu einer Doku über das Geschehen: Eine zufällig in Husum anwesende Truppe brachte uns wohlgelaunt ein Ständchen, bis sie von der 1104 wieder etwas übertönt wurde. Jeder der Beteiligten wußte sofort, daß dies kein normaler Zug war, sondern eine außergewöhnliche Sonderfahrt, und sofort gingen Arme hoch zum winken
<26> Hier „röhrt“ die 1104 wieder wie in alten Zeiten – wunderbar. Man beachte auch den feinen Schatten
<27> Etwa so sah die dichteste Entwicklung von Rauch aus während der Fahrt – Nicht eine einzige dunkle Fahne war zu sehen, immer waren Feuer und Abgase sauber durchgebrannt ( = . . . ein krasser Unterschied zur 1066 der letzten Jahre, wenn ich das mal so anmerken darf)
<28> Und hier sind wir schon weit im Norden, die 1104 gibt nochmal alles – Und hat kurz vor Niebüll die Höchstgeschwindigkeit des Tages erreicht: Per GPS gemessene stolze immerhin 127 km/h (ein Wert, der auch vom Lokpersonal bestätigt wurde)
<29> Wir wollten bzw sollten halbwegs pünktlich in Niebüll sein, weil eine größere Verspätung zu längerer Wartezeit geführt hätte wegen fehlender Trassen. Da wir ziemlich pünktlich waren, hatte uns der Fdl zwar gestutzt, aber dem noch rollenden Zug in Niebüll freie Durchfahrt ohne Halt gegeben. Und so kam es (wie ein Einheimischer später berichtete: . . . daß unser Sonderzug mit der Dampflok der EINZIGE Zug des Tages war, der pünktlich fuhr . . . (!)
<30> Und genau hier stand Hardy auf der anderen Seite . . . hatte wie viele Andere darauf gewettet, daß der Zug zumindest kurz stehenbleiben würde in Niebüll. Dem war aber nicht so . . .
<31> So kam es nur noch zu diesem Bild, und der Zug war wieder weg . . . Besten Dank an Hardy!
<32> Ausfahrt Niebüll neben dem Bw, die 01 beschleunigt wieder dem Meer entgegen, Autoverfolger hatten keinen Glückstag . . .
<33> Klanxbüll: Auch hier freie Fahrt, der Autozug muß warten. Und auf ihm schauten Dutzende ganz verwunderte Augen aus den Autos, die es gar nicht fassen konnten, daß ihnen eine stampfende Dampflok entgegen kam
<34> Tataaa! Ein Tusch bitte: Der Höhepunkt der Fahrt für alle Teilnehmer = Der Hindenburgdamm durchs Wattenmeer, hier allerdings noch die Rampe zum Damm hinauf
<35> Es war ein Erlebnis der besonderen Art! Und weil nicht nur Viele, sondern ALLE an den Fenstern hingen, gibt es vom eigentlichen Damm auch erst wieder Bilder in der Linkskurve zur Insel, auf der biologischen Festplatte ist aber das genossene Erlebnis „Hindenburgdamm“ gespeichert als der verdiente Triumph der 1104 und dem Team um den Verein FD Faszination Dampf !!
<36> Und da mir selber natürlich Bilder vom Hindenburgdamm fehlen, springt Jens ein und stellt zwei wunderbare Bilder zur Verfügung
<37> Der Triumphzug auf dem Damm! Vielen Dank an Jens, zu dessen Umfeld übrigens DIESE bemerkenswerte Videoplattform gehört
<38> Dies ist dann die einzige Kurve im Hindenburgdamm = Die Linkskurve zur Insel, der Funkmast von Morsum ist bereits sichtbar. Rechts (also nördlich vom Gleis) befindet sich die Nössespitze, links (südlich vom Gleis) liegen die klassischen Fotopunkte von Generationen an Bahnfans
<39> Und Generationen von Bahnfans stehen auch heute bereit, um unseren Zug zu bergüßen. Wer erkennt sich? Und das Unglaubliche ist tatsächlich passiert: Ein Fotograf hat sich auf diesem Bild erkannt, ich habe also dokumentiert, wie Christian mit seinem Vater gemeinsam am Hobby arbeitet! Und Christian ist bereit, uns auch den direkten Gegenschuß zu meinem Bild zur Verfügung zu stellen, und hier ist er . . .
<40> Was für ein geniales, wunderbares Bild! Ein Bild vom Triumph, vom bisherigen Höhepunkt aller Bemühungen um die 1104! Herzlichen Dank nochmal an das Team um den Namen Nicklich herum, an Thomas Huhn und noch so Viele, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre! Herzlichen Dank natürlich an Christian!
<41> Dann die Durchfahrt in Morsum. Und wieder stehen unwissende Reisende zufällig im Weg und wieder gehen Arme zum freundlichen Winken hoch, das ist einfach GEIL ! (wenn ich das mal so neudeutsch zusammenfassen darf)
<42> Das Ziel ist erreicht, wir sehen die Einfahrt von Westerland mit dem typischen Glückaufschranken-Bahnübergang. Aber wir sehen noch mehr: Daß nämlich neben der Wärterbude links ein neuer Weg angelegt wurde, den es bisher nicht gab! Dieses Wissen wird mir später noch sehr helfen!
<43> Und noch ein paar Meter weiter steht der nächste Zug bereit, der die Insel wieder verlassen wird = Es ist die einst in Norwegen eingesetzte 251 002 von RDC, die schon ein bewegtes Leben hinter sich hat. Da schauen auch ausgewiesene 012 104- Fans (siehe rechts das T-Shirt!) ganz genau hin!
<44> „Westerland, hier Westerland auf Sylt, der Zug endet hier!“
<45> Und wer schnell genug war, bekommt noch ein Lokbild hin . . . wer etwas zu spät ist, den bestraft das Leben . . .
<46> Die Situation etwas später, nun kann man Biomasse knipsen, keine Lok . . . Aber wie gesagt: Jede Nase ist wichtig!
<47> Da ist es doch gut, wenn man weiß, daß die andere Seite völlig frei liegt – wenn auch im extremen Gegenlicht
<48> Da steht sie auf Sylt, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Und es war noch vor Kurzem undenkbar (!)
<49> Diese Stangen haben uns hierhin geführt und Wasserkraft in kinetische Energie verwandelt
<50> Die Lok hat nun modellbahngerechte Betriebsspuren, kommt nicht mehr frisch aus der Packung

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Soweit die „Pflicht“, nun kommt die „Kür“ . . .

Das war bis hierhin die Anreise nach Sylt, nun lautete die neue Aufgabenstellung: „Finde einen Fotopunkt in gutem Licht für eine Portrait-Aufnahme der 1104 !!“ . Das war dann gar nicht so einfach, aber ich hatte ja (siehe oben) gesehen, daß neben dem Bahnübergang ein neuer Weg angelegt ist – Und da hatte ich eine Idee . . .

<51> Und diese „Idee“ war ein Volltreffer: Ich bin gemütlich nach Tinnum gelaufen zum Bahnübergang und siehe da > Die Vermutung hat sich bestätigt: Genau hier kann man jetzt neben dem Gleis herlaufen, wo es seit Jahrzehnten keine Möglichkeit zum Knipsen gab, und genau dort war die Lok abgestellt und wartete auf die Absprache mit der örtlichen Feuerwehr. Dabei kommt gerade noch ein Autozug vom Festland und passiert das alte Ausfahrsignal von Westerland, dessen Tage nun gezählt sind: Es wird in Kürze verschwinden, da in Westerland ein ESTW gebaut wird („Elektronisches Stellwerk“). Wir erinnern uns: Wenn die Bahn veröffentlicht, es werde „Ein elektronisches Stellwerk gebaut“, dann heißt das ins DEUTSCHE übersetzt etwa dies: Die Bahn richtet in einem vorhandenen Großraumbüro einen neuen Bildschirm-Arbeitsplatz ein und reißt 24 alte Stellwerke ab, etwa 60 Fahrdienstleiter bekommen im Konzern eine neue Aufgabe oder müssen sich kümmern . . . Nein, ganz so krass wird es hier nicht kommen, aber auf jeden Fall werden Arbeitsplätze wegfallen und Fahrdienstleiter etwas fernsteuern, das sie selber gar nicht kennen (und das ist Fortschritt)
<52> Voilá! Da steht sie so, wie ich sie haben wollte – perfekt, das war ein lohnender Fußmarsch bei 30 Grad
<53> Das Signal läßt sich im Weitwinkel mit ins Bild zerren und rechts hinten diskutieren die Warnwesten. Dort wurde dann Wasser genommen = Eine Stelle, an der die Feuerwehr unmittelbar an den Tender heranfahren kann
<54> Was für ein geniales Meisterwerk der Ingenieurskunst !!!
<55> Noch ein Detail, dann stand die Mittagspause an und erstmal irgendwo ne kalte Cola und ein Eis . . .
<56> Christian, der uns bereits das Damm-Superbild beschert hat, ist in Tinnum auch ganz nah an der 012 104 gewesen, da, wo die Feuerwehr ihr Wasser gespendet hat. Vielen Dank auch für dieses perfekte Portrait der alten, aber nicht müden Dame!
<57> Dann kamen noch schnell zwei klassische 218er in die Speicherkarte = 218 307 und 218 833 (die die ehemalige 218 383 ist), um zu zeigen, daß das, was damals von EINER 01.10 gefahren wurde, heute mit weniger Wagen von ZWEI 218ern gefahren wird, das wollen wir doch mal einfach festhalten (!)

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Die Rückfahrt am Abend:

<58> Am Nachmittag war in Niebüll die Lok schon anzutreffen, die am Abend den Sonderzug zurück nach Hamburg bringen sollte, was etwas weiter unten ausführlich erläutert wird. Übrigens befindet sich in dem Wasserturm ein kleines, aber feines und für Bahnfans perfektes HOTEL
<59> Eine „NOHAB“ schwedischer Produktion (für Dänemark) aus dem Baujahr 1958 und in Lizenz von GM USA
<60> Dies ist also auch eine Museumslokomotive, die aber noch im täglichen (Güter-) Einsatz steht, auch wenn sie im klassischen dänischen Outfit und mit dänischer Krone daherkommt und zusätzlich noch die alte Nummer My 1138 trägt, bei uns ist es die 227 004 der CLR
<61> Zugnummer der Rückfahrt und der tatsächlich gefahrene Umweg-Laufweg über die Hamburger „Güterumgehungsbahn“

Das erfordert eine Erklärung, die ich hiermit nachreiche: Die Sonderfahrt war als Dampffahrt von Anfang an als reine Hinfahrt für die Fans konzipiert, weil klar war, daß die 012 nicht auf Sylt gedreht werden kann und auch keine Drehfahrt nach irgendwo zu einem erschwinglichen Preis darstellbar war. Da die 01.10 rückwärts (Tender voran) seit Beginn ihrer Existenz nur 50 km/h fahren darf (wegen der ungeeigneten Laufeigenschaften der dann führenden ersten Tenderachse), hatte man sich auf folgendes Prozedere festgelegt: Die Dampflok wird ab Westerland geschleppt (= dann darf sie 80 km/h fahren, weil ihre erste Achse dann nicht mehr führend ist) bis zum nächstgelegenen Punkt, von dem aus sie zu ihrem derzeitigen Heimat-Standort Neumünster fahren kann = Elmshorn. Also fuhr der Zug mit der Dampflok Tender voraus von Westerland bis Elmshorn mit 80 km/h und der ex-Dänischen Nohab als Zuglok, dann wurde der Dampfer in Elmshorn ausrangiert und die Nohab zog den Zug alleine mit recht hoher Geschwindigkeit nach Hamburg zurück – DIES aber konnte wegen Bauarbeiten (ausgerechnet an diesem Abend!) nicht über die normale Strecke erfolgen, sondern mußte einen großen Umweg durch Hamburg nehmen, wobei über die Güter-Umgehungsbahn via Rothenburgsort aus südlicher Richtung der Hamburger Hbf angelaufen wurde und dann via Dammtor nach Langenfelde zum Abstellbahnhof. Also ist diese Zugzielanzeige tatsächlich RICHTIG = Von Sylt kommend zuerst durch den Hamburger Hbf und DANN erst durch Dammtor, das erscheint auf den ersten Blick als Fehler in der Anzeige, ist aber genau SO gefahren worden, wobei die Nohab einen bemerkenswert guten Eindruck gemacht hat!

<62> Der fertig zusammengebaute Sonderzug wird in Westerland an den Bahnsteig geschoben, wobei der Blick auf das alte Ausfahrsignal fällt, dessen Tage gezählt sind – Das NEUE Signal steht bereits unmittelbar hinter dem alten, es wird in Kürze die Funktion des Formsignales übernehmen, und dann ist es egal, wo der Bediener sitzt = Er kann nebenan sein oder auf Mallorca am Strand!
<63> Der fertige Zug am Bahnsteig Westerland
<64> Und dann gab es die Gelegenheit, diese Feinheit nochmal genau unter die Lupe zu nehmen: Der in diesen Galerien schon mehrfach erwähnte alte Flicken! Hier ist er deutlich sichtbar und auch sein Ort wird deutlich
<65> Dieser Flicken ist bereits auf Bildern der 1104 aus dem Jahre 1965 eindeutig nachweisbar und stammt wahrscheinlich schon aus der frühen Nachkriegszeit, als die 01 1103 (!) wieder fahrfähig gemacht wurde, wobei dieser Flicken möglicherweise Einschußlöcher aus dem Kriege verschloß. 1952 wechselte der Tender dann in Kassel von der 1103 an die 1104, an der er dann bis zum Ende ihrer Dienstzeit 1974 verblieb. Bei der Aufarbeitung der Lok war der Flicken bewußt nicht entfernt worden, der Tender wurde quasi um den Flicken herum neu zusammengeschweißt, um die Lok so original wie möglich zu erhalten => Dieser Flicken ist ein Alleinstellungsmerkmal der 01 1104!
<66> Bei genauem Hinsehen kann man noch weitere Flicken erspähen, die unangetastet blieben
<67> Aber dies hier hat sich seit der letzten Sonderfahrt der 1104 signifikant verändert: Sie trägt kein „Gipsbein“ mehr! Die hier im Vordergrund sichtbare Rohrleitung war bei den ersten Fahrten der Lok WEISS, weil sie derart auch einige Monate lang während ihrer letzten Dienstzeit in Rheine unterwegs war. Nun aber hat man die Rohrleitung an die schwarze Farbe der Lok angepaßt, es ist die erste Fahrt ohne Gipsbein
<68> Auf geht´s. Wir verlassen die Insel schon wieder. Und dabei fällt der Blick auf ein neues Einfahrsignal, vermutlich ein Vorsignal-Wiederholer
<69> Dann ergab sich dieser seltene Blick: Kurz vor dem Bahnhof Morsum wird die Strecke wieder zweigleisig
<70> Und etwas weiter, nämlich zwischen Morsum und dem Damm, stand nochmal Christian bereit für dieses herrliche Streiflicht-Bild – Besten Dank!
<71> Dann der Hindenburgdamm von 1927! Ein Gegenzug kommt uns entgegen, aber Keiner nimmt Anstoß an den Fotografen, die nah am Gleis stehen. Hier weiß man eher als in Kohlscheid, daß Eisenbahnpaparazzi keine potentiellen Suizidanwärter sind und „nur“ ein gutes Bild haben wollen!
<72> Christian Anders: „Es fährt ein Zug nach Nirgendwo . . .“
<73> Und da ich selber ja kein Bild von dem Zug haben kann, in dem ich sitze, hat uns Jens Grünebaum wieder geholfen und ein weiteres ganz starkes Abendlicht-Foto des ungewöhnlichen Zuges auf dem Damm zur Verfügung gestellt – Herzlichen Dank!
<74> Filmender Fahrdienstleiter im Kreuzungsbahnhof KBF Lehnshallig, ebenfalls ein Stellwerk ohne Überlebenschance
<75> Bei ganz schwierigem Licht stand Hardy für uns nochmal vor Niebüll
<76> Und hat die beiden höchst ungewöhnlichen Loks festgehalten – Besten Dank an Hardy!
<77> Niebüll, Beschleunigung nach kurzem Signalhalt, dann kam der Abend . . .
<78> Und mit dem Abend kam die Abendsonne mit feinem Licht um die Ecke
<79> Und die Sonne verabschiedete den Tag und den Sonderzug mit einem genialen Sonnenuntergang hinterm zu öffnendem Fenster
<80> Ankunft Hamburg Hbf Gleis 13 um ein Uhr morgens am 9. Juli – Das Ende einer feinen, wunderbaren Reise
<81> Das Souvenier wird noch in vielen Jahren an diesen denkwürdigen Tag erinnern und an eine röhrende 01 . . .
<82> Und weil es so schön paßte, zum Abschluß noch eine Nachtaufnahme aus Hamburg mit einem Gruß in die Welt!

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Das war die erste große Solo-Fahrt der wiedererstandenen 1104,

Vielen Dank für Euer Interesse

– und fahrt selber mal mit bei einer Sonderfahrt,

denn nur dadurch wird das Projekt unterstützt !!

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