Am 23. Februar 2023 wurde mit nur sehr kurzer Vorlaufzeit bekannt, daß die Firma RailAdventure den Auftrag bekommen hatte, einen zuletzt als Ersatzteilspender verwendeten Et 420 von Düsseldorf aus nach Opladen zu bringen zum Verwerter ihres Vertrauens. Die Drähte liefen heiß und schließlich gab es ungefähre Eckdaten der Fahrt, die sich durch Verspätungen bis nach Sonnenuntergang hinzogen, aber dennoch ein paar (grenzwertige) Aufnahmen entstehen ließen. Bitte schön:
<1> Etwa zeitgleich mit der Ankunft des Schrottis in Opladen rollte 482 025 durch die Szene<2> Und in dieser Zusammenstellung erreichte der Überführungszug sein Ziel Opladen<3> Nun auch mit Kilometertafel = Km 48,8 = Ausweichgleis der neutrassierten Güterstrecke durch Opladen<4> Auch eine Standaufnahme der Zuglok war noch drin, während hinten die Hilfsluftleitung entfernt wird, mit der der bremslose 420 überbrückt war<5> Dann setzte 139 558 mit dem ersten Bremswagen ab und fuhr um ihren Zug herum<6> Dabei ließ die Lok einen Blick auf ihre Daten zu und wir sehen: Sie hat eine noch recht frische HU aus Dessau<7> Beim Zurückdrücken ist korrekt die Spitze besetzt. Wir sehen einen der beiden Bremswagen, der eine Scharfenberg-Kupplung trägt, wodurch offenkundig wird, daß er desöfteren für Triebwagen-Überführungen eingesetzt wird. Es ist der 2797 016, ein „Habfis“ von RADVE (RailAdventure München)<8> Im Nachschuß sieht man den zu umfahrenden Zug mit dem traurigen 420<9> Dann geht´s los: Die Diesellok schiebt den Rest eines ehemaligen Et 420 in den Benderanschluß, eine Sackgasse . . .<10> Vorne läuft nun der 420 903, der eigentlich der 901 ist, doch dazu weiter unten mehr<11> Wir sehen nicht nur den traurigen Zustand, sondern nun deutlich auch die BEIDEN angeschriebenen Nummern: Am Rahmen steht die NVR-Nummer 420 901, an der Front sehen wir die Betriebsnummer 420 903, was zunächst für Verwirrung sorgte<12> Dies ist der Mittelwagen, aber auch er trägt ZWEI verschiedene Nummern!<13> Hier sehen wir, daß am Rahmen 421 401 steht, während die Nummer am Dach 420 403 lautet – Wie kann das sein?<14> Und dies ist der zweite Triebkopf, und er trägt KEINE zwei Nummern<15> Hier sehen wir, daß beide Nummern übereinstimmen als 420 403 . . .
An dieser Stelle die Erklärung für den Nummernsalat:
Zu einer Zeit, als längst schon die Mehrzahl aller 420 abgestellt war, ergab sich im Stuttgarter S-Bahn-Netz ein Fahrzeugmangel. Daher baute man aus abgestellten Zügen die jeweils noch gut erhaltenen Einzelwagen zu mehreren neuen Zügen zusammen. So kam der Triebkopf 420 403 an einen „neuen“ Mittelwagen und einen ebensolchen Endwagen, die beide vorher im Zug mit 420 401 liefen. Seitdem lief der Zug als Triebzug „403“, wobei diese 403 aber nur oben als reine Zugnummer angeschrieben war, während in der Rahmennummer die jeweils richtige (urspüngliche) Nummer erhalten blieb. In dieser Konstellation war der Zug bis zum Fristablauf im Jahre 2014 unterwegs und diente danach in Düsseldorf als Ersatzteilspender für andere Et 420.
Also hier nochmals die genauen Nummern des Triebzuges 403:
Erster Triebkopf = 420 403 (= der ursprüngliche, richtige 403)
Ersatz-Mittelwagen = 421 401, beschriftet als „421 403“, weil nun zum Tz 403 gehörend
Zweiter Kopf = ebenfalls ein Ersatzwagen = 420 901, beschriftet als 420 903, weil er nun zum Tz 403 gehört
<16> Und hier ein Blick auf den zweiten Bremswagen, es ist der 2797 015<17> Und ein Blick auf die Hilfs-Kupplung zwischen Wagen und Zug<18> Dann kommt die zweite Zuglok ins Blickfeld, es ist die ER 20 „Herkules“ von Siemens mit Österreich-Zulassung als 2016 902<19> Diese Lok ist gerade erst seit ein paar Wochen bei RADVE und gehörte vorher der Steiermärkischen Landesbahn<20> An dieser Stelle bedeutet ein Schild die Örtlichkeit, damit keine Zweifel aufkommen . . . Als noch „gute“ Lok sollte man hier möglichst schnell wieder das Weite suchen . . .<21> Das tat die schöne V-Lok auch sogleich, hier sehen wir sie schon beim umsetzen ziemlich grobkörnig und ohne jedwedes Fotolicht, nur mit Mühe konnte Photoshop noch etwas halbwegs Zeigbares daraus basteln<22> Hier mal zwei Bilder der Fahrt in unterschiedlichen Bearbeitungen<23> Auch eine Nahaufnahme war noch drin Dank langsamer Fahrweise<24> Und der Nachschuß offenbart uns die genaue Wagennummer als Habfis 87 80 2797 015-0 D-RADVE<25> Dann war Zeit für die „Besichtigung“ des vor dem Bendertor abgestellten 420, der hier vorne den einzigen richtigen „403-“ Wagen zeigt<26> Eine Scheibe ist ihm geblieben als theoretisch noch verwendbares Ersatzteil<27> Aber diese Scheibe wird den ersten Baggergriff schon nicht mehr überleben<28> Ein Abschiedsbild einer traurigen 420-Hülle<29> Ein Blick durch eine offene Tür: Der Zug ist nieder, da ist nichts Brauchbares mehr zu holen<30> Nochmal ein genauer Blick auf die beiden Nummern des Mittelwagens, die weiter oben erklärt sind = Die Rahmennummer ist die richtige Nummer dieses Wagens, die obere Nummer ist die (letzte) Zugehörigkeit zu einem anderen Triebzug, eben zum 403<31> Auch am Ersatz-Endwagen gibt es zwei Nummern: Die Richtige und die letzte Zuordnung zu einem anderen Zug<32> Die Lauffähigkeitsbescheinigung und der Hinweis auf die nicht funktionierende Bremse<33> Ein Blick in den Führerstand des 901 = leergeräumt<34> Alle verwendbaren Komponenten sind entfernt, dieser Wagen ist tatsächlich nur noch Schrott<35> Ein letzter Blick, nun mit dem 901/903 vorne, das war´s dann . . .
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Aber es gibt noch ein Bonus-Bild:
Mir ist der echte 420 403 tatsächlich einmal vor die Linse gekommen, und zwar in meiner Zeit als Lokführer. Ich stehe hier gerade neben meiner Lok in einer Baustelle im Bahnhof Weil Der Stadt (Großraum Stuttgart), als eine fahrplanmäßige S-Bahn eben als 420 403 vorbeisummt! Ob es sich hierbei um den vollen 403-Zug handelte, oder ob es schon der Ersatzzug mit den zwei 401-Wagen war, kann ich dabei nicht sagen, denn es gibt leider keinen Nachschuß dieses Motivs . . .
Bonusbild 36: Der 420 403 bei der Einfahrt in Weil Der Stadt im August 2007 (Vergleiche mit Bild 25!)
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Dank für Euer Interesse
Sollte es Neues beim Bender geben, werdet Ihr es hier erfahren
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