Die Aufarbeitung

Hier: Galerie Nr. 210 im Ordner 31 „01 1104“

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Version 20 06 23 mit 55 Bildern

01 1104 – Die Aufarbeitung bei EWK

Am 8. Juni 2023 war es vollbracht: 01 1104 hatte die Hauptuntersuchung nach fast 50-jähriger Standzeit bestanden und konnte betriebstauglich in Dienst gestellt werden. Welcher Aufwand dazu erforderlich war, soll mit den nachfolgenden Bildern symbolhaft dargestellt werden, die teilweise von Herrn Thomas Huhn persönlich angefertigt und uns zur Verfügung gestellt wurden (Vielen Dank dafür an EWK!). Dabei können Bilder aber nur einen kleinen Teil von den Problemen und Herausforderungen darstellen, die tatsächlich anstanden und alle Beteiligten immer wieder vor neue Herausforderungen stellten. Hier ein Einblick in die mehrjährige harte Arbeit, dabei stammen die ersten Bilder von mir (von einer eigenen Besichtigung der Werkstatt in Krefeld aus dem Jahre 2018) und die weiteren Bilder von Thomas Huhn mit feinen Details aus der Zeit danach bis zur Fertigstellung:

<1> Das Logo der Werkstatt, die damals noch in Krefeld war, heute Mönchengladbach
<2> Geschäftsführer Dipl.Ing. Thomas Huhn, der „Macher“ der 1104!
<3> Eine der wenigen Besuchergruppen in Krefeld an der 1104
<4> Dies war mehrere Jahre der Standort der 1104 in Krefeld, hier bekam sie neues Leben eingehaucht
<5> Ein seltener Blick auf die Rohrwand (siehe dazu Bild 28!)
<6> Zylinder und Rahmen
<7> Rahmendetails und geschweißter Rahmenriss (auf den weiter unten nochmal Bezug genommen wird = siehe Bilder 35 und 36!)
<8> Ein Schiebergehäuse
<9> Öffnung fürs Dampfeinströmrohr in der Rauchkammer
<10> Puzzle für Fortgeschrittene! Wer von uns würde es lösen können ??
<11> Kesselisolation und Übergang zur Feuerkiste
<12> Führerhaus
<13> Führerstand und Übergang zum Tender
<14> Achshalter und Gleitplatten im Rahmen
<15> Nischen in der Rauchkammer
<16> Zylindergruppe
<17> Blick in den Mittelzylinder
<18> Antrieb „rechts außen“
<19> Rauchkammer mit Nische
<20> Stangen unbearbeitet
<21> Stangen bearbeitet
<22> Bausatz „Wir bauen eine 1104“
<23> Blick durch einen Rahmenträger zur Feuerkiste
<24> Rahmen rechts mit Achshaltern
<25> Feuerkiste
<26> Rahmen und Kessel beim Zusammenbau
<27> Alte Schamott-Steine (wurden später neu angefertigt)
<28> Eine Ersatz-Rohrwand für eine 01.10 (siehe dazu Bild 5!)
<29> Der Tender der 1104 (ursprünglich geliefert mit 01 1103, seit 1952 an der 1104)
<30> Man sieht, welche Bereiche erneuert wurden und welche nicht, und . . .
<31> Und man sieht deutlich den uralten, aufgeschweißten Flicken am Tender links hinter dem Führerhaus. Auf den ältesten bekannten Bildern der 1104 ist dieser Flicken bereits auzumachen, also spätestens seit 1965 belegt – DESHALB wurde er bei der Aufarbeitung auch NICHT entfernt, sondern bewußt unangetastet gelassen: Es ist ein Alleinstellungsmerkmal der 1104 und gehörte wahrscheinlich schon vorher zur 01 1103, von der die 1104 Anno 1952 in Kassel diesen Tender bekam. Man könnte vielleicht auf die Reparatur von Einschußlöchern aus dem Kriege denken
<32> Blick in den Tender, in dem dann einmal 38 Tonnen Wasser Platz finden werden (!) Wann gibt es schon einen solchen Anblick ??

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Und dann gibt es noch spezielle Feinheiten,

Vielen Dank für diese Dokumente an Thomas Huhn!

<33> Ausgebrochene alte Schweißnaht einer Achslagerführungsplatte an der Rahmenwange
<34> Das ausgebrochene Stück aus damals (schlecht) aufgeschweißtem Material
<35> Eine EWK-Schweißerin (!) beim Ausfugen eines Rahmenrisses (siehe oben = Bild 7!)
<36> Ultraschallprüfung der Schweißnaht (gehört thematisch ebenfalls zu Bild 7 weiter oben)
<37> Der völlig zermürbte und vielfach gerissene Stehkesselträger wird neu aufgebaut
<38> Ausrichten der rechten Kreuzkopfgleitbahn mithilfe des historischen Zylinderfernrohres von Carl Zeiss Jena
<39> Teile des Zylinderfernrohres aus Jena
<40> Eine OLVA- Ölsperre
<41> Aber wie bei so vielen Teilen der Lok ist außer dem Gehäuse Nichts mehr zu gebrauchen
<42> Nun drei Bilder eines Bremshängeeisens der Kuppelradbremse: Hier im deformierten und verschlissenen Zustand
<43> Hier im Schmiedefeuer zum richten
<44> Und fertig bearbeitet zum Einpressen der gehärteten Buchsen
<45> Nachdrehen der Schwingenzapfen
<46> Verschlußschraube zum Öl nachfüllen: Über viele Jahre hinweg nicht mit dem speziellen Schlüssel geöffnet und verschlossen, sondern mit dem Hammer – So war das üblich, wenn der korrekte Schlüssel nicht sofort zur Hand war . . . Daneben ein nach Zeichnung gefertigtes Neuteil
<47> Tiefe Riefen im linken Zylinder machen ein „Ausbohren“ notwendig
<48> Die Ausbohr-Vorrichtung des Zylinders in Betrieb
<49> Nochmals drei Bilder eines Arbeitsganges: Die mittlere Treibstange war völlig ausgeschlagen und schon über dem zulässigen Grenzmaß der Bundesbahn
<50> Also mußte „aufgeschweißt“ werden . . .
<51> . . . und auf das Urmaß neu herunter-gefräst
<52> Lagerschalen der „Mitte“ hinten: Sie stammten von zwei anderen Loks, so war z.B. die Nummer 01 1084 feststellbar. Diese Lagerschale mußte mit Bronze aufgeschweißt werden . . .
<53> . . . und dann auf Maß abgefräst und neu ausgegossen werden
<54> Nur ein paßgenauer Sitz der Lagerschalen in der Stange sorgt für gute Wärmeableitung und damit für geringe Lagertemperaturen, was sich bei der Probefahrt bestätigt hat
<55> Nach dem Ausgießen und Verputzen der Lagerschalen müssen sie in die Treibstange eingesetzt und ausgebohrt werden, danach wird zum Fräsen der Filznuten (zum ölen bzw. schmieren) wieder alles auseinandergebaut – Das waren schon aufwändige und kniffelige Arbeiten in einer Weise, die vom Riesenbauteil mit Kran bis zur Feinstschraube mit Pinzette reichte und an vielen Stellen Präzisionsarbeit auf 10.tel Millimeter erforderte . . .

Soviel zu diesem beeindruckenden Thema, ganz herzlichen Dank an Thomas Huhn für diese besonderen Bilder!

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Dank für Euer Interesse

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