232 001 (V320 001)

Eine der faszinierendsten Lokomotiven der Neuzeit ist zweifelsohne die Riesenlok V320 001, die 1962 auf die Räder gestellt wurde und alles Andere an Dieselloks in den Schatten stellen sollte. Aber irgendwie lief die Zeit an ihr vorbei, es blieb bei einem Einzelstück, das nur im Probeeinsatz bei der Bundesbahn war und seitdem in privater Hand durch Deutschland und Italien fuhr. Kurz vor der Jahrtausendwende kam sie zurück nach Deutschland und machte Furore beim Gleisbauunternehmen Wiebe, bis 2016 die Motoren vorläufig ausgingen und ein Weiterbetrieb als wirtschaftlich nicht sinnvoll angesehen werden mußte. 2020 befindet sich die Lok mit der exakten Typbezeichnung „DH 4000“ rollfähig im Eisenbahnmuseum Wittenberge. Zum detaillierten Lebenslauf siehe hier oder bei Wikipedia – die Lok hat es zu einem eigenen Eintrag dort geschafft. Mir kam die riesige Lok mehrfach im Laufe der Jahre vor die Kamera, und davon soll diese Galerie zeugen. Riesig? Aber ja: sie ist mit 23 Metern länger als ein Dampfer der BR 44!! Bitte schön, Vorhang auf:

Nur ein Problem ergibt sich dabei: Ich bekomme die Bilder nur schwer in eine korrekte Reihenfolge, weil Aufschriebe fehlen und falsche Daten gespeichert sind, aber interessant sollten die Bilder dennoch sein.

Bild 17697. Das erste mal bekam ich die Lok in greifbarer Nähe im Jahre 1993, und zwar bei der Teutoburger Wald Eisenbahn TWE in Tecklenburg. Dort war sie aber gerade kalt im Schuppen und wurde repariert, sodaß kein Bild der beeindruckenden Länge dieser Lok möglich war, sondern nur diese Frontaufnahme hinter einem für mich geöffneten Tor
Bild 23033. Nach der TWE-Zeit ging die Lok für mehrere Jahre nach Italien und wurde schließlich kurz vor der Jahrtausendwende wieder zurückgekauft, um sie einer gründlichen HU zu unterziehen. Dieses Bild und die nachfolgenden sind mit „2000“ beschriftet, was aber nicht sein kann, da die Lok bereits im März 2000 aus der HU kam im Werk Neustrelitz und diese Bilder sicherlich VORHER entstanden, also vielleicht im Herbst 1999, sorry für fehlende Daten
Bild 23034. Und dort am Fotopunkt, übrigens im Bw Oberhausen-Osterfeld-Süd, wo mich ein pfeifendes nettes Vögelchen hinbeordert hatte, ergab sich sogar ein Blick auf den Führerstand dieser Doppel-216. Wir sehen die Ähnlichkeit zur V160-Familie
Bild 23035. Und wir sehen das beeindruckende Handrad mit dem Design und dem Flair von Anfang der Sechziger Jahre! So ähnlich waren auch die Auto-Lenkräder einer Mercedes-Heckflosse gestaltet oder vom Opel Kapitän
Bild 23036. Dort in Osterfeld war Zeit für eine genaue Besichtigung und einige Bilder rundum
Bild 23037. Auch ein Design-Vergleich mit der aus ihr abgeleiteten Frontform der V160 war möglich
Bild 23042
Bild 23043
Bild 23044. Hier sehen wir die große Ähnlichkeit zur V160: Den ähnlichen Neigungswinkel zur Fensterpartie
Bild 23047
Bild 23051. Und hier wird erst die riesige Länge der Lok deutlich: 23 Meter! Damit LÄNGER als eine Baureihe 044 !
Bild 23051 Vergrößerung. Und hier sehen wir die beiden Charakterköpfe nebeneinander, man beachte die doch unterschiedlichen Winkel des Frontdesigns
Bild 22483. Vermeintlich beim nächsten Treffen der Lok im Museum Dahlhausen, wo sie vorübergehend für einige Tage gesichert abgestellt war, ist sie offenbar gerade aus der HU in Neustrelitz zurückgekommen, die mit dem 01. März 2000 angegeben ist
Bild 22486. Hier sind keine Daten angeschrieben, möglicherweise wurde genau dies in Dahlhausen erst erledigt, wir wußten zu diesem Zeitpunkt auch immer noch nicht, wer der neue Eigentümer war
Bild 22492. Auch auf diesem Bild kommen die riesigen Ausmaße der Lok zur Geltung: 23 Meter!
Bild 22494
Bild 22496. Auch hier war Zeit und Gelegenheit für ein paar Details wie den sauber aufgearbeiteten Frontgrill
Bild 22497. Wir haben noch geraten, wem die Lok nun gehört, aber sicher ist, daß meine Karteidaten mit „1998“ ganz sicher FALSCH geraten sind, wir sind bestimmt NACH der HU aufeinandergetroffen
Bild 22014. Das nächste Bild muß dann (rückwirkend betrachtet) kurz nach den Bildern aus Dahlhausen entstanden sein, denn hier sehen wir die ersten Beschriftungen, aber immer noch keinen Eigentümer
Bild 22015. Immerhin war das HU-Datum 01.03.00 im Werk „628“ = Neustrelitz nun angeschrieben, daher konnte ich diese Bilder einigermaßen richtig einsortieren in den April 2000
Bild 22016. Ortskundige erkennen nun den Aufnahmeort: Wir sind im GBf Duisburg-Wedau am Stellwerk „Wnt“, wo ein kleiner Halt eingelegt wurde auf einer Überführung zu einem unbekannten Ziel
Bild 22017. Hier gab es noch eine Detailaufnahme der Lampen
Bild 22018
Bild 22019
Bild 22021
Bild 22022. Dies war dann die sogenannte Standard-Aufnahme nach den Normalien von Carl Bellingrodt, der vorgab, „der Innenrand des äußeren Puffers müsse genau den Kupplungsbolzen schneiden“ – was hier exakt umgesetzt werden konnte
Bild 22023. Hier sehen wir das eben erwähnte Stellwerk Wnt und die Lok, die gerade umgesetzt hat zur Weiterfahrt
Bild 00474. Und dann im September 2000 (hier ist fälschlich 2002 angegeben) konnte die Lok nochmal angetroffen werden, und nun stand der Eigentümer und Nutzer deutlich angeschrieben: Die V320 001 war zur Lok „7“ von Wiebe Gleisbau aus Achim (und Nienburg) geworden
Bild 17411. Aber an der Seite stand die ursprüngliche Nummer dennoch angeschrieben, wobei diese Nummer nur Geltung hatte in der Zeit von 1962 bis 1968, danach wurde die Lok zur 232 und wäre 1992 fast zur Doppelbelegung geworden, denn die 132 001 der DDR wäre ja ebenfalls zur 232 001 geworden, wenn sie nicht kurz vorher ausgemustert worden wäre
Bild 17412. In schwierigem Licht ganz weit im Osten hatten wir die Lok zufällig auf freier Strecke entdeckt
Bild 17413. Wir sind in der Nähe von Rostock in einer Gleisbaustelle
Bild 17414. Das Überschreiten der Gleise war hier kein Problem, der Zug stand festgebremst in der Baustelle und es gab einen provisorischen BÜ
Bild 17415. Sieht aus wie eine Streckenaufnahme, aber es ist der stehende Schotterzug, der gleich neuen Schotter verteilen wird
Bild 17416
Bild 17418
Bild 17420
Bild 17421
Bild 17422 im starken Gegenlicht
Bild 17423. Und hier mit dem Hinweis auf die Baustelle, in der wir uns befinden. Und sieheda: Zumindest augenscheinlich sind tatsächlich mal ostdeutsche Unternehmen mit dieser Aufgabe betraut
Bild 17258. Und ein vorläufig letztes mal begegnete mit die Lok in meinem „Wohnzimmer“ quasi vor meiner Haustüre im Duisburger Stadtwald an der Lotharstraße (ELOT), dies war im April 2015. Einige Monate später wurde die Lok abgestellt und kam mir bisher nicht wieder vor eine Linse, könnte aber täglich angetroffen werden (zu den Öffnungszeiten) im Eisenbahnmuseum Wittenberge
Inzwischen liegt diese lizensierte Version des Originalbildes von 1969 (München Hbf) vor, die ich hier zeigen darf. ©Copyright Fotoverlag Reinhold Jungels REIJU, Schaafheim

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Dankeschön für Euer Interesse

Fortsetzung demnächst in diesem Theater

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