DDR 3.Teil

30 Jahre Einheit – 30 Jahre Ende der DDR

Der 9. November war der Tag der Maueröffnung, und aus diesem Anlaß gibt es nun hier den drittenm Teil meiner DDR-Galerie, nachdem bereits zwei Teile fertig waren zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober. Auch diese Bilder sind wieder bewußt nicht sortiert und sollen einen Eindruck vermitteln, ohne zu werten. Nur die wenigsten davon haben Bahnbezug, aber alle haben zu tun mit der DDR, dem zweiten deutschen Staat, den es bis 1990 gab – und von dem schon heute kaum mehr Jemand etwas weiß . . . (was vielleicht auch gar nicht so schlecht ist). Bitte schön:

Bild DIG38050. Ein Foto voller Symbolkraft: Ein Blumenstrauß aus lauter Wildblumen, die im ehemaligen Todesstreifen gewachsen sind und auf einmal sogar nutzbar wurden! Viele Tiere und Pflanzen gab es im Todesstreifen, wo sie ihre relative Ruhe hatten. Es waren seltene Wildkräuer dabei und Insekten, die heute zu den geschützten Arten zählen. Es war zeitweilig eine große Freude, sich in minengeräumten Arealen abseits der Eisenbahn umzusehen und die natürliche Natur mit allen Sinnen zu erfassen
Bild DIG01087. Das Bild zum heutigen Tage, dem 9. November. Im Januar 1990 sah ich dieses Grafitto auf der Berliner Mauer, die zwar löcherig war, aber noch stand – und die genau das Datum ihrer Öffnung preisgab durch ein geniales Grafitto vor dem Brandenburger Tor
Bild DIG02395. Die DDR-Plakette. Sie hat ausgedient
Bild DIG01510. Und auch er hat ausgedient: Ein Barkas. Kurz nach der Wende liegt er schon im Schrott
Bild DIG01512. Während dieser Barkas hier noch eine Gnadenfrist bekommen hat, und das sogar mit einem Behördenkennzeichen der (West-) Bundesbahn!
Bild DIG13503. Während dieser Trabi als Scherz im „Schienenersatzverkehr“ zum Westen unterwegs ist . . .
Bild DIG06596. Er hat seinen Schrecken verloren: Der Grenzzaun. Hier am Grenzpfahl (links im Bild) war tatsächlich die Grenzlinie, ein paar Meter dahinter der erste Zaun, dann weitere Zäune auf bis zu 500 Meter, die Todesstreifen waren, aber „Schutzgebiet“ genannt wurden
Bild DIG16142. Ein geniales Bild! Exakt an der Grenze zwischen Helmstedt und Marienborn. Dort stand ein Wachtturm der DDR-Grenzer, und den konnte man noch im Jahre 1991 problemlos besteigen für solche Bilder, dann wurde er aber leider abgerissen
Bild DIG16144. Hier ist er zu sehen: Der Grenzstreifen! Oberhalb vom weißen Streifen, der hier schräg über die Fahrbahnn läuft, ist Helmstedt = Westen, übrigens genau am Brückenfundament vom Durchlass der B1, und unterhalb vom Strich ist Osten = Sachsen-Anhalt oder die frühere DDR. Diesen Blick hatten die Grenzer jeden Tag in den Westen
Bild DIG16145. Der Wachtturm. Er wird nicht mehr gebraucht. Aber man hätte ihn stehenlassen können
Bild DIG16147. „Willkommen in Sachsen-Anhalt“ und dahinter steht auf dem Mittelstreifen noch die DDR-Skulptur, in deren „Loch“ das Hoheitssymbol mit Hammer und Zirkel befestigt war (das wahrscheinlich längst in einem Partykeller hängt)
Bild DIG16148. Zum Thema Partykeller. Vielleicht fanden hier auch Partys statt. Aber vor allem wurden hier auch TODESurteile gefällt! Das ist das Büro von Stasichef Erich Mielke in der Normannenstraße in Berlin! Das ist der Schreibtisch des Bösen, der seinen Schrecken verloren hat. Dahinter einige Privatgemächer des Fürsten der Macht in der DDR
Bild DIG16149. Lauter Urkunden und Auszeichnungen für Erich Mielke, Devotionalien im Mielke- Büro, das im Jahre 1991 ein kleines Museum war
DIG16157. Ein Lada. Auch reif fürs Museum. Aber im Jahre 1991 noch unterwegs im täglichen Einsatz. Mit neuer West-Lackierung und neuem West-Kennzeichen, aber komplett in alter DDR-Ausstattung
Bild DIG16159. Wohingegen dieser Trabi ausgehaucht hat. Er steht am Straßenrand, an dem auf der anderen Seite die Stadt Cottbus ihre Gäste begrüßt – und zwar in Deutsch und in Sorbisch
Bild DIG16966. Auch ganz weit im Osten: Die A4 im Jahre 1995 kurz vor Görlitz: Die Fahrbahn auf einer Seite ist bereits neu gemacht und wird für jede Richtung nur einspurig genutzt, während auf der anderen Seite noch die Reichsautobahn-Betonplatten liegen, auf denen nie der Verkehr rollte. Später wurde auch diese Betonbahn weggerissen und zur „westlich-normalen“ Autobahn hergerichtet. Leider ist nirgsnds ein Stück der alten Reichsautobahn erhalten geblieben (soweit ich weiß)
Bild DIG18363. Ein Beleg, der zufällig gefunden wurde. Ein Ausgabe-Beleg der Grenztruppen im Großraum Wernigerode/Ilsenburg. Von einem Mitarbeiter der NVA ausgestellt, der seinen eigenen Standort nicht richtig schreiben konnte: Er hat „Stabelburg“ geschrieben, der Ort heißt aber Stapelburg! Leider wissen wir nicht, wann genau der Hauptmann Kirlum dieses Werkzeug „auf Weisung“ in Empfang genommen hat und wofür
Bild DIG38044. Aber der erwähnte Lagerplatz, der ist bekannt! Er war bei meiner Ankunft nur halbherzig gesichert und lud ein zum Verweilen . . .
Bild DIG38045. Und dort lagen Dutzende von Grenzsteinen der DDR, die leider etwas zu schwer waren für einen Abtransport. Sie waren alle neu und blieben es auch, sie wurden wohl nie mehr genutzt
Bild DIG38046. Aber das hier, das wurde noch genutzt, und zwar von mir! Diese bereits beschädigte, aber originale DDR-Grenzplakette, die wollte ich unbedingt haben trotz ihrer Beschädigung, sie symbolisierte die gerade untergehende DDR doch wie kaum ein anderes Erinnerungsstück!
Bild DIG38047. Also holte ich Bordwerkzeug aus dem Auto, was so gerade da war . . . ein kleines Hämmerchen, minderwertige Schraubenzieher und ein paar Handschuhe. Und dann gings los – ich hab fast ne Stunde gebraucht . . .
Bild DIG38048. Aber ich habs geschafft! Die Plakette wechselte den Besitzer und befindet sich noch heute in meiner Sammlung. Die Schraubenzieher allerdings nicht, die ich als Meißel genutzt hatte: Sie haben die Aktion alle drei nicht überlebt . . .
Bild DIG18400. Der ehemalige Grenzübergang Wartha/Herleshausen im Sommer 1990. Noch stehen die Schilderbrücken, die den Verkehr noch vor wenigen Monaten in die Abfertigungen führten, jetzt kann man ungehindert garadeaus fahren. Kurze Zeit später wurden die Brücken abgebaut und entsorgt
Bild DIG18841. Die Harzquerbahn im Harz. Auf der Strecke von Drei-Annen-Hohne nach Eisefelder Talmühle (also großräumig Richtung Nordhausen), genau: zwischen Sorge und Elend (!). Dortselbst konnten die DDR-Bürger einen der vorderen Grenzzäune von Nahem betrachten, eben vom Zug aus. Auf dem Kolonnenweg allerdings waren nur Grenzer unterwegs und hinter dem Zaun scharfe Hunde. Jetzt schlendern Wanderer über den Weg, der (wie so Vieles) seinen Schrecken vollständig verloren hat
Bild DIG18844. Der Grenzzaun, aber schon in abgespeckter Version. Es war einer der Vor-Zäune, denen der Todesstreifen folgte und in mehreren Hundert Meter Entfernung dann der endgültige Zaun zum Westen
Bild DIG21600. Ein durchlässig gewordener „Streckmetall“-Grenzzaun, der den Blick auf einen Wachtturm zuläßt. Wir befinden uns an einer ganz besonderen Stelle, nämlich dort, wo im Jahre 1976 ein Bundesbürger neben den Grenzanlagen auf WESTgebiet erschossen wurde, weil er eine Selbstschußanlage aus dem Grenzzaun abbauen wollte – und auf diesem Wachtrurm müssen zu der Zeit Grenzer gesessen haben, die Augenzeugen dieses Verbrechens wurden!
Bild DIG21601. Das ist genau die Ecke, die sich der Westbürger mit Namen Michael Gartenschläger (siehe Wikipedia) ausgesucht hatte: Hier hatte er bereits mehrfach erfolgreich Selbstschußanlagen der DDR abgebaut und in den Westmedien groß herausgebracht, damit wurde überhaupt erst klar, daß es sie wirklich gab! Eine einzige wollte er noch holen, dann wollte er damit aufhören – aber er hatte seinen Plan einem falschen Freund mitgeteilt, der ihn an die Stasi verraten hat, wahrscheinlich für Geld. Das Ergebnis war, daß Michael Gartenschläger in der geplanten Nacht genau hier erwartet wurde von Grenzern, die dazu auf Westgebiet gekommen waren und das Feuer eröffneten, als Michael erschien . . .
Bild DIG21604. Das ist die Stelle direkt neben dem Zaun, an dem Michael Gartenschläger starb. 1990 gab es dort noch eine Gedenkstätte, von deren weiterem Schicksal ich allerdings nichts weiß
Bild DIG21605. Der 30. April 1976 war sein Todestag
Bild DIG21617. Ein weiterer Wachtturm, diesmal in Verbindung mit unterirdischen Anlagen
Bild DIG21618. Und der dazugehörige Zaun, allerdings im abgespeckten Zustand, in dem er von vielen Einheimischen auf beiden Seiten abgebaut und im Garten weiterverwendet wurde
Bild DIG21784. Der Reichstag, heute Sitz unseres Parlaments. Aber im Jahre 1991 noch ohne seine später wieder aufgesetzte Kuppel. Dahinter eine dunkle Gewitterwand, nicht ganz unsymbolisch, denn hier krachte in den Jahren danach noch öfter ein donnerndes Gewitter . . .
Bild DIG41914. Der Berliner Dom spiegelt sich in den kupferbedampften Scheiben des Palastes der Republik
Bild DIG21788. Der Berliner Dom und daneben eben der „Palast der Republik“, der Regierungssitz der DDR. Im Volksmund allerdings kurz PdR genannt oder „Palazzo Prozzo“. Er sollte eigentlich erhalten werden, aber es stellte sich heraus, daß er stark asbestbelastet war und daher entschieden die Berliner, ihn abzureißen
Bild DIG42138. Daher ging das alles in den Müll
Bild DIG23239. Dieser Bus ist wahrscheinlich inzwischen auch im Müll. Damals, 1990, war er noch recht neu und sogar ziemlich modern, wie er so durch Wernigerode-Hasserode fährt. Etwas gewöhnungsbedürftig war nur die Jägerkleister-Reklame, die sehr schnell auch im Osten Einzug gehalten hatte
Bild DIG28944. Nun sind wir in Marienborn. Ein kleiner Bahnhof an der Strecke Magdeburg- Hannover. Aber genau an der Grenze: Es war der Grenzbahnhof! Hermetisch abgeriegelt, hier kam keine Maus rein oder raus. Aber im Frühjahr 1990 bei einer Dampfloksonderfahrt, da war alles frei zugänglich und gefahrlos zu besichtigen. Das zu sehende Signal war das Ausfahrsignal in den freien Westen
Bild DIG28945. Hier die Wachbrücke in Marienborn, die längst ihren Schrecken und ihre tödliche Gefährlichkeit verloren hat und und die in Kürze abgerissen werden wird
Bild DIG34705. Und einige Meter weiter, auf den letzten Metern DDR vor dem Stadtgebiet von Helmstedt (im Westen), da stand dann nochmals eine Wachbrücke, die notfalls einen Zug zum Stoppen gebracht hätte
Bild 34710. Ein versteckter „intershop“ in Eisenach. Siehe Wikipedia, es würde hier zu weit führen. Nur soviel: In der DDR war ALLES zu haben, was man haben wollte, auch Coca Cola oder Miele-Waschmaschinen oder Grundig-Radios. Einzige Bedingung: Man mußte in „konvertierbarer Währung“ bezahlen können, also DM oder Dollar. DANN konnte man solch versteckte Spezialläden aufsuchen und wurde drinnen königlich bedient!
Bild 34714. Ein typisches DDR-Bild. Wenngleich auch schon mit Westwaren erfüllt im Sommer 1990. Der normale DDR-Bürger machte soviel wie möglich selbst, und dazu gehörte natürlich auch die Autopflege und Wartung. Dieser stolze Trabibesitzer hatte sich eine private Bühne gebaut, wie es sie zu Tausenden gab in allen Variationen und Ausstattungen, aber nur selten wurde sowas mal geknipst
Bild 34718. Eine typische Minol-Tankstelle. Dort gab es „Normal“ als Gemisch (mit Öl) für die vielen Zweitakter, „Extra“ quasi als das Superbenzin und zusätzlich noch Diesel für die vielen landwirtschaftlichen Fahrzeuge, PKW mit Dieselantrieb gab es nur aus dem Ausland. Es gab in der DDR „VK“ = Vergaser-Kraftstoff und „DK“ = Diesel-Kraftstoff, den aber nicht an allen Tankstellen, dafür aber an vielen LPG-Zapfstellen auf dem platten Land, an denen man in der Regel auch als Touri tanken durfte
Bild 34720. Und sowas gabs kurz nach der Wende: Die Reichsbahn selber bot Videofilme von Eisenbahnen an, und zwar aus alten Archiven (schön aufgearbeitet) und aus Neuproduktionen
Bild 34721. Und so war die Grenze aus dem Westen beschildert. Als „Landesgrenze“. Die Straßen waren immer Sackgassen, viele Straßen führten allerdings auf der Ostseite als Kolonnenweg auf alter Trassierung weiter und konnten nach der Wende daher schnell wieder in Betrieb genommen werden
Bild 34723. Wenn man die Stadt kennt, die hier dargestellt ist, erkennt man auch die Szene relativ sofort . . . Wir sind in ERFURT am Domplatz! Heute ist dort alles schön hergerichtet, die Fassaden sind teilweise erhalten, dahinter ist alles neu. So sah es in vielen Städten der DDR aus, wo immer wieder improvisiert worden war, um alles zusammenzuhalten
Bild 34726. Das Rathaus von Plaue. Noch sehr „demokratisch“, aber als Wahlbezirk „56“ beschildert für die ersten freien Volkskammerwahlen der DDR
Bild 34730. Gutenfürst. Auch ein Grenz-Bahnhof zum Westen. Die Zäune stehen noch und der alles üerragende Wachturm, der nur noch vom Giganto-Lichtmast getoppt wird. Hier wäre man ein paar Monate vorher recht gut in der Schußlinie gewesen . . .
Bild 34737. Mehrfach habe ich schon geschrieben „Hat seinen Schrecken verloren“ – Hier paßt der Spruch aber genau: Dieses schöne, friedliche Häuschen an der Landstraße, das war zu DDR-Zeiten die HÖLLE schlechthin! Die Bude war voller Waffen und Munition, voll mit den modernsten Kommunikationseinrichtungen der Welt (= ja, auch Westwaren waren hier verbaut!). Das war die von Bürgern so genannte „Vorfilzung“, es war die letzte Kontrollstelle vor der Einfahrt ins Sperrgebiet vor dem Grenzzaun zum Westen. Und diese Straße war besonders gesichert wegen der Gegend um die herum: Wir sind im Harz kurz vor Schierke, und damit nicht weit entfernt vom Brocken mit seinen Abhöranlagen
Bild 38043. Zu einem noch etwas früheren Zeitpunkt sieht man deutlich die Mechanik der Schranke. Und keineswegs (wie sonst überall üblich) mit Handantrieb, sondern elektrisch aus der Bude heraus gesteuert, also ziemlich modern und vielleicht von Siemens geliefert. Wer auch immer vorhatte, ins Grenzgebiet zu kommen: HIER war Schluß aller Bemühungen
Bild 34746. Hier war tatsächlich noch eine Grenzplakette vorhanden, sonst waren alle bis zum März 1990 restlos verschwunden. Und auch diese hier in einer kleinen Grenzerkaserne bei Wernigerode, wird später in privater Hand verschwunden sein
Bild 34859. Ein Sonderzug mit Dampf! Mit 01 137 und 03 001. Geknipst aus einem Wachtturm der Grenzanlagen in Gerstungen! Ein Husarenstückchen der Wendezeit! Dies war also der Blick der DDR-Grenzer auf Züge, die vom Westen her nach Gerstungen hereinkamen, und natürlich waren die Grenzer auch höher angesiedelt als der Fahrdienstleiter in seinem Stellwerk. Links der Lokschuppen vom Bw Gerstungen
Bild 34868. Nicht direkt Grenzanlagen, aber mit starkem Bezug zur Grenze: Die alte Eisenbahnstrecke Kassel- Eisenach zerschnitt mehrfach die Landesgrenze durch deren Zickzack-Verlauf. Daher baute die DDR eine Umfahrungsstrecke für die internationalen Züge, die dadurch nur noch einmal (bei Gerstungen) die Grenze passieren mußten. Hier kommt 01 1066 mit einem der letzten Züge über diese „Förtha“-Umleitung in Gerstungen an, links von uns liegt die alte Strecke, in die hier wieder eingefädelt wird. Kurze Zeit später wurde die gesamte Strecke wieder abgebaut und diese Brücke aufgelassen
Bild 34869. Hier haben wir mal eine DDR-Feuerwehr auf einem IFA W50-Fahrgestell. Das war moderner Standard zur Zeit der Wende und absolut funktionsfähig
Bild 36373. Auch dieses Gebäude war funktionsfähig, und zwar über Jahrzehnte! Es ist der „Tränenpalast“ in Berlin. Ein Nebengebäude vom Bahnhof Friedrichstraße, in dem sich die in den Westen Ausreisenden letztmalig von ihren Angehörigen verabschieden konnten, bevor sie in die Katakomben der Abfertigung geleitet wurden
Bild 38051. Noch was, das seinen Schrecken vollständig verloren hat. Ein NVA-Trabi, ein Armeefahrzeug, nun in privater Nutzung
Bild 38052. Eine typische Zutat der DDR: „Bereich der vorbildlichen Sicherheit und Ordnung“. Heißt auf deutsch: Dort, wo ein linientreuer Vertreter des Volkes (oder eher der Partei) das Sagen hatte und gründlich aufgeräumt hat mit allen nicht linientreuen Ansichten, dort wurde das Areal besonders ausgezeichnet und gelobt mit einer solchen Plakette, die man dann neben die Haustür geschraubt bekam
Bild 38055. Einer der wenigen erfolgreichen Versuche, im Frühjahr 1990 noch einen vollständig erhaltenen Grenzzaun zu finden, der auch noch die Winkelstreben mit Stacheldraht besaß! So sah er wirklich aus, der letzte Zaun zum Westen
Bild 38056. Während dieser Zaun schon abgeräumt ist
Bild 38062. Abgeräumt wurde auch dieses Schild auf dem Müll: „Schutzstreifen!“ – Auf Deutsch haißt das „Todesstreifen“, vermint und gesichert . . .
Bild 38064. Ein Fabrikschild der AWE – VEB Automobilwerke Eisenach, später Wartburg und noch später, sowie viel früher als „Opel“ bezeichnet!
Bild 38065. Ein weiteres Fabrikschild aus Eisenach, sogar farbig hinterlegt, aber (für mich) unklar, aus welcher Zeit es stammt und wo der Bezug zur Auto-Union ist, deren Logo unten erkennbar ist (die vier Ringe)
Bild 38066. Ein weiterer Wachturm und der zarte Hinweis, daß Gregor Gysi nicht immer so populär und anerkannt war wie heute
Bild 38085. An dieser Stelle (in Magdeburg) stehen wohl heute Schilder in Deutsch und Englisch, aber zu DDR-Zeiten war die „normale“ Fremdsprache Russisch
Bild 41909. Das ist der Veranstaltungsraum für die Jahrestagung des „Erich-Honnecker-Fanclubs“ . . . – Nein. Scherz beiseite. Sowas gabs auch im Westen bis zur Einführung der Handys. Und wieder mit einem zarten Hinweis, daß nicht alle Bürger der DDR mit einem „Beitritt“ der alten Länder nach Artikel 23 des Grundgesetzes einverstanden waren
Bild 41913. Blick aus einem Wachturm, im dem noch nicht alle Scheiben zerschlagen waren. Hier sieht man die auch in berlin beim Palazzo Prozzo genutzten kupferbedampften (also getönten) Scheiben, die eine DDR-Spazialität waren und im Lande hergestellt wurden
Bild 41915. Eine Grenze, die viele Tote produziert hatte und plötzlich ihren Schrecken verloren hat. Da ist plötzlich ein Loch in der Hundelaufanlage, die Köter sind weg, der Stacheldraht ist eingeschmolzen . . und man fährt einfach durch
Bild 41917. An der heutigen B242 im Harz. Heute ist dort alles zugewachsen und nicht mehr erkennbar, wo und wie die Grenze verlief
Bild 41918. Wie harmlos der Schuppen aussieht! Nichts erinnert mehr an die tödliche Gefahr, die von dieser Kontrollstelle einmal ausging und an der nicht mehr diskutiert wurde!
Bild 1190340. Die Schwarz-rot-goldene deutsche Fahne mit dem „Problem“ . . . äh . . . Emblem natürlich. Das Hoheitszeichen der DDR, die es gottseidank nicht mehr gibt
Bild 41920. SO möchte man einen Wachturm sehen: „Betreten und Benutzen verboten!“ – Was für ein geniales Grafitto, welche Symbolkraft in einem Bild! Ich möchte hoffen, daß wir eine solche Grenze NIE WIEDER in Deutschland haben werden
Bild 1190344. Aber das hier, das darf es noch lange geben: Das Feinste, das von der DDR übergeblieben ist: Ein excellenter Kräuterlikör, für den man früher großen Aufwand treiben mußte – heute steht er bei Rewe im Regal . . . Und das ist gut so!

Dank für Euer Interesse bisher und Auf Wiedersehen vielleicht bei einer Fortsetzung der DDR-Galerien zu gegebener Zeit!