Der Neubau des Duisburger Hbf (Teil 3)

Galerie 213 im Ordner 25 „Duisburg“

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Version 20 09 23 mit 37 Bildern (mit neuen Bildern ganz unten)

Hier: Der Abriß des Bahnsteigs 10/11 ab Juli 2023

Nun kommen wir im Sommer 2023 bereits zu einem dritten Teil der Dokumentation zum Neubau des Duisburger Bahnhofes. Der erste neugebaute Bahnsteig 12/13 ist zwar noch nicht fertig, aber bereits eröffnet, und die Abrißarbeiten am nächsten anstehenden Bahnsteig 10/11 haben schon begonnen. Deshalb werden die Galerien zum Neubau von 12/13 und die vom Abriß 10/11 noch eine zeitlang parallel aktualisiert, so wie ja auch die Arbeiten parallel verlaufen. Hier also die Doku zum Abriß des zweiten neu zu bauenden Bahnsteigs, die aber nicht so umfangreich ausfallen soll wie die Erste. Bitte schön, fangen wir an:

<1> Die Betrachtung hier beginnt an dem Tage, an dem der neue Bahnsteig eröffnet wurde, dem 15. Juli 2023. An diesem Tage wurde ebenso überraschend schon der Verkehr auf dem Bahnsteig 10/11 eingestellt, der Bahnsteig an sich war aber noch zu betreten. Daher gibt es nun die letzten Bilder vom alten Bahnsteig 10/11. Hier schauen wir gerade auf den gerade eröffneten neuen Bahnsteig (links) und wandern den alten Bahnsteig 10/11 letztmalig einmal komplett ab, kommt einfach mit!
<2> Der nördliche Teil des Bahnsteigs 10/11, links der neue (aber unfertige) Bahnsteig 12/13
<3> Der Bahnsteig ist menschenleer, weil schon kein Zug mehr hier fährt, nur Fotografen sind (noch) geduldet. Wir sehen das Fundament eines der beiden Großkräne, mit denen der Bahnsteig 12/13 gebaut wurde und mit denen ebenfalls die Bahnsteige 10/11 und 8/9 gebaut werden sollen. Die beiden Kräne werden also noch etwa zwei Jahre lang ihren Standort behalten und das neue Dach hier wird quasi um sie drumherum gebaut
<4> Wir sehen alt und neu nebeneinander und erleben in den nächsten Monaten den Abriß der hier sichtbaren alten Halle
<5> Die Zugzielanzeigen sind heute letztmalig in Betrieb mit zwei Phantasieanzeigen und der Laufschrift, daß hier bereits keine Züge mehr fahren, bzw. daß diese Züge auf andere Bahnsteige verteilt werden
<6> Hier sitzt ein einsamer Bahnmann, der die Aufgabe hat, unbedarfte Reisende zu ihrem „richtigen“ Bahnsteig zu schicken, da hier kein Zug mehr fahren wird. Im übrigen sehen wir hier aber auch letztmalig die Aufhängestangen der früheren (weißen) Bahnhofsschilder (Mitte rechts unter dem Dach)
<7> Hier sehen wir auch den zweiten Großkran, links der Bahnsteig 8/9
<8> Letztmaligg das Südende der nun abzureißenden Halle 10/11, rechts ist der schon oft erwähnte Kilometerstein „63,0“ zu sehen als „Sichtanker“ für die Zukunft, denn er wird (wahrscheinlich) seinen Platz behalten, während um ihn herum alles umgegraben und neu gemacht wird
<9> Letztmalig aus dieser Perspektive zu dokumentieren: Alt und neu einträchtig nebeneinander
<10> Letztmalig der Blick von Gleis 9 bis Gleis 12 über den alten Bahnsteig 10/11. Wir sehen aber noch mehr: Zum Beispiel den grauen Kasten in Bildmitte = Das ist der ehemalige Postaufzug, also die Verbindung zum Posttunnel unter den Bahnsteigen. Eigentlich nannte der sich „Gepäcktunnel“, aber umgangssprachlich war in Duisburg immer nur vom Posttunnel die Rede. Es war so, daß hier das Einzelgepäck der Reisenden und Sperrgut befördert wurde, während das Paketzentrum, das neben dem Hbf lag und die großen Mengen an internationalen Paketen und Briefen zu bearbeiten hatte, einen eigenen Tunnel zu den Bahnsteigen besaß, der aber am nördlichen Ende der Halle lag
<11> Und mit diesem alten Dach verschwinden dann auch die fast letzten lustigen Klebebänder, an die die Duisburger sich schon gewöhnt hatten. Hier liegen jetzt also ein marodes altes Dach und ein unfertiges neues Dach direkt nebeneinander
<12> Und so werden wir den alten Bahnsteig 10/11 in Erinnerung behalten
<13> Ein letzter Blick von der Treppe aus: Diesen Blick werden wir erst bei der Eröffnung des neuen Bahnsteiges wieder haben . . .
<14> Und so sieht der nun abzureißende Bahnsteig 10/11 vom neuen Bahnsteig aus aus . . .

Und nur wenige Tage später:

<15> Nur wenige Tage später ist der Abriß bereits in vollem Gange. Achtet mal auf die graue Kiste = Den ehemaligen Aufzugschacht
<16> Hier ist letztmalig deutlich zu sehen, daß es sich mal um einen Aufzug gehandelt hat, der übrigens noch bis um das Jahr 2000 herum in Betrieb war, und zwar für behinderte Reisende: Die konnten sich vorne im Bahnhof melden und wurden dann durch den Gepäcktunnel bis zum richtigen Gleis gerollert und dann nach oben transportiert auf den Bahnsteig (oder umgekehrt – vom Bahnsteig direkt zum Taxistand). Und auch die Lage des Post- oder Gepäcktunnels ist nochmal deutlich sichtbar, wenn man weiß, daß man nach den Glasbausteinen suchen muß (siehe unterhalb der großen „10“)
<17> Nun sieht er nicht mehr so schön aus, der Bahnsteig 10/11 . . . (vergleiche mit Bild 12!)

Und dann muß ich mich schon wieder aufregen . . .

<18> Da liegen doich tatsächlich alte Bahnhofsschilder im Dreck zur Entsorgung => Ich habe mich monatelang intensiv darum bemüht, eines dieser Schilder bekommen zu können und habe eine Abfuhr erhalten, und jetzt liegen die im Dreck und kommen in die Tonne . . .
<19> Deutlich zu sehen: Der Aufzug ist eingepackt (er wird erhalten und im Neubau weiterverwendet) und der Postaufzug weiter hinten steht noch
<20> Und wenige Tage später: Nun ist der Postaufzug mit der großen „10“ weg, weite Teile des Bahnsteigs ebenfalls
<21> Aber man kann anhand der Glasbausteine erkennen, wo der Aufzugschacht war: Im Bereich der hier sichtbaren Absperrgitter ist der Hohlraum nach unten durch Stahlplatten provisorisch abgedeckt. Die Glasbausteine sind rechts zu erkennen (wo die Leitungen durchgeführt sind)
<22> Dieselbe Stelle ein paar Tage später. Nun ist die Grube für den Abwasserkanal wieder verschlossen und wir sehen den Grund für diese Maßnahme: Nach einer neuen Regel sind Kanäle zwischen den Gleisen nun verboten, deshalb muß der hier noch zu sehende Kanal zwischen den Gleisen 11 und 12 entfernt werden und wurde dafür im späteren Bahnsteig neu errichtet (er ist Mitte links deutlich zu sehen). Offenbar vertraut die Baumannschaft auf alten Beton: Der schwere Bagger steht genau auf dem stillliegenden Posttunnel
<23> Nun siehts hier schon ganz anders aus – Vergleiche mit Bild 14!
<24> Und wie zum Hohn liegen weitere alte Bahnhofsschilder im Dreck. Und es ist leider nicht möglich, eines davon zu bekommen . . . Die Verantwortung wird von einem Gesprächspartner (wenn man denn überhaupt mal einen findet) zum nächsten weitergeleitet und von Jedem hört man eine wirre andere Geschichte, warum das vollkommen unmöglich sei . . .
<25> Das Bild vom fleißigen Lieschen ist zwar schon vom 29.07., aber am 01.08.23 war die 293 514 ebenso unermüdlich im Einsatz, eine Lok mit langer Vergangenheit: Baujahr 1975 in der DDR als 110 812, spätere 201 812, wurde sie 1998 modernisiert und umgebaut zur „1001“ der BASF in Ludwigshafen, bevor sie nach 2014 Bauzuglok wurde
<26> Bis zum 16.08.23 ist der Bahnsteig 10/11 an dieser Stelle völlig verschwunden und die ersten Fundamente sind gegossen
<27> Und dies Bild gibt mir Rätsel auf: Hier wurde offensichtlich ein unterirdischer Raum ausgegraben, man sieht die schwarzen Außenmauern. Dort muß es also noch Katakomben gegeben haben, die vom Haupttunnel (rechts von hier) aus begehbar waren
<28> Hier sind unterhalb der beiden Arbeiter die ersten neu gegossenen Fundamente für die Stahlträger des Daches sichtbar

Eine neue Fotosession gab es am 12.09.23:

<29> Inzwischen sind die Vordächer abgetragen und der alte Bahnsteig ist weitgehend entfernt
<30> In diesem Bereich steht noch ein rest des Bahnsteigs, und das hat seinen Grund: Hier verläuft der zweite Posttunnel zum ehemaligen Hauptpostamt (1992 stillgelegt und danach nicht wieder verwendet). Im Bereich der Absperrungen stand der Aufzugschacht, der auf dem nächsten Bahnsteig noch zu sehen ist
<31> Hier sehen wir die angelieferten Bahnsteigkanten- Grundsteine, die wir schon vom ersten neu gemachten Bahnsteig kennen, aber unten links sehen wir (ganz unscheinbar) immer noch den umgefallenen Kilometerstein „63,2“, den wir z.B. aus den Bildern 201 und 202 vom Teil 2 der Doku (Neubau der Halle 12/13) kennen
<32> Gerade wird das Planum verfestigt für die rechts zu sehenden Grundsteine. Auf ihnen sitzen dann später die Bahnsteigkantensteine
<33> Hier ist der alte Bahnsteig 10/11 vollständig abgetragen – Er wird von Grund auf neu aufgebaut
<34> Die Halle steht noch, wird aber in Kürze in Angriff genommen, zunächst wurden darunter bereits Fundamente gegossen
<35> Hier sehen wir die Hauptfundamante für die großen Stahlpfeiler, die einmal das neue Dach tragen werden. Und wir sehen zusätzlich, daß das Fundament des Kranes nicht in erster Linie für den Kran errichtet worden war, sondern eigentlich ebenfalls als Grundfundament für Dachpfeiler; Dieses Fundament hat also eine doppelte Nutzung: Zunächst den Großkran zu tragen und später Stahlstützen fürs neue Dach
<36> Was hier dokumentiert wurde, ist nur schlecht zu sehen durch das störende Schutzgitter, aber vielleicht kann man doch erkennen, daß der Treppenaufgang rundherum freigelegt wurde = Der Bahnsteig ist rundherum vollständig entfernt
<37> Hier sieht man es deutlicher, daß der Bahnsteig vollständig abgetragen ist

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Wir werden (hier) sehen, wie es weitergeht!

Dank für Euer Interesse

mit diesem Hinweis: Wer Korrekturen zu meinen Texten hat, möge sich bitte melden, besten Dank!